Die Chance zur Wiederbelebung des Welldorfer Lehrschwimmbeckens wollte die UWG JÜL angesichts der Hallenbadschließung im April von der Verwaltung prüfen lassen. Inhalt der Prüfung sollen Maßnahmen und finanziellen Aufwand sein, um das Becken zeitnah in Betrieb zu nehmen. Das Lehrschwimmbecken war mit Stimmmehrheit der CDU / SPD-Koalition und der FDP gegen die ausdrücklichen Einwände der JÜL 2014 außer Betrieb genommen worden. Ein Bürgerantrag, bei dem 4000 Unterschriften zum Weiterbetrieb vorgelegt worden waren, scheiterte. Als Gründe für die Schließung waren Kosten für die Nachrüstung der Technik wegen geänderter Vorschriften für die Normen zur Wasserqualität, Sanierungs- und Unterhaltskosten zugrunde gelegt worden. Aktuell wird der Raum als Lagermöglichkeit für die Welldorfer Grundschule genutzt.
Christian Klems, der den Antrag für die JÜL vorstellte, unterstrich, dass man damals nicht die nötige Weitsicht hätte walten lassen und stellte die Frage: „Wer weiß, wie lange Hallenbad geschlossen bleibt?“
Der Antrag stieß bei den übrigen Fraktionen im Jülicher Stadtrat auf wenig Verständnis und Gegenliebe. Als Antrag im Zuge des Wahlkampfes wertete die CDU den Vorstoß, wogegen sich Christian Klems, Ortsvorsteher in Welldorf, für die JÜL verwahrte. Argumente gegen den JÜL-Antrag waren, dass eine Prüfung Zeit und Geld kosten und unberechtigte Hoffnungen im Ort geweckt werden würden. Der Hauptaugenmerk solle auf dem Hallenbad in Jülich liegen.
Schweren Herzens, so konstatierte Marco Johnen (CDU) habe man damals für die Schließung gestimmt. Im Gutachten war dem Welldorfer Lehrschwimmbecken keine gute Bausubstanz bescheinigt worden, die Filteranlage habe ein viel zu geringes Wasservolumen, Pumpen und Rohrleitungen seien zu klein und kein Wasserspeicher vorhanden. Diese Technik ist inzwischen abgebaut, wie Bürgermeister Axel Fuchs auf die Wortmeldung durch Jan Schayen mitteilte, der gemeint hatte, die Technik wäre bestimmt in den vergangenen zehn Jahren „nicht besser“ geworden. Harald Garding (SPD) hätte sich gewünscht, dass vonseiten der Verwaltung dem Antrag bereits eine Stellungnahme beigefügt worden wäre und ergänzte bezüglich des Bürgerbegehrens: „Es ist bekannt, mit welch falschen Zahlen argumentiert wurde.“ Schließlich, so meldete sich Frank Bourguignon (FDP) zu Wort, gingen auch für beispielsweise Überprüfungen und Ausschreibungen Zeit ins Land. „Man drückt nicht aufs Knöpfchen und das Wasser läuft wieder ins Becken“, formulierte er markig. In dieser Zeit wäre man vielleicht auch mit „unserem Hallenbad ein Stück weiter“. „Ich glaube nicht, dass sich die Grundlagen verbessert haben“, meinte auch Jürgen Laufs (Grüne), wenn eine Prüfung allerdings mit geringem Umstand leistbar wäre, stimme er dem Antrag zu. „Ich glaube nicht, dass wir große Hoffnungen wecken sollten.“
Bei neun Gegenstimmen und sechs Enthaltungen wurde einer Prüfung des Antrages durch die Verwaltung zugestimmt.
Abgelehnt wurde dagegen der JÜL-Antrag auf einen gemeinsamen Ortstermin im Hallenbad.
„Man muss ja als Stadtverordneter wissen, was dahinter steckt“, unterstrich Heinz Frey (JÜL) den Nutzen, damit man Fragen, die in der Öffentlichkeit aufkämen, beantworten könnte. Dazu wäre ein Termin mit den Stadtwerken wichtig. Einigkeit herrschte bei den anderen Fraktionen, dass es den Mandatsträgern an Fachkompetenz für eine letztliche Beurteilung der Lage fehlen würde. „Ich frage mich, ob es dafür einen Antrag bedarf?“ hinterfragte SPD-Fraktionschef Harald Garding (SPD). „Der Antrag dient nur dazu zu sagen: Man kümmert sich.“ Ansonsten könne jede Fraktion für sich einen Besichtigungstermin mit den Stadtwerken vereinbaren. Denn kritisiert wurde unter anderem von Sebastian Steininger (Grüne), dass eine gemeinsame Uhrzeit gefunden werden müsse, die nach Dienstende der Berufstätigen liegen müsse. Frank Radermacher (CDU) machte einen Kompromissvorschlag. Er habe bereits mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke gesprochen und „wir können ihn sicher zu Erläuterungen mit einer Fotodokumentation in den Rat einladen.“
Mit 12 Gegen- zu 10 Ja-Stimmen und einer Vielzahl an Enthaltungen wurde der Antrag abgewiesen.