Erst eins, dann zwei, dann vier, dann fünf. Fest steht seit den Beschlüssen im Wahlausschuss am 17. Juli, dass am 14. September fünf Namen auf dem Stimmzettel stehen werden. Die Jülicherinnen und Jülicher werden bei der Kommunalwahl die Entscheidung fällen müssen, welche der fünf Bewerbungen um das Bürgermeisteramt sie am meisten überzeugt hat.
Es geht um die höchste Position, die in einer Stadt besetzt werden kann. Zur Kommunalwahl 1999 wurde die Doppelspitze von hauptamtlichem Stadtdirektor, also dem Kopf der Verwaltung, und ehrenamtlichem Bürgermeisteramt, der Repräsentationsaufgaben wahrnahm, abgeschafft.
Wer in Jülich das Bürgermeisteramt übernimmt, wird die Führung von rund 450 Angestellten in der Verwaltung innehaben. Es gehört zur Aufgabe, Impulse für die Stadt zu setzen und als Repräsentant auch gegenüber der Landesregierung (respektive Ministerien, Fördergebern und Ministerpräsidenten), der Bezirksregierung und den unterschiedlichen der Stadt verbundenen Gremien aufzutreten.
Der Bürgermeister hat im Rat der Stadt Jülich – ebenso wie alle Gewählten der politischen Parteien und Fraktionen – nur eine Stimme.
Zur Wahl stehen in der Reihenfolge des Bekanntwerdens der Kandidatur:
Axel Fuchs

Der gebürtige Jülicher kandidiert für eine dritte Amtszeit als Bürgermeister von Jülich. Der diplomierte Finanzwirt (FH) hat sich 2015 als parteiloser Bewerber gegen fünf Mitkandidaten durchgesetzt. 2020 wurde er ohne Gegenkandidaten mit fast 84 Prozent der Stimmen wiedergewählt. In seiner Funktion als Bürgermeister hat er eine Vielzahl an Pflicht- und selbstgewählten Aufgaben vom ehrenamtlichen Geschäftsführer Brückenkopf-Park bis zum Aufsichtsratsvorsitz und -Mitgliedschaften.
Axel Fuchs ist 57 Jahre alt, verheiratet, Vater zweier erwachsener Kinder.
Verwurzelt im Vereinswesen der Stadt in Vorstands-Verantwortung und durch Mitgliedschaft, leidenschaftlicher Fußball-Fan, Musiker bis heute bei der Jülicher CCKG-Band „Les6Kölsch1Cola“ und laut Profil Netzwerker.
Unterstützt wird seine Kandidatur von UWG JÜL und FDP.
Alle weiteren Informationen unter axel-ankreuzen.de/
Frank Radermacher

Der gebürtige Jülicher ist seit 2010 Mitglied der CDU und war von 2017 bis 2020 deren Parteivorsitzender. Aktuell ist er einer von drei Vize-Vorsitzenden. Er vertritt die CDU in den Ausschüssen im Bereich Soziales, Schule und Sport. Er ist Aufsichtsratsvorsitzender der Brückenkopf-Park GgmbH und stellvertretender Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft Ville. Der gelernte Bau- und Möbeltischler ist seit 33 Jahren Berufssoldat und in dieser Funktion für die Rüstungskontrolle international unterwegs.
Frank Radermacher ist 52 Jahre alt, Vater zweier erwachsener Kinder. Aktiv eingebunden ist er bei der Historischen Gesellschaft Lazarus Strohmanus und im Jülicher Wassersport Verein 1923 – hier auch als ehrenamtlicher Sportlehrer.
Alle weiteren Informationen unter
www.cdu-juelich.de/kommunalwahl-2025/radermacher/
Udo Fust

Der gebürtige Jülicher ist bislang nicht in der Politik engagiert gewesen. Er tritt als parteiloser Kandidat an.
Der gelernte Maler & Lackierermeister mit Zusatzqualifikation Betriebswirt Handwirtschaftskammer und Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre (Professional), führt im vierten Jahrzehnt ein Familienunternehmen in Jülich. 2011 erfolgte die Berufung in den Meisterprüfungsausschuss der Handwerkskammer Aachen, Köln und Düsseldorf.
Acht Jahre lang war Udo Fust bei der Bundeswehr und hat dort nach eigener Aussage Erfahrungen in Verwaltung und Führung gesammelt. Er wurde als Veteran entlassen.
Udo Fust ist 67 Jahre alt, verheiratet, Vater dreier erwachsener Kinder und zweifacher Großvater. Er ist Fußballfan, mag Teamsport, vor allem asiatische Kampfsportarten, und taucht gerne. Neben Lesen entspannt er beim Schachspiel mit seiner sechsjährigen Enkelin.
Bis zur Veröffentlichung stand der Link für weiterführende Informationen zur Person nicht fest.
Alexander Marso

