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Literarisch-musikalisch ins Krisenjahr 1923

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Roman Knižka und das Bläserquintett Opus 45: „In diesem Land…“ Deutschland 1923 – Das Krisenjahr. Foto: Daniel Haeker Photography
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Nach „Ich hatte einst ein schönes Vaterland…“ und „Den Nazis eine schallende Ohrfeige versetzen!“ lädt die Stadtbücherei TV-Star Roman Knižka und das renommierte Bläserquintett Opus 45 bereits zum dritten Mal nach Jülich ein. Erneut nehmen das Ensemble und der Schauspieler am 9. November in der Schlosskapelle ab 19 Uhr seine Gäste mit auf eine Zeitreise ins Deutschland vor 100 Jahren, deren  politischen Wirren sich in der Kultur widerspiegelte.

Die Weimarer Republik erlebte 1923 das schwerste Jahr seit ihrer Gründung. Es ist das Jahr der hochdramatischen politischen Schlagzeilen, ein Jahr, in dem sie in ihren Grundfesten erschüttert wird. Die Besetzung des Ruhrgebiets durch französische und belgische Truppen und der als Gegenmaßnahme verhängte passive Widerstand treiben die bereits davon galoppierende Inflation in astronomische Höhen. Separatistische Abenteurer und extremistische Parteien stellen die Reichseinheit vor eine Zerreißprobe. Immer wieder drohen bürgerkriegsähnliche Zustände. Sozialdemokrat Friedrich Ebert, erster deutsche Reichspräsident, versucht mit aller Macht, eine Stabilisierung der Republik und Festigung der Demokratie zu erreichen.

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So dramatisch das Jahr 1923 in politischer Hinsicht ist, so reich ist es an kulturellen Schlagzeilen: Rilkes „Duineser Elegien“ erscheinen. Brecht sorgt für Theaterskandale. Der deutsche Film floriert, ebenso der Schlager. In Weimar findet die erste Bauhaus-Ausstellung statt. Im Oktober nimmt der erste öffentliche Rundfunksender im Deutschen Reich seinen Betrieb auf und löst eine regelrechte Rundfunkeuphorie aus.
„In diesem Land…“ entführt in die politisch dramatische und kulturell faszinierende Welt des Jahres 1923. Anhand von Presseberichten und politischen Reden erlebt das Publikum Geschichte und taucht ein in die schillernde Atmosphäre der 1920er Jahre mit Werken von Rainer Maria Rilke, Karl Kraus, Bertolt Brecht, Karl Valentin, Kurt Tucholsky, Erich Kästner oder Vicky Baum. Auf musikalischer Ebene weitererzählt wird die spannende und sinnliche Reise in die Vergangenheit durch zeitgenössische Werke für Bläserquintett unter anderem von Carl Nielsen, Paul Hindemith, Jacques Ibert und Hanns Eisler. Auch mit dem ein oder anderen zeitgenössischen Schlager ist zu rechnen.

Die Frage steht im Raum: Sind die Deutschen auf dem Weg zurück nach Weimar? Ein Blick zurück in das Jahr 1923 mag dazu fruchtbare Denkanstöße liefern.

Eintrittskarten zu 10,- Euro sind in der Stadtbücherei Jülich erhältlich oder können telefonisch unter 02461 / 936363 oder per Mail an [email protected] reserviert werden. Die Veranstaltung wird unterstützt durch die F.-Victor-Rolff-Stiftung, die Hans-Lamers-Stiftung und die Sparkasse Düren.

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Stadt Jülich
Hightech auf historischem Boden - Jülich ist eine Stadt mit großer Vergangenheit. Mit über 2000 Jahren gehört sie zu den Orten mit der längsten Siedlungstradition in Deutschland. In der historischen Festungsstadt und modernen Forschungsstadt, die sich auch mit den Schlagworten „Stadt im Grünen“, „Einkaufsstadt“, Renaissancestadt“, „Herzogstadt“ und „kinder- und familienfreundliche“ Stadt kennzeichnen lässt, leben heute ca. 33.000 Menschen.

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