Start Kreis Düren Ausbildungschancen in Gefahr

Ausbildungschancen in Gefahr

Eine großartige Leistung: 34 junge Menschen beginnen ihre Ausbildung dank dem Jobcenter Dürens jobcom. Doch eine Gefahr birgt sich trotzdem. Werden junge Menschen aus sozial schwächeren Haushälten in Zukunft Probleme haben eine Ausbildung zu bekommen?

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Foto: Kreis Düren
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34 junge Menschen, die nun durchstarten wollen. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt. „Wir lassen niemanden zurück“, betonte Landrat Wolfgang Spelthahn bei der Begrüßung der jungen Auszubildenden. Alle hätten ganz unterschiedliche Voraussetzungen und Lebensumstände. Deshalb habe er großen Respekt vor denen, die „sich durchkämpfen und nach Rückschlägen wieder aufstehen“, sagte der Landrat.

Die 34 Auszubildenden erhalten Leistungen der jobcom, dem Kreis Dürener Jobcenter, welches sie mit unterschiedlichen Projekten auf ihre Ausbildung beispielsweise zum Maler und Lackierer, Metallbauer, Friseur, Gärtner, Koch oder Fahrzeugmechatroniker vorbereitet. Finanziert wird die Ausbildung über die jobcom, die im Laufe vieler Jahre ein großes Netzwerk mit Trägern vor Ort aufgebaut hat. „Dieses Netzwerk arbeitet sehr effektiv und sorgt dafür, dass enorm viele junge Menschen eine Ausbildung machen können“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn.

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Doch genau dieses Erfolgsmodell sehen die Verantwortlichen im Kreis Düren in Gefahr. Das Bundesarbeitsministerium plant für 2025 eine neue Organisationsform, nach der nicht mehr die regionalen Jobcenter, sondern die Bundesarbeitsagentur die Betreuung junger Bürgergeldempfänger unter 25 Jahre übernimmt. Zudem sollen schon 2024 die finanziellen Mittel für die Qualifizierung um rund 500 Millionen Euro gekürzt werden. Rund 2800 junge Menschen im Kreis Düren wären davon betroffen.

„Damit würde zerstört, was wir seit 2005 aufgebaut haben“, sagt Martina Forkel, Leiterin der jobcom. Die Bundesagentur für Arbeit könne nicht von heute auf morgen über ein solches Netzwerk verfügen und damit die Jugendlichen nicht so effektiv und zielführend begleiten, „wie wir das als jobcom können“. Leidtragende wären die jungen Menschen selbst, sagt Sybille Haußmann, die für die jobcom zuständige Dezernentin beim Kreis Düren.

Gleicher Ansicht sind auch die bei der Begrüßung der Auszubildenden vertretenden Geschäftsführungen der drei Träger Dürener Gesellschaft für Arbeitsförderung Astrid Küpper, Ralf Stutzke von Lowtech und Karina Siebertz des Katholischen Sozialwerkes Dürener Christen für arbeitslose Jugendliche. Sie haben eine gemeinsame Resolution verfasst, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Eine Resolution plant auch der Kreistag. Die jobcom führt außerdem zahlreiche Gespräche, unter anderem mit den örtlichen Bundestagsabgeordneten, mit der Zielsetzung, dass sie sich in Berlin gegen die geplante Organisationsänderung und die Mittelkürzungen einsetzen.


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