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Punkte sammeln fürs Bauen

Reichlich Diskussionsstoff bot im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss Tagesordnungspunkt 10 zu Vergabeverfahren für Wohnbaugrundstücke.

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Bild von Manfred Antranias Zimmer auf Pixabay
Bild von Manfred Antranias Zimmer
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Nach dem Vorbild der Stadt Ahaus sollten nach CDU-Antrag Verwaltung und SEG ein Vergabeverfahren entwickelt, das nicht nur ein reines Losverfahren sein soll, sondern ein Punktesystem zugrundelegt. Berücksichtigung finden soll, ob die Bewerber Anwohner vor Ort sind, Familien mit Kindern, Familien mit Eltern (Generationengerecht), ihren Arbeitsplatz in Jülich haben und anderes mehr. Bauend auf ihre Erfahrungen stimmten Lambert Schmitz, in Stetternich verwurzelt, Erich Gussen als Ortsvorsteher von Güsten und Christian Klems als Ortsvorsteher von Welldorf für dieses Verfahren.

Widerspruch gab es von Tobias Schlubach (Grüne). Vor allem zwei Punkte erregten Schlubachs Kritik: Alleinstehende würden im Verfahren von Ahaus 0 Punkte bekommen. Dieses Verfahren benachteilige Homosexuelle und Menschen, die ungewollt alleine seien. Jülich als Wissenschaftsstadt hätte eine internationale Bevölkerung und müsse entscheiden, wie sie sich sehen wolle „als Stadt, die Menschen aus aller Welt anzieht, oder sich abschottet“. Dr. Helmut Schumacher (CDU), selbst beim Forschungszentrum beschäftigt, erklärte, dass seiner Kenntnis nach Mitarbeiter des FZJ keine besonderen Präferenzen für einen Stadtteil hätten, sondern vor allem arbeitsplatznah wohnen wollten. Schlubach dagegen berief sich auf seine Erfahrungen mit der „chinesischen Community“, die zum Teil 10 bis 15 Jahre in Jülich lebten und die nicht alle um das FZJ herum siedeln würden. Unterstützung erhielt er von Clemens Schüssler (FDP): Auch Zugezogene müsste man bei der Punktevergabe entsprechend berücksichtigen. Wenn man die Maßgabe ausgegebe: „Wir wollen wachsen. Dann macht das kein gutes Bild.“

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Bürgermeister Axel Fuchs stellte klar, dass es nicht um die Übernahme der Vorlage aus Ahaus gehen, sondern darum, auf dieser Grundlage ein eigenes Konzept unter Berücksichtigung Besonderheiten Jülichs zu entwickeln. Es solle in keinem Fall um Bevorzugung gehen, sondern um Transparenz. „Ich bin guter Dinge, dass alle, die dort groß geworden sind, als auch die Zugezogenen und Wissenschafter berücksichtigt werden.“ Das neue Punkteverfahren sorge für Vertrauen gegenüber der Verwaltung und der Stadtentwicklung.

Unterstützung erhielt Fuchs durch Matthias Hoven (JÜL): „Wir erwarten dadurch eine höhere Akzeptanz, Transparenz und Bürgerfreundlichkeit der Vergabe von Wohnbaugrundstücken in Jülich.“

Bei zwei Gegenstimmen wurde der Antrag angenommen.


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