Start Politik B90/Die Grünen Bei Frauen steht Gemeinwohl mehr im Vordergrund

Bei Frauen steht Gemeinwohl mehr im Vordergrund

Das „Aktionsprogramm Kommune – Frauen in die Politik“, dem die Kommunen Jülich, Linnich und Titz gemeinschaftlich als Region angehören, bietet als einen Baustein ein Mentoring-Programm für politisch interessierte Frauen an. Vorbildhaft stellt die Gleichstellungsstelle Jülich als Koordinatorin Politikerinnen vor, die bereits aktiv sind.

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Emily Willkomm-Laufs. Foto: Archiv
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Steckbrief

Name
Emily Willkomm-Laufs
Alter
56 Jahre
Parteizugehörigkeit
Bündnis 90 / Die Grünen

Wie sind Sie zur Kommunalpolitik gekommen?
Ich war ehrenamtlich sehr aktiv und schon ein bisschen bekannt durch die Gründung der Jülicher Tafel und der Initiative Offener Bücherschrank. Die Grünen fragten mich bei der Kommunalwahl, ob ich für sie kandidieren würde. Bei der Kommunalwahl erhielt ich direkt ein Ratsmandat und wurde auch direkt als Ausschussvorsitzende des damals gegründeten Bürgerausschusses gewählt. Also direkt ins kalte Wasser! Dann folgten schnell Mitarbeit im Kreisvorstand, und ich wurde auch Mitarbeiterin für die damalige Grüne Landtagsabgeordnete Gudrun Zentis. Nach einer Auszeit in der Politik bin ich nun seit der letzten Kommunalwahl wieder in den Stadtrat gewählt worden und Parteisprecherin der Jülicher Grünen.

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Was reizt Sie an der Kommunalpolitik?
Man arbeitet an der Basis vor Ort meist themenbezogen parteiübergreifend an vielen verschiedenen Themen. Die demokratischen Entscheidungen betreffen die Menschen direkt vor Ort. Ob Spiel- oder Sportplätze oder Schulen neu gebaut oder ertüchtigt werden müssen, oder auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft – man ist ganz nah an den Bürgerinnen und Bürgern und kann viel im Kleinen bewirken. Auch um den Klimawandel aufzuhalten, müssen wir in der Kommune anfangen und können nicht warten, bis die „große Politik“ anfängt.

Was war für Sie der bisher wichtigste Beschluss, der getroffen wurde, seitdem Sie in der Kommunalpolitik tätig sind?
Der Neubau der Katholischen Grundschule und der Umzug der ehemaligen Realschule in das Schulzentrum sowie die Umsetzung eines integrierten Handlungskonzeptes (InHK) für die Neugestaltung der Jülicher Innenstadt.

Warum brauchen wir aus Ihrer Sicht mehr Frauen in der Kommunalpolitik?
Frauen haben oftmals eine andere Sichtweise als Männer. Frauen kümmern sich häufig mehr um soziale Belange wie zum Beispiel Kindererziehung, Altenpflege und Kultur und nehmen diese Themen auch mehr in den Blick. Beispielsweise planen Frauen die Gestaltung von Wegen und Straßen eher aus der Sicht von Eltern, Senioren und Kindern und nicht so sehr aus der Sicht des Autofahrenden. Parkplätze haben einen geringeren Stellenwert als die Sicherheit der zu Fuß Gehenden oder der Klimaschutz beziehungsweise das Wohlfühlklima in der Stadt. Das Gemeinwohl steht mehr im Vordergrund als die wirtschaftlichen und finanziellen Interessen von Unternehmen.

Was würden Sie interessierten Frauen mit auf den Weg geben?
Beteiligt Euch! Hört Euch öffentliche Ausschusssitzungen an und sprecht die Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker oder den Bürgermeister persönlich an. Kommt mit ihnen ins Gespräch. Sie sind dankbar, wenn Ihr ihnen Eure Sichtweisen erklärt oder Ihr Eure Anliegen vorbringt. Manches kann geklärt werden, manches muss man in einer Demokratie aushalten. Entscheidungen, bei denen man überstimmt wird, muss man auch aushalten können, und manche Prozesse dauern einfach in der Politik sehr lange.


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