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Großes „M“ wie „Miljö“

Zehn Jahre Miljö: Auf der neuen „unplugged“-Tour zeigt sich die Kölsche Band gereifter

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Stimmungsvoll und mitreißend: Mijö in Jülich holte das Publikum von den Stühlen. Foto: Sonja Neukirchen
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Sie spielten vor einem ausverkauften Saal im Kuba und einer begeistert mitsingenden Fangemeinde, die es immer wieder von den Stühlen holte: Miljö, die „Kölsche Band“, die in diesem Jahr etwas reifere Töne anschlug, aber auch mit bekannten Stimmungsmachern wie Wolkeplatz Emotionen und Erinnerungen abrief. Als die Zugabe „Polarleechter“ erklang, erschien ein Meer von Leuchten im Publikum, begleitet von Feuerwerk entlang der Bühne. Der Abend ließ bei der Fangemeinde keine Wünsche offen.

Foto: Sonja Neukirchen

„Es war toll, wir waren vor drei Jahren schon mal hier. Meine Erwartungen wurden fast noch übertroffen“, kommentierte Claudia Flucht den Abend. Das Konzert, welches zweimal verschoben werden musste, überraschte auch mit optischen Effekten. Ein in verschiedenen Farben beleuchtetes großes „M“ begleitete die abwechslungsreiche Stimmung der verschiedenen Songs. „Omas Lampen“ und Teppiche sorgten für Wohnzimmer-Atmosphäre bei der „unplugged“-Darbietung. Die Lieder des neues Album „Immer wigger“ waren ruhiger aber sehr stimmungsvoll: „Wir kommen eigentlich aus der Rock- und Punk-Ecke aber wir sind erwachsener geworden“, erklärt Gitarrist und Sänger Nils Schreiber den Wandel. „Wir öffnen uns jetzt mehr für Tasten, für Mandoline und sogar Trompete.“ Eine grobe Verortung könne man im Folk-Rock vornehmen, aber was sie im neuen Album präsentierten sei gut mit Akustik-Folk zu beschreiben, so Schreiber. Auch das neue Sessions Lied ist etwas ruhiger: „För ein Naach“ sei aber schon erfolgreich. Im Sommer sei „Einfach su“ als Single-Auskopplung auf den Markt gekommen.

Foto: Sonja Neukirchen
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Die Bandmitglieder, die sich bereits aus Schulzeiten kennen, hatten – wie andere Bands auch – in der Corona- Pause intensive Heimarbeit zu bewältigen. Für drei der Bandmitglieder hieß das auch, ihr Familienleben aus nächster Nähe zu erleben, denn sie sind mittlerweile Väter. Auch der Ukraine Krieg stellt für die Band, die ja eigentlich „Freude verbreiten möchte“, vor einige Herausforderungen, so Sänger Nils Schreiber. Und es gab für die Band auch einen starken Einschnitt zu verkraften: Der ehemalige Sänger Mike Kremer hatte im März dieses Jahres seinen Rücktritt von der aktiven Mitarbeit verkündet. Der Grund: er leide seit 17 Jahren an einer Autoimmunerkrankung, die ihn in der anstrengenden Session zu stark beeinträchtige, wie er in der Presse bekannt gegeben hatte. Schreiber, der schon zu Schülerband-Zeiten einmal der Sänger war, ist das nun erneut. Kremer schreibe weiter Texte und berate die Band, so der jetzige Frontmann. Als neues Mitglied bereichert nun Daniel Pottgüter die Band „mit allem was Tasten hat.“ Er habe die Lücke mehr als gefüllt, ergänzt Schreiber.

Foto: Sonja Neukirchen

Die neue Zusammensetzung kam beim Publikum scheinbar gut an: „Ich finde es wie letztes Mal super. Den Wechsel vom Sänger merkt man gar nicht“, findet Marcel Mundt, der gleichzeitig bedauerte, dass er dieses Mal durch die Bestuhlung nicht tanzen konnte. Die Band zeige sich von einer anderen Seite nach der Pause. Aber dies schien für die Fans auf jeden Fall kein Grund zur Klage. Im Jahr des zehnjährigen Bandjubiläums steht Miljö scheinbar mitten im musikalischen Leben, ohne dabei stark auf den Karneval festgelegt zu sein. Und es steht jetzt schon fest: Sie kommen nächstes Jahr wieder ins Kuba. Erste Karten gingen bereits über die Theke.

Kennen sich aus der Schulzeit: Die Musiker von Miljö. Foto: Sonja Neukirchen

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