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Briefe an Obama

Ein hochaktuelles Buch: Die Mitarbeiterin der Stadtbücherei, Yvonne Schroiff, stellt "Briefe an Obama" vor. Darin beantwortet der ehemalige Präsident der USA Zusendungen von Amerikanern. Auch Rassismus ist ein Thema.

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Ein Buch das den Blick erweitert. Foto: privat
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Angemerkt sei, dass ich „Briefe an Obama“ bereits Anfang Mai als neue Empfehlung ausgesucht hatte – vor dem Tod von George Floyd. Geschrieben habe ich den Text Anfang Juni und hatte dabei die aktuellen Bilder aus vielen Städten – nicht nur in den USA –  im Kopf.

Als erster Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat Barack Obama jeden Abend zehn Briefe von Bürgern gelesen, die während seiner Amtszeit an ihn gesendet wurden. Viele dieser Briefe hat er persönlich beantwortet. Auch oder besonders weil die ihm vorgelegten Briefe vorab von seinem Mitarbeitern ausgewählt wurden, zeigt sich ein bewegender Querschnitt Amerikas Gesellschaft und ihrer Probleme während Obamas Regierungszeit.

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Viele Briefe sind mit einem Begleittext abgedruckt – manche sprechen aber auch ganz alleinstehend für sich.

Der erste im Buch gedruckte Brief ist ohne Begleittext und Antwortbrief dargestellt. Er stammt aus der Zeit direkt nach der Wahl Obamas zum Präsidenten von Benjamin Durrett, einem jungen Erstwähler, der gegen den Willen seines Vaters und seines Umfelds, Obama gewählt hat. Auf einer knappen Seite formuliert er eine wichtige Bitte an Obama – ihn nicht zu enttäuschen. Die Hoffnung, die viele von Obamas Wählern bei seiner Wahl in ihn gesetzt haben, wird hier deutlich.

Manche Antworten Obamas sind kurz – nicht mehr als zwei bis drei Sätze mit einem einfachen Dank verbunden.  Oder man fühlt sich, als lese man einen Pressetext.  Aber als Besonders habe ich seine Antworten auf die Briefe empfunden, die sich mit schweren Einzelschicksalen sowie Themen wie Rassismus, Gewalt, Ungleichheit oder Krankheit auseinandersetzen. Er antwortet auch Menschen mit einer ganz anderen politischen Anschauung als seiner eigenen.  Und genau diese „schweren“ Antwortbriefe zeigen das Bild eines Präsidenten, der zwar nicht jede Meinung der Briefschreiber unterstützt, jedoch immer freundlich und erklärend seinen Standpunkt offenlegt. Einer, der auch eigene Fehler aufzeigen kann und immer das Menschliche in den Vordergrund stellt.

„Briefe an Obama“ zeigt deutlich, wie menschlicher und auch politischer Umgang in unseren Zeiten funktionieren sollte – gewaltfrei, gleichberechtigt und faktenbasiert.

BUCHINFORMATION

Jeanne Marie Laskas: Briefe an Obama – das Porträt | 544 Seiten | Goldmann-Verlag | ISBN: 9783442315161 | 22,- Euro

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