Start Stadtteile Jülich Auslaufmodell Bibliothek? Weit gefehlt.

Auslaufmodell Bibliothek? Weit gefehlt.

Heute ist Tag der Bibliotheken. Jülich hat neben Düren im Kreisgebiet die einzige öffentliche Bücherei. Grund genug, einmal genau hinzuschauen.

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Foto: Stadtbücherei Jülich
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Die Zahlen sprechen für sich. Laut statistischer Erhebung ist die Stadtbücherei Jülich im vergangenen Jahr 70.850 besucht worden, 96.707 Ausleihen gab es und zu 142 Veranstaltungen sind 4175 Gäste gekommen. Ein Erfolgsmodell, das aber nicht von ungefähr kommt.

Die Stadt Jülich und vor allem die Menschen in und um Jülich dürfen sich über das engagierte Team um Büchereileiterin Birgit Kasberg und ihre Vertreterin Yvonne Schroiff freuen, die mit viel Ideenreichtum ihre Arbeit tun. Längst ist das Angebot von Büchern über Hörbücher, Spiele und Spielfilme hinausgewachsen. 2023 wurde die Bibliothek der Dinge eröffnet – im Sinne von Jülich als fairtrade-Stadt mit Blick für Nachhaltigkeit: In der „Bibliothek der Dinge“ kann jeder Mensch mit gültiger Jahreskarte und ab 18 Jahren ab sofort kostenlos Gegenstände ausleihen, die selten gebraucht werden und damit eine eigene Anschaffung nicht sinnvoll oder zu teuer ist. Und noch ein Beispiel für gute Einfälle: Im School’s Corner gibt es Angebote für Schülerinnen und Schüler plus freiem WLAN, Abi-Lernzeiten gehören dazu. Medienkompetenz wird im als Ganzes groß geschrieben.

Yvonne Schroiff (l) und Birgit Kasberg (r). Foto: Ariane Schenk (Archiv)
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So sorgt die Stadtbücherei in ihrem Kerngeschäft für die Freude an Büchern von Kleinkindbeinen an, etwa durch die Büchereisternchen. Gestartet wurde das Angebot als Pilotprojekt mit acht Kindern. Mittlerweile steht es monatlich im Terminkalender mit inzwischen drei Gruppen zu je 12 Kinder – alle Plätze regelmäßig ausgebucht. Die Bücherei ist ebenfalls Ort für Generationen und generationsübergreifende Medienfreude – wofür es auch die Jülicher Klippe aus Auszeichnung 2024 gab. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist sicher auch der SommerLeseClub, der einst für Schülerinnen und Schüler ins Leben gerufen wurde und heute alle Lebensalter mit einbezieht. In diesem Jahr mit weiterer Steigerung, so dass von Rekordbeteiligung die Rede sein darf.

Foto: Stadtbücherei Jülich

„Trotz digitaler Alternativen greifen viele unabhängig vom Alter nach wie vor gerne zu gedruckten Büchern. Gedruckte Medien haben einen festen Platz im Alltag, auch wenn Tablets und Smartphones längst unseren Alltag begleiten.“ Aber in dieser Erkenntnis ist das Team Stadtbücherei nicht im gestern verhaftet geblieben, sondern hat sein Angebot längst auf digitale Medien bis hin zur E-Book-Sprechstunde erweitert. Das fängt schon bei den Kleinsten an: Neuester Renner ist in Kooperation mit der WDR das „Programmieren mit dem Elefanten.“ „Frühe Sprachunterstützung und Medienkompetenzförderung entscheiden über Bildungserfolg“, ist Birgit Kasberg überzeugt. Schon die erste Veranstaltung war schnell ausgebucht, so das ein Zusatztermin geplant wurde, die ebenfalls sofort ausgebucht war. 20 Kinder auf der Warteliste hatten das Nachsehen. Aber es besteht Hoffnung: Für den kommenden Januar sind weitere „Elefanten-Runden“ geplant.

Foto: Stadtbücherei Jülich

Apropos ausgebucht: Selbstredend beteiligt sich die Stadtbücherei Jülich auch am bundesweiten Vorlesetag am 21. November. Auch hierfür gibt es bereits keine Tickets mehr für das „Autokino“. Eingeladen sind Kinder mit ihrem Bobbycar, Roller oder Tretauto an der Vorlesestunde teilzunehmen. Eine Idee, die offenbar angekommen ist. Birgit Kasberg und ihr Team sind eben Überzeugte. Ihr Credo: „Lesen ist eine Schlüsselkompetenz. Wichtig ist es, dass Kinder nicht nur lesen lernen, sondern auch Freude daran entwickeln – Lesen soll positiv erlebt werden, damit es nachhaltig wirkt.“

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Dorothée Schenk
HERZOGin mit Leib und Seele. Mein HERZ schlägt Muttkrat, Redakteurin gelernt bei der Westdeutschen Zeitung in Neuss, Krefeld, Mönchengladbach und Magistra Artium der Kunstgeschichte mit Abschluss in Würzburg. Versehen mit sauerländer Dickkopf und rheinischem Frohsinn.

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