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1a, die Löwenklasse!

Sie ist blond, guckt ausgesprochen pfiffig und wenn sie strahlt zeigt sie das beste Erstklässler-Grinsen: Pünktlich vor der Einschulung sind die Vorderzähne ausgefallen – quasi der Ritterschlag für die Einschulung. Fine Windels ist ab morgen Schulkind an der GGS West und das ist ganz schön aufregend.

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Tüte, Ranzen, Kleid - alles perfekt für Fine Windels ersten Schultag. Foto: Dorothée Schenk
Tüte, Ranzen, Kleid - alles perfekt für Fine Windels ersten Schultag. Foto: Dorothée Schenk
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Ob Fine dann gut geschlafen hat, ist eher fraglich. Die normalerweise sehr gesprächige Sechsjährige ist am Vortag ihres ersten Schultags jedenfalls eher verhalten. Freut sie sich denn auf die Schule? Sie grinst und beschränkt sich auf ein „Ja“. Mutter Sabine Windels schmunzelt: „Sie freut sich schon seit zwei Jahren darauf, seit Jona in der Schule ist.“ Das ist der große Bruder, klar. Aber die Anspannung ist einfach zu groß, um selbst zu sprechen, und so antwortet Jona, in welche Klasse Fine denn kommt, blitzschnell: „1a, die Löwenklasse.“ Er kennt sich nämlich aus, weil er ab morgen schon in die dritte Klasse der Koslarer Grundschule kommt – und endlich dann in die Experimentier-AG kann, die immer so tolle Preise bei „Schüler experimentieren“ abräumt. Bei der Frage nach der Klassenlehrerin heißt es allerdings: „Das weiß Mama!“

Leben kommt in den Blondschopf, der eigentlich Josefine heißt , aber„Fine“ gerufen wird, bei der Frage nach Schultüte und Schultasche. Schon flitzt sie los und der Ruf klingt aus dem Nebenzimmer: „Mama, wo ist meine…“ Ein Satz, den kein Schulkind lernen muss. Aber kurz darauf steht sie mit der Schultasche in der Lieblingsfarbe blau da und einer echten Mädchenschultüte. „Da sind Einhörner drauf“, erklärt sie strahlend…Naja, es ist eher ein Pferd mit einem Schopf, bei dem eine Strähne einhornmäßig in die Höhe ragt. Aber das ist natürlich ziemlich kleinlich und ringt Fine keine Reaktion ab. Dafür packt sie umsichtig ihre ganzen Schätze aus. Das Hausaufgabenheft, den Farbkasten und das Mäppchen mit den Stiften. „Guck, da ist ein Kleber“, sagt sie stolz und zeigt auch die Schnellhefter in den verschiedenen Farben: Rot fürs Lesen, grün für Sachkunde, weiß für Religion – das hat sie sich schon alles gemerkt: „Und die gelbe ist die Postmappe.“

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Fine findet es cool, dass der große Bruder mit in die Schule geht. Ab Donnerstag werden sie gemeinsam von Kirchberg nach Koslar mit dem Schulbus fahren. Morgens nimmt Papa Sven die Schulkinder mit „runter“ zum Lindenhof, wo der Bus abfährt. Es ist schon ganz gut, wenn man den großen Bruder an der Seite weiß, denn Jona berichtet, dass es schon mal ganz schön drängelig wird und die Großen „Blödsinn“ machen. Auch Mutter Sabine Windels hat kein Problem damit, dass ihre Kinder „Fahrschüler“ sind. Schließlich werden sie – egal welche weiterführende Schule sie einmal besuchen werden – immer mit einem Linienbus fahren müssen. Und das „Training“ bis dahin kann eben im geschützten Raum erfolgen. Und wie fühlt sich die Mutter ansonsten? „Das ist wie bei den Kindern“, sagt sie lächelnd: „Ein Gefühl zwischen stolz und Angst.“ Im Kindergarten, in den sie an diesem Morgen die zweijährige Lene gebracht hat, gebe es halt täglich Rücksprache. „Das ist in der Schule vorbei. Das ist schon ein Riesenschritt.“

Ganz alleine muss Fine ihn nicht gehen: Mit drei Freundinnen wird sie die gleiche Klasse besuchen. Mit Romy, Elena und Greta war sie schon im Kindergarten Auf der Bastion. Sitzen möchte sie am liebsten neben Elena, „weil sie meine allerbeste Freundin ist“ und sie sich schon kennen, seit sie geboren sind. Schwieriger gestaltet sich schon die Frage, was Fine denn gerne lernen möchte: „Ich warte mal ab“, meint sie neunmalklug. Was sie aber schon weiß: Sie möchte ins Orchester zu Frau Rathmann. Blockflöte spielt sie nämlich schon – außerdem ist sie Tanzmariechen in Bourheim und malt gerne.

Was am Einschultag passiert weiß Fine auch schon ziemlich genau: Erst geht es in den Gottesdienst in die Kirche St. Adelgundis und dann auf den Schulhof. „Wenn alle da sind, die in die Schule kommen, machen wir ein Foto und dann halten wir uns an einem Seil fest…, nein, erst werden wir aufgerufen, dann halten wir uns an einem Seil fest und gehen dann in die Klasse.“ Und dann? Jona erinnert sich noch an seinen ersten Schultag: „Wir waren grillen“, sagt er strahlend und rollt dann mit den Augen „…und haben 1000 Fotos gemacht“, ach ja und der Patenonkel kam auch noch dazu.

Vorher wird Fine aber ihre Schultüte auspacken. Sie hat auch schon eine Idee, was drin stecken wird. „Ein Buch“ und dann fällt ihr noch etwas ein: Mit Mama wird sie ins Maus-Museum nach Köln fahren und dort auch übernachten. Das war nämlich bei Jona vor zwei Jahren auch schon so, der fuhr allerdings mit seinem Papa. „Wir möchten den Kindern Zeit schenken“, erklärt Vater Sven.


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