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Erfahrungsbericht einer Hospizbegleiterin

Nicole Stollenwerk berichtet über ihre Tätigkeit als ehrenamtliche Hospizbegleiterin.

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Foto: Ambulanter Caritas-Hospizdienst
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„Durch einen Seniorenlotsenkurs habe ich den Weg zur Hospizarbeit gefunden. Die Kursleitung stellte uns das Ehrenamt vor. Ich fand es beeindruckend, was sie alles dazu erzählten konnte. Sie hatte mich sehr neugierig gemacht und ich spürte, dass mich dieses Thema tiefer berührte.

Genau so etwas wollte ich auch machen – Menschen in ihrer letzten Lebensphase zur Seite stehen, mit Ihnen die letzte Wegstrecke nach Ihren ureigensten Vorstellungen so gut wie möglich gestalten.

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Als ich dann sonntags beim Frühstücken in der Presse von dem Angebot einen Befähigungskurs in Düren mitmachen zu können las, wusste ich: da willst du dich anmelden.

Das Vorgespräch mit den Koordinatorinnen bestärkte meine Entscheidung, nahm mir die letzten Unsicherheiten und ich wollte unbedingt diesen Weg mit anderen Interessierten zusammen gehen. Im November 2019 startete dann unser Kurs zur Hospizbegleiterin beim Ambulanter Caritas-Hospizdienst Düren.

Ich durfte so viele gleichgesinnte Menschen kennenlernen und die Gruppenabende waren und sind jedes Mal spannend und oftmals sehr persönlich. Ich lerne mich durch diese Abende immer wieder anders und auch neu kennen.

Meine erste Hospizbegleitung in der Praktikumsphase war leider nur von kurzer Dauer, aber dafür sehr intensiv und erfahrungsreich. Ich hatte zwei sehr stille und warmherzige Besuche bei meiner Dame, die das Schweigen in der Zweisamkeit bevorzugte. Diese Besuche waren für mich persönlich ein großes Geschenk und eine Bereicherung, denn ich durfte erspüren, dass man einen Menschen auch ein Stück schweigend begleiten kann und ihm dadurch das Gefühl schenken, dass er nicht alleine ist.

Zurzeit begleite ich eine nette Dame im Alter von 92 Jahren. Mit ihr erlebe ich genau das Gegenteil, denn wir kommunizieren sehr viel und sehr bunt, da sie demenziell verändert ist. Ich bin bis heute sehr froh und zufrieden, dass ich diesen Schritt gegangen bin, denn es bereichert mein Leben immens.“

 


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