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„Wir brauchen die klare Botschaft“

Ein Jubiläum hat immer zwei Aufgaben, formulierte es Landrat Wolfgang Spelthahn in seinem Grußwort treffend: den Blick zurück und in die Gegenwart. In der Blumenhalle der Südbastion feiert die CDU JÜlich ihr 75-jähriges Bestehen coronabedingt mit achtmonatiger Verspätung.

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Die CDU feierte sich in der Blumenhalle. Foto: Dorothée Schenk
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Wer sich feiert, der blickt vor allem positiv zurück. Das gilt auch für die jetzt nachgerückte jüngere Generation, für die Parteivorsitzender Karl-Philipp Gawel seine Überzeugung und auch seinen Stolz auf die Parteigründer zum Ausdruck brachte. Er stellte die Frage in den Raum: „Welchen Mut müssen die Menschen gehabt haben, die eigentlich das eigene Überleben nach dem Krieg zu allererst hätten im Blick haben können?“ Statt dessen hätten sie sich in den Dienst der Gesellschaft gestellt, für die Demokratie. Das sei auch heute wieder von Bedeutung. Wichtig sei vor allem, die Balance zu halten.

Ein 45-minütiger Festvortrag von Wolfgang Gunia führte schließlich durch die großen Jahre seiner Partei, in der in den Hochzeiten die große Zustimmung der Jülicher der CDU sicher gewesen sei. Er führte nach den Gründerjahren in die Ära Knipprath und die schwierigen Zeiten des Jetzt mit der Frage „Wie können wir verlorenes Terrain zurückgewinnen?“

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Die Laudatoren aus Bund, Land und Kreis waren festtagsgemäß vor allem voll des Lobes für die Erfolge und Gestaltungskraft der CDU. Bundestagsvorsitzender Thomas Rachel wertete die Parteigründung als „Sensation“, und meinte, dass seiner Partei gelungen sei, was der Kirche erst viel später glückte, nämlich die Ökumene zu pflegen. Landtagsabgeordnete Patricia Peill freute sich über das pulsierende Herz ihres Wahlkreises und entspann ihre Rede an den großen Eckpfeilern, die die CDU eingeschlagen habe: Forschungszentrum, Brückenkopf-Park und Brainergy Park. Beide formulierten Verdienste auch aus der aktuellen Zeit und vor allem den „kurzen Draht“ zu den Parteikollegen vor Ort. Sie machten eine unmittelbare Politik in Düsseldorf und Berlin möglich.

Landrat Wolfgang Spelthahn erinnerte in gewohnt launiger Manier an Vergangenes, etwa das 50-jährige Jubiläum mit 400 Gästen im PZ bei Geschnetzeltem und Reis – „weil es satt machte“. An dem aktuellen Festtag zählt die Jülicher CDU noch 300 Mitglieder und zum Festakt waren etwa so viele Gäste gekommen, wie das Jubiläum Jahre zählt. Spelthahn nutzte aber den Raum auch für nachdenkliche Worte vor allem im Hinblick auf die anstehenden Bundestagswahl. Die Republik stünde vor historischen Aufgaben. „Wir brauchen die klare Botschaft“, sagte er. Dafür wie auch dafür, unpopuläre Entscheidungen umzusetzen, stünde seine Partei. „Auch in unserer aufgeregter Zeit lässt sich Qualität umsetzen“, schwor der Landrat eloquent die Gäste ein. Er forderte seine Partei auf, kämpferisch zu sein. Kämpfen heiße nicht auf den anderen „eindreschen“, sondern Flagge zeigen. Man müsse glaubhaft sein an der Theke, in Vereinen oder überhaupt im Alltag für die Werte der CDU einstehe.

Lob gab es auch von überparteilicher Seite, nämlich der Verwaltungsspitze, die in Vertretung des urlaubsbedingt abwesenden Bürgermeisters kam. Für sie sprach der erste Beigeordnete Martin Schutz der Partei und ihren Engagierten seine Hochachtung aus. Er selbst sei ohne Parteibuch, in den vergangenen Jahren hätte er viel über das Miteinander von Verwaltung und Politik gelernt. „Man braucht Vertrauen ineinander“, um gut zusammenzuarbeiten. Viele Hintergrundgespräche, in denen nicht nur die Themen besprochen, sondern auch Erklärungen fließen könnten, seien besonders hilfreich, und die CDU würde hier vorbildlich in den Austausch treten. Bei kritischen Entscheidungen, die getroffen werden müssten, sei es außerdem ein gutes Gefühl zu wissen: „Der Rat steht hinter uns“ – und im Rat hat eben die CDU die Mehrheit.


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