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Jülicher Kreishaus ist „ein großer Wurf“

Sie haben allen Grund für gute Laune: Den festgesetzten Preisrahmen von 5 Millionen Euro gehalten, mit anderthalb Jahren gut in der Bauzeit gelegen, hervorragende Kooperation allseits bestätigt. Das neue Kreishaus am Standort Jülich wurde mit einer Festrunde aus Politik, Wirtschaft und der „Nachbarschaft“ seiner Bestimmung übergeben. Mit viel gegenseitigem verbalen Schulterklopfen, launigen Zwischenrufen und Musik wurde gefeiert – und einer großen Kreishaus-Einweihungs-Torte aus „fast ausschließlich regionalen Zutaten“, wie Landrat Wolfgang Spelthahn den Anwesenden Appetit machte. Das galt nicht nur für die süße Gabe, sondern gleichzeitig auch für die Serviceleistungen des Hauses. Gerade jetzt, da „Digitalisierung“ im Trend läge, gäbe es viele Bereiche in denen „Kontakt von Mensch zu Menschen notwendig sind, damit Empathie möglich wird. Ich will mir keine Gesellschaft vorstellen, in der virtuelle Streicheleinheiten verteilt werden“, sagte Landrat Spelthahn.

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Im Herzen der Herzogstadt können die Menschen im Nordkreis Düren jetzt viele Amtsgänge ortsnah erledigen. Foto: Ingo Latotzki
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Es ist kein „kleines Kreishaus“, sondern mit einer zweieinhalb vergrößerten Nutzfläche auf dem Grundstück Düsseldorfer Straße ein Haus mit großem Angebot, wie Landrat Wolfgang Spelthahn vorrechnete: 937 Quadratmeter Fläche seien erworben worden, inzwischen exakt 2109,33 Quadratmeter Nutzfläche geschaffen. Neben der rein baulichen Größe erleichtert den Menschen im Nordkreis der „kurze Weg“ notwendige Amtsgänge in den „kundenintensiven Bereichen“: Das gilt für die Zulassungsstelle des Straßenverkehrsamtes und dem Infopunkt des technischen Dezernates. In den oberen Etagen sind Beschäftigte des Amtes für Demografie, Kinder, Jugend, Familie und Senioren, des Gesundheitsamtes, der Ausländerbehörde, des Sozialamtes und des Schulpsychologischen Dienstes zu erreichen, zudem die Wirtschaftsförderung. 110 Menschen sind hier offiziell seit Mitte September in Dienst gestellt. Vier Geschäfte runden das Angebot bereits ab, das Bistro öffnet etwas später. „Jeder Cent ist gut angelegt“, sagte der erste Bürger des Kreises Düren im Brustton der Überzeugung.

Äußeres Zeichen: Der Landrat sagte zu, künftig auch eine Bürgersprechstunde im Jülicher Amtssitz anzubieten. „Nur die unangenehmen Gespräche leite ich dann direkt an den Bürgermeister weiter“, scherzte Spelthahn und bekam prompt die frotzelnde Antwort eines grinsenden Axel Fuchs: „Dann ändert sich ja nichts…“ Zwischen den neckenden Worten gab es viel gegenseitiges Lob. Bürgermeister Fuchs freute sich einerseits über die Wertschätzung und als konkrete Unterstützung über die Belebung der Jülicher Innenstadt mit den Worten: „Das neue Kreishaus ist für unsere Stadt ein großer Wurf.“ Aus den Worten von Landrat Spelthahn waren die guten Gründe für diese Entscheidung zu hören: „Jülich hat eine Schlüsselrolle im Strukturwandel im rheinischen Revier“. Und: Mit dem Bau der neuen Geschäftsstelle „korrigieren wir einen Fehler von 1972“. Bei der damaligen kommunalen Neugliederung wurden die beiden Kreise Düren und Jülich zum Kreis Düren zusammengefasst. Viele Menschen hätten damals ein Gefühl des Verlustes erlebt, dass nun behoben werde. Er bedauerte, dass der Landtag damals mit der Begründung, der Name sei zu lang, die Bezeichnung „Kreis Düren-Jülich“ abgelehnt habe. Heute gäbe es zahlreiche Gegenbeispiele.

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Eine Steilvorlage für Axel Fuchs, der das Kreishaus unter das Motto stellte: „Lasst uns mal loslegen.“ Mit dem Bau sei es ein gutes Symbol für den Strukturwandel geschaffen worden – dann aber erinnerte er den Landrat an seine Aussage beim Biergeflüster 2015 in Jülich, als dieser bezüglich des Kreishauses und einer gegebenenfalls Umbenennung des Kreises gesagt hätte, er wolle ein Projekt nach dem nächsten angehen. „Das kann ja nur bedeuten, dass jetzt der Name Kreis Düren-Jülich in Angriff genommen werden kann.“

Zumindest optisch hat Landrat Wolfgang Spelthahn da schon Visionen. Unter den Gästen zur Einweihung befand sich Marc Remus, der in Jülich bereits geschätzte und anerkannte Künstler mit der Vorliebe für sehr indivuduelle Stadt- und Regionendarstellungen. Per Handschlag-Vereinbarung wird Marc Remus nun die Gestaltung einer Foyer-Wand in konzeptionieren.

Ein Schmuckstück hängt jedenfalls in den noch etwas ungestalteten Gängen: Ein Glaskreuz mit Taube auf blauem Grund hatte Propst Josef Wolff zur Einsegnung der Räume mitgebracht.:“Blau für das Wasser, die Rur und die Taube als Symbol der Pfarrei Hl. Geist.“

Das Kreishaus, Geschäftssstelle Jülich, an der Düsseldorfer Straße 6 hat seine Öffnungszeiten von montags bis donnerstags von 8 bis 16 und freitags von 8 bis 13 Uhr.

Fotos: Dieter Benner


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