Start Magazin Kunst & Design „Exit through the giftshop“- Wer ist Banksy?

„Exit through the giftshop“- Wer ist Banksy?

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Foto: Peer Kling
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„Exit through the giftshop“ ist der Titel eines Dokumentarfilms, den ich als ein für mich besonderes Filmereignis auf der Berlinale 2010 gesehen habe. Allein die Wortspielerei des Titels hat mir schon gefallen. Also wenn Du Gift nimmst, schenkst Du Dir einen Weg in Richtung EXITus. Geschenke sind ja eine Wissenschaft für sich. Da kann ich eigentlich immer nur alles falsch machen. Das geht schon mit der falschen Farbe der Blumen los. „Wo Se grad saren Blumen“, also dieser Film hat schon vor 14 Jahren einen Einblick in die Welt des mittlerweile mit Abstand bekanntesten Straßenkünstlers der Welt gegeben, Banksy, sein Pseudonym. Eines seiner bekanntesten Kunstwerke ist ein Pflastersteinwerfer, könnte auch ein „Cocktail-mono-ZOFF“ gewesen sein, aber nein, kein Pflasterstein, keine Gewalt, sondern ein hübscher bunter Blumenstrauß wechselt den Besitzer in der Steinwerfergeste. „Ich liebe Dich und die Welt“, statt, „ich mach Dich kaputt“. Das hat doch ‚was.

Ich habe die Giftshop-DVD im Giftshop der Kölner Banksy-Ausstellung gekauft und ich möchte Euch gerne diesen Film in der Kultur-Werkstatt des Kunstvereins zeigen. Ist das legal, illegal, scheiß egal? Interessant ist jedenfalls, dass all diese einzig-ART-igen Banksy-Kunstwerke an den verbotenen Wänden sozusagen vogelfrei sind. Da die Kunstwerke als Sachbeschädigung gelten, unterliegen sie nicht dem Copyright. Du kannst sie fotografieren und Postkarten oder Kalender mit den Bildern verkaufen und wirst straffrei zum Millionär, bitteschön! Banksy hat aber trotzdem Geld und zwar ziemlich viel, wie das? Na, ja, so ähnlich wie bei Christo. Du verpackst den Reichstag und machst dann Zeichnungen, Lithographien, signierst, limitierst und einen Galeristen die Sachen verkaufen.

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Christo hatte den Vorteil, dass der „eingetütete“ Reichstag, genehmigt war und er hatte nur einen einzigen Fotografen autorisiert. Also nur Postkarten, Kalender, Drucke von dem einen, kannst Du folgen? Also ich habe Christo mal in Aachen erlebt, er und seine Frau sind nie im gleichen Flugzeug geflogen, um das Risiko zu minimieren, dass alle beide auf einmal „Exit through the giftshop“ gehen. Banksy hat kein einziges Risiko gescheut. Er hat das Risiko wegen Sachbeschädigung erwischt und eingebuchtet zu werden notgedrungen minimiert und fand genau damit seinen Stil. Zu Anfang hat er seine, oft waren es Hunde, mit der Hand auf die Wand gesprüht oder gemalt. Das kostet Zeit. Die späteren Ratten aber, waren schon schneller an der Wand. Er hat die Schablonen-Technik perfektioniert. Eine Pappschablone, englisch stencil, wird an die Wand gehalten, „tschecke-tschecke-tschecke“, die Sprühdose geschüttelt und dann „pfffffffft“, fertig.

Banksy engagiert sich für die Menschen, richtet sich gegen alles Leid der Welt. Die Weltkarte ist übersät mit Punkten seiner Anwesenheit. Die Ukraine im Kriegszustand hat er auch besucht und dort seine Antikriegsbilder gesprüht. Er muss schon sehr viele Schutzengel verbraucht haben, Meinen Seegen hat er jedenfalls, jetzt und immerdar. Für mich gehört er zum engen Kreis der wichtigsten lebenden Künstler. Er ist unsterblich und hat Kunstgeschichte der besonderen ART „gesprüht“, maskiert wie bei einem „Überfall“, überall in der Welt. Er sprüht vor einzigARTigen Ideen und setzt sie zudem graphisch perfekt um.

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Peer Kling
Peer Kling, typisches "KFA-Kind", nicht aus der Retorte, aber in der zweiten Volksschulklasse nach Jülich zugezogen, weil der Vater die Stelle als der erste Öffentlichkeitsarbeiter "auf dem Atom" bekam. Peer interessiert sich für fast alles, insbesondere für Kunst, Kino, Katzen, Küche, Komik, Chemie, Chor und Theater. Jährlich eine kleine Urlaubsreise mit M & M, mit Motorrad und Martin.

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