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Typ Mann / Frau – 60 / 40

Es gibt so „typische Frauenfragen“, die normalerweise keinem Mann gestellt werden. Heute, zum Weltfrauentag, konfrontieren wir einmal einen Mann mit einer Auswahl dieser „Geschlechterfragen“ - natürlich auf den Mann gemünzt. Achim Maris, Kreistagsabgeordneter aus Jülich, ist vor 44 Jahren am Weltfrauentag geboren worden. 

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Achim Maris. Foto: privat
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Herzlichen Glückwunsch! Geburtstag am Weltfrauentag – wieviel Frau steckt in diesem Mann?

Achim Maris (schmunzelt): Vielen Dank für die Glückwünsche. Es freut mich sehr, dass der HERZOG an mich gedacht hat. Um ehrlich zu sein, wenn ich mittlerweile in meinen „Kosmetikkoffer“ schaue und dort die Palette der Männer-Pflegeprodukte sehe … 60 / 40.

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Wie schaffen Sie eigentlich Familie, Haushalt und Beruf unter einen Hut zu bringen?

Achim Maris Meine Frau und ich sind ein gutes Team. Wir teilen uns schon immer die täglich anfallenden Aufgaben. Sei es Müllrausbringen oder Kochen, mit dem Hund spazieren gehen oder Kinderbetreuung – da muss jeder mal ran. Dieses Teamwork hilft uns jetzt in der aktuellen Corona-Situation enorm. Und natürlich spielen wir hier gerne unsere Stärken aus: meine Frau ist sicherlich die bessere Lehrerin im Heimunterricht, dafür bringe ich gerade unseren Garten in Schuss.

Sie sind neben Ihrem Beruf auch politisch aktiv und sicher (vor und nach Corona…) viel unterwegs. Was sagt denn Ihre Frau dazu?

Achim Maris Sie unterstützt mich voll und ganz. Ich zitiere sie da gerne: „Ich bin stolz auf meinen Mann. Für die Mandatserfüllung gebe ich ihm gerne Zeit. Jeder, dem die Möglichkeiten zur Verfügung stehen, sollte sich für die Demokratie engagieren.“

Stört es Sie, wenn Sie nach Ihrem Äußeren beurteilt werden?

Achim Maris Nein, absolut nicht. Ein ehrlich gemeintes Kompliment tut doch jedem gut. Und auch als Mann achte ich im Übrigen auf mein Erscheinungsbild. Natürlich gibt es Grenzen: auf den Hintern hauen lasse ich mir nicht. (lacht)

Wären Sie gerne der Quotenmann? 

Achim Maris Definitiv nicht. Diese Diskussionen stören mich. Ich möchte nach meinen Leistungen beurteilt werden, nicht danach, ob gerade ein Mann zu viel oder zu wenig an irgendeiner Stelle platziert ist. Da darf man doch nicht engstirnig denken. Wenn wir alle ein wenig toleranter wären, würde manches Problem vielleicht nicht so hoch gekocht. Wir sollten wieder lernen, jedem den nötigen Respekt entgegen zu bringen. Und zwar nicht nur im Beruf, sondern auch in allen alltäglichen Situationen.

Wie schaffen Sie es, sich gegen die Frauen in Ihrem Job durchzusetzen?

Achim Maris Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gegenseitiger Respekt, gute Argumente und Reflektion drei sehr wichtige Säulen im Berufsleben sind. Das kann man mit den Worten „Bitte“, „Danke“ und „Entschuldigung“ vergleichen, wenn diese ehrlich gemeint sind. Wenn alle an einem Strang ziehen, kann ich mit jedem gut arbeiten.

Was müssten Männer tun, um bessere Aufstiegschancen zu haben und von Frauen eher anerkannt zu werden?

Achim Maris Wie gesagt, wir sollten uns dringend wieder darauf besinnen, nicht immer nur zu diskutieren und die Genderproblematik damit weiter anzutreiben. Generell gilt für alle Menschen: die, die es wirklich wollen, müssen und sollten die Chance und auch das Vertrauen bekommen, sich zu entwickeln. Dazu gehört aber auch der Mut, diesen Anspruch offen einzufordern.

Vielen Dank für Ihre Offenheit.


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