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Das Buch zum Gesicht

Mit „Ecco Ego“ liegt nun der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung von Jens Dummer im Museum Zitadelle vor

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Museumsleiter Marcell Perse, Künstler Jens Dummer und Jacek Grubba, Kurator der Dummer Ausstellung, bei der Präsentation des Katalogs. Foto: Stephan Johnen
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Bescheidenheit war mit 15 Jahren nicht so sein Ding, in diesem zarten Alter hielt sich Jens Dummer für vergleichsweise künstlerisch und hochbegabt. Das Studium der Kunstgeschichte schmiss er dennoch lieber hin, um künftig Kunst zu machen. Selbst zweimalige Aufnahmeablehnungen der Kunstakademie Düsseldorf hielten ihn nicht davon ab, Kurse zu besuchen und von Anatol Herzfeld zum Meisterschüler ernannt zu werden. „Einige Monate nach dieser schmeichelhaften, aber von ihm selbst zu hoch aufgehängten Auszeichnung, musste er eingestehen, dass ihm die für den Kunstbetrieb nötigen Fähigkeiten hemmungsloser Penetranz, wichtigtuerischer Omnipräsenz und kalkuliert bedienender Produktion nicht gegeben sind“, heißt es im „Verbalen Selbstporträt“ zur Ausstellung von Jens Dummer im Museum Zitadelle, die am 21. Mai eröffnet wurde und noch bis zum 7. Januar 2024 zu sehen ist. Fasziniert von der Gattung der Selbstporträts begann Jens Dummer 1978 damit, sein eigenes Antlitz für die Nachwelt festzuhalten. Dieser Werkzyklus – an die Bibel angelehnt „Ecce Ego“ genannt – umfasst schon 2000 Werke, wurde dem Museum vom Künstler gestiftet und ist noch nicht abgeschlossen. Nun endlich gibt es den Katalog zur Ausstellung. Zu sehen gibt es: noch mehr Jens Dummer.

Cover Ausstellungskatalog „ECCE EGO. Jens Dummer – Selbstbildnisse“. Foto: Museum Zitadelle/Jens Dummer
Der Jülicher Jens Dummer gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern in der Region, der auch mit (spitzer) Feder weiß, seiner Meinung Gehör zu verschaffen. Die Ausstellung in der Zitadelle veranschaulicht die Bandbreite, die ein einzelnes Motiv (Jens Dummer) entwickeln kann und gibt Einblick in die Selbstreflexion des Künstlers über einen Zeitraum von nunmehr über 40 Jahren seines Schaffens. Doch war der zur Verfügung stehende Raum nun einmal begrenzt. Das Buch weitet den Blick auf Jens Dummer – ermöglicht neue Perspektiven. Und wirkt als eigene Kunstform. Dirk Tölkes Text „Ein ABC vom Selbstporträt“ ist der Schlüssel zu den Selbstporträts, die wiederum exemplarisch Entwicklung und Vielfalt einer Persönlichkeit nachzeichnen. Wer den Katalog in der Hand hält, erahnt, warum das Museum diese Schenkung angenommen hat. Diese Fülle von Selbstportraits (auch thematisch und technisch) geht über eine Nabelschau weit hinaus. Oder mit den Worten von Museumsleiters Marcell Perse: „Die Selbstporträts sind saugut gezeichnet. Dem Thema des Selbstportraits werden unzählige eigenständige und neue Facetten abgewonnen. Das muss man erst einmal schaffen, dadurch geht es weit über den dargestellten Menschen hinaus.“

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Der Katalog (ISBN 978-3-934176-27-0) kostet 20 Euro und ist an der Kasse im Museum Zitadelle Jülich und im Büro des Zentrums für Stadtgeschichte erhältlich. Der Katalogdruck erhielt Unterstützung von der Hans-Lamers-Stiftung.


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