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Gemeinsam mit dem gesellschaftseigenen Chor intonierte das Publikum den berühmten „Stammbaum“ der Bläck Fööss. Dabei bot sich ein grandioses Bild: Der Kleine Rat der Gesellschaft Arm in Arm gegenüber hunderter schunkelnder Jecken. Vielleicht die letzte Gänsehaut der dem Ende geweihten Jülicher Stadthalle.

„Einen stimmungsvolleren Abschluss von 49 Ulk-Sitzungen in diesem geschichtsträchtigen Gebäude hätten wir uns nicht wünschen können“, sagte ein sichtlich bewegter Präsident Jörg Bücher. Zahlreiche Jecke hatten sich dem Sessionsmotto der KG verschrieben („Ming Stadthall – Rendezvous mit der Abrissbirne“) und sich als Bauarbeiter, Pleitegeier, Investoren oder Abrissbrinen verkleidet. In dem mit 555 Metern Baustellen-Flatterband geschmückten Festsaal ergab dies ein beeindruckendes Bild.

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Ohnehin beeindruckte der ULK-eigene Chor, der übrigens aus drei Generationen Senator(inn)en und Mitgliedern des Kleinen Rats bestand und der die berühmte „ZDF-Hitparade“ neu interpretierte (fantastisch: Ferdi Wagemann als Dieter Thomas Heck). Mit Balladen („Niemals geht man so ganz“), Party-Hits („Hulapalu“ oder „Reiß die Hütte ab“ – umgedichtet auf die Stadthalle) und diversen Konfettikanonen begeisterte das Ensemble die Massen.

Zuvor bescherte vor allem die Kölsch-Rock-Band Kasalla ein absolutes Stimmungs-Highlight. Karnevals-Hymnen wie „Die Stadt met K“, „Mer sin eins“ oder „Alle Jläser huh“ brachten die Stadthalle förmlich zum Kochen. „Zum letzten Mal auf dieser engen Bühne zu stehen – das ist auch für uns besonders. Danke Jülich“, so Frontsänger Bastian Kampmann am Ende des halbstündigen Auftritts.

Foto: KG Ulk

Aber auch sonst bot die von Liteart Dr. Jürgen Elsen detaillieb arrangierte Sitzung einige Höhepunkte: nach dem Jülicher Kinderdreigestirn sorgten „De Räuber“ für erste Schunkel-Arien. Vor allem ihr neuer Sessions-Hit „Immer wenn ich ahn ming Heimat denk“ und der Evergreen „Für die Iwigkeit“ begeisterte die Halle. Anschließend berichtete der stets mit einem Kölsch gewappnete und angeheiterte Sitzungspräsident Volker Weininger über irrwitzige Touren seines Elferrats, ehe die Tanzgruppe Höppemötzcher, der bekannte Kölner Parodist Linus, der den Elferrat als Verstärkung mit auf die Bühne holte, und Redner „Hastenraths Willl“ die erste Hälfte beschlossen.

Nach der Pause trompeteten und posaunten sich dann die „Original Eschweiler Fanfaren“ in die Herzen des Publikums. Für die Gruppe war das Gastspiel in Jülich ein ganz Besonderes, war sie in anderer Besetzung Ende der 1970er und Anfang der 80er immer mal wieder die Schlussnummer der Ulk-Sitzungen. Nach den Musikern enterte Jürgen Beckers als „Ne Hausmann“ die Stadthallen-Bühne, ehe schließlich die eingangs erwähnten Kasalla sowie der Ulk-Chor unter der Leitung von Peter Plantikow zum Finale furioso ansetzten.

Den Jülicher KG Ulk Elferrat hielt es nicht mehr auf den Stühlen. Foto: LH Ulk
Den Jülicher KG Ulk Elferrat hielt es nicht mehr auf den Stühlen. Foto: KG Ulk

„Schade, dass wir heute als KG ULK aus diesem Festsaal ausziehen müssen. Ich bin sehr stolz, dass wir aus der Stadthalle vor dem Abriss eine Baustelle der Freude machen konnten“, kommentierte Präsident Bücher die letzte Ulk-Sitzung an der Düsseldorfer Straße und fügte augenzwinkernd mit Blick auf die von der Stadt im Brückenkopfpark geplante Muschel-Zelt-Lösung hinzu: „Bald konkurrieren wir dann eben mit der Schwangeren Auster in Sydney!“

 

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