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Viele kleine Flammen führen zum Erfolg

Die FH-Projekt erhält den Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft.

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Foto: Arnd Gottschalk
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Deutschland steckt mitten in der Energiewende. Der Bedarf an neuen, zukunftsweisenden Energiekonzepten steigt stetig. Das Projekt „H2-Micro Mix-Brenner“, das Prof. Dr. Harald Funke und sein Team am Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik der FH Aachen mitentwickelt haben, ist ein solches Konzept und wurde nun mit dem Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft in der Kategorie „Effiziente Anwendungstechnik“ ausgezeichnet. Unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, wurde der Preis zum 22. Mal verliehen.

Wasserstoff (H2) wird zu einem immer wichtigeren Energieträger gegen den Klimawandel und für die Versorgungssicherheit. Er kann aus regenerativen Quellen nachhaltig hergestellt werden, und seine Verbrennung setzt kein Kohlendioxid frei. Doch was kaum jemand weiß: bei nicht für H2 optimierten Brennkammersystemen können mehr Stickoxide entstehen als bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe. Mithilfe des entwickelten H2-Micro Mix-Brenners ist es möglich, Wasserstoff in Gasturbinen emissionsarm, sicher und CO2-neutral zu verbrennen und somit besonders nachhaltigen Strom zu