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Im Sinne von Brigitte Habig

Ende September haben Freundinnen von Brigitte Habig die "Alte Weberei" in Rödingen noch einmal geöffnet und Kunst und Bücher aus ihrem Nachlass verkauft. Der Erlös ging jetzt an "Frauen helfen Frauen e.V.".

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Die Alte Weberei war die Galerie von Brigitte Habig. Foto: privat
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Eine ganz „normale“ Spendenübergabe war das nicht. Zumeist wechselt ein überdimensionierter Scheck den Besitzer, ein paar Hände werden geschüttelt und vielleicht noch ein Blumenstrauß verteilt. In den Räumen von „Frauen helfen Frauen e.V.“ wartete ein liebevoll gedeckter Kaffeetisch samt selbstgebackenem Kuchen auf die Spenderinnen. Diese hatten die stolze Summe von exakt 1814 Euro im Gepäck, mit der sie die wichtige, gleichwohl chronisch unterfinanzierte Arbeit der Beratungsstelle von „Frauen helfen Frauen“ unterstützen wollen.

Dass es in diesem Fall nicht bei einer schlichten, freundlich-sachlichen Spendenübergabe bleiben konnte, liegt quasi in der Natur der Sache, stammt das Geld doch aus dem Nachlass von Brigitte Habig. Im April dieses Jahres ist die engagierte Kunstfreundin und Förderin von Frauenrechten im Alter von 84 Jahren gestorben. Im September nun haben Freundinnen und Wegbegleiterinnen von Brigitte Habig ihre Galerie, die „Alte Weberei“ in Rödingen, noch einmal geöffnet und zu einem Buch- und Kunstmarkt eingeladen.

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„Wir haben die Galerie wieder zum Leben erweckt, Räume begehbar gemacht und ganz alte Schätze entdeckt, die wir vorher gar nicht mehr im Blick hatten“, berichtete Kirsten Müller-Lehnen aus einer anstrengenden und wohl auch emotional fordernden Woche. Fünf Tage lang hat ein kleines Team aus fünf Frauen und einem Mann die Alte Weberei hergerichtet, Kunstwerke „entstaubt“ und hübsch arrangiert, Bücher ins rechte Licht gerückt. Dicht dabei, vor allem auch am Verkaufswochenende, waren die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle. „Man hatte jederzeit das Gefühl, dass Brigitte gleich durch die Tür kommt, das hätte ihr sehr gefallen“, formulierte Dagmar Ahrens den Geist, der die Arbeit begleitete.

Blumen gab es auch: Das Team von Frauen helfen Frauen“. Foto: Britta Sylvester

Immer wieder hatte Brigitte Habig „Kunst von zweiter Wand“ versteigert. Hierfür nahm sie gespendete Kunstwerke entgegen, die dann für einen Mindestbetrag ein neues Zuhause fanden. Der Erlös ging an „ihren“ Verein „Frauen helfen Frauen e.V.“ – nachvollziehbar, dass hier über die Jahre eine besondere Beziehung entstanden ist. Besonders wichtig war vielen Besuchern auf dem kleinen Kunstmarkt in Rödingen denn auch der Spendenempfänger, erzählte Kirsten Müller-Lehnen mit sichtlicher Freude: „Ach, das ist für Frauen helfen Frauen? Dann runden Sie mal auf!“
Gemeinsam mit Dagmar Ahrens, Marie Brenner und Sabrina Keil von „Frauen helfen Frauen“ ließen Kirsten Müller-Lehnen, Elisabeth Niggemann, Gabriele Weiler, Christine Becker und Leo Brenner – die ebenfalls beteiligte Monika Langthaler konnte nicht persönlich dabei sein – das Wochenende Revue passieren und Erinnerungen an Brigitte Habig wieder aufleben.

Es war, so fasste es eine der Frauen in Worte: „Ein würdiger Abschied.“ Und eine Aktion mit Mehrwert: „Das ist wirklich sehr hilfreiches Geld zum Löcherstopfen. Wir haben keine Vollfinanzierung und die Kosten sind gestiegen“, brachte Marie Brenner die immer schwierige Finanzsituation des Vereins auf den Punkt.
Mehr über Frauen helfen Frauen e.V.

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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