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Literarische Vesper: Bertolt Brechts Gedichte

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Der Germanist Klaus Brehm wendet sich in einer Literarischen Vesper Bertolt Brecht im Spiegel seiner Gedichte zu. Bertolt Brecht hat als Schöpfer eines neuen Theaters, das er anti-aristotelisch oder episch nannte, Berühmtheit erlangt. Er übte mit seinen Stücken, seiner Inszenierungspraxis und seinen theoretischen Abhandlungen einen kaum zu überschätzenden Einfluss auf das gesamte Theaterschaffen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus und gehört bis in die Gegenwart zu den meistgespielten Bühnenautoren der Welt.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass sein lyrisches Werk, das weit über zweitausend Texte umfasst, lange im Schatten der Arbeiten für das Theater stand. Für eine andere Wertung und Gewichtung sprach sich 1950 Hannah Arendt aus: „Ich habe keinen Zweifel daran, dass Bertolt Brecht der größte lebende deutsche Lyriker ist“, und 1978 formulierte Walter Hinck die programmatischen These: „Die Stunde der Lyrik Brechts ist (endgültig) gekommen.“

Diese kühnen Prophezeiungen haben sich mittlerweile längst realisiert. Im Übrigen ist Brechts Lyrik ein ausgezeichneter Indikator für die unterschiedlichen Lebensphasen des Autors, die von den wilden anarchischen Augsburger Jugendjahren über die heftigen Auseinandersetzungen mit der NS-Zeit in den Exilgedichten bis zu den Konfrontationen im DDR-Sozialismus der Ostberliner Jahre reichen. Somit können auch anhand der Gedichtanalysen entsprechende Verweise auf die großen Theaterstücke wie „Mutter Courage“, „Galilei“ oder „Der gute Mensch von Sezuan“ gemacht werden. Die Beschäftigung mit Brechts Lyrik bietet folglich sowohl einen Einblick in das dramatische Schaffen des Autors als auch in dessen bahnbrechende stilistische Konzeption durch die Verfremdung der Wahrnehmung bei Zuschauer und Leser.

Der Vortrag trägt dazu bei, einen tieferen Eindruck von der revolutionären Bedeutung des eigenwilligen Autors für die Entwicklung des Dramas und der Lyrik in der deutschen Literatur zu gewinnen.
Ergänzend zu diesem Thema bieten die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich das zweitägige Seminar „Unglücklich das Land, das Helden nötig hat“ Bertolt Brecht: Das Leben des Galilei am 22. und 29. Juli jeweils um 16 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus an.

Die Literarische Vesper findet im Rahmen des EEB-Projektes Deutsch-deutsche Begegnungen am Freitag, 3. Juli, um 17 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Düsseldorfer Straße 30, statt. Es gibt keine Vespermahlzeit. Eine Gebühr in Höhe von 6 Euro ist zu entrichten. Der Veranstalter bittet aus organisatorischen Gründen unbedingt um Anmeldung unter 02461 / 9966-0 beziehungsweise [email protected].

Details

Datum:
3.7.2020
Zeit:
17:00
Eintritt:
Euro8
Kategorien:
, ,

Veranstalter

Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich
Telefon:
02461 9966-0
E-Mail:
eeb@kkrjuelich.de
Website:
http://kkrjuelich.de/index.php?id=18

Veranstaltungsort

Dietrich-Bonhoeffer-Haus
Düsseldorfer Straße 30
Jülich, NRW 52428 Deutschland
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Telefon:
0246154155
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