Der gebürtige Jülicher, dessen Familie aus Luxemburg stammt und darum neben der deutschen auch die luxemburgische Staatsangehörigkeit besitzt, ist bislang nicht in der Politik engagiert gewesen. Er tritt als parteiloser Kandidat an.
Der gelernte KFZ-Mechatroniker mit Meisterbrief ist seit zwei Jahren als freiberuflicher Dozent unterwegs.
Alexander Marso ist 28 Jahre alt und ledig. Ehrenamtlich engagiert er sich als Katechet der Pfarrei Heilig Geist Jülich in der Vorbereitung der Firmlinge. Engagiert ist er neuerdings im Schachclub Jülich und beschäftigt sich in der Freizeit mit Aktienhandel mit Pennystocks.
Alle weiteren Informationen unter www.facebook.com/alexander.marso und www.instagram.com/dermarso/
Milena Maria Hoppe

Die gebürtige Linnicherin mit Wohnsitz in Kirchberg war bislang nicht politisch in Jülich engagiert. Sie ist seit 2025 ehrenamtlich für die AfD unterwegs und kandidiert für ihre Partei für das Bürgermeisteramt.
Die gelernte Fleischereifachverkäuferin teilt mit, dass ihre Leidenschaft einer sicheren Zukunft ihrer Kinder gelte. Milena Maria Hoppe ist 31 Jahre alt, verheiratet, Mutter zweier leiblicher Kinder und zweier Stiefkinder.
Bis zum Redaktionsschluss stand der Link für weiterführende Informationen zur Person nicht fest.
Parteien, die zur Wahl stehen
Am 7. Juli war „Einsendeschluss“. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten nicht nur die Bürgermeisterkandidaturen eingereicht sein, sondern auch alle Wahlvorschläge für die 19 Wahlbezirke in der Kernstadt und ihren 15 Stadtteilen. In einer siebenminütigen Sitzung des Wahlausschusses am 14. Juli wurden alle Listen einstimmig beschlossen.
Demnach stellen CDU, SPD, Bündnis 90 / Die Grünen, FDP, AfD, Die Linke und die Unabhängige Wählergemeinschaft Jülichs überparteiliche Liste – kurz UWG JÜL – Kandidaten in den Wahlbezirken. Während „die großen Fraktionen“ reichlich Bewerber ins Rennen schicken können, muss die FDP einen der 19 Wahlbezirke unbesetzt lassen. Die Linke steht nur in sechs Wahlbezirken auf dem Zettel. Die AfD tritt erstmals mit Bewerbern an und ist in 18 Wahlbezirken vertreten. Bei der Überprüfung der Bewerbungen hatte sich ergeben, dass ein Bewerber der AfD wegen Straffälligkeit für eine Kandidatur gesperrt ist.
Wahlberechtigt sind in Jülich über 26.000 Menschen, die am Wahltag als Deutsche oder EU-Bürger das 16. Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens 16 Tagen (29. August) ihren Hauptwohnsitz in Jülich haben und vom Wahlrecht nicht ausgeschlossen sind. Es kann am 14. September persönlich im zugewiesenen Wahllokal abgestimmt werden oder per Briefwahl. Die Unterlagen können ab sofort beantragt werden.
Der Integrationsrat
Ein weiteres Gremium, das zeitgleich besetzt wird, ist der Integrationsrat der Stadt Jülich. Es besteht aus Mitgliedern des Stadtrates und direkt gewählten Mitgliedern. Diese werden von den Menschen mit internationaler Familiengeschichte in der Stadt gewählt. Hierfür reichen die verschiedenen Organisationen Vorschlagslisten ein. Dazu gehören die Jükrainer e.V., die Jülicher Vielfalt, die Gruppe 3 Kulturen, ein Ziel, der Russisch-Deutsche Verein „Wurzeln“ e.V., die Gruppe Brücken der Vielfalt sowie der Libanesische Kulturverein Al Sadek und die Islamische Gemeinde. Als unabhängiger Einzelbewerber stellt sich Ahmed El Kholy zur Wahl.
Kandidaten für die Landratswahl
Gleichzeitig mit dem kommunalen Parlament und der Besetzung des Bürgermeisterpostens werden am 14. September auch das Kreisparlament und das Landratsamt besetzt. Auf den Stuhl des „ersten Bürgers“ im Kreis Düren bewerben sich vier Kandidaten. Die CDU schickt Ralf Nolten, in seiner zweiten Amtszeit Landtagsabgeordneter, ins Rennen. Nolten stammt aus dem Südkreis aus Kreuzau-Winden. Seit 1994 engagiert der Diplom-Agraringenieur sich politisch, zuerst im Gemeinderat, später im Kreistag, ehe er das Mandat für Düsseldorf erreichte. Für die SPD kandidiert Max Dichant, Kreisvorsitzender seiner Partei und aktuell stellvertretender Landrat im Kreis Düren. Seit 2014 ist der Projektleiter in der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Düren Abgeordneter im Kreistag. Andreas Krischer tritt für Bündnis 90 / Die Grünen an, um das Landratsamt zu besetzen. Der junge Unternehmer ist seit 2012 Funktionsträger seiner Partei und aktuell stellvertretender Kreis-Fraktionsvorsitzender. Seit 2020 hat er das Kreistagsmandat. Bewerber für die AfD ist Bernd Essler, der 2013 den Kreisverband seiner Partei mit begründete und Fraktionsvorsitzender im Dürener Stadtrat ist. Der gebürtige Bayer ist von Beruf Investmentmanager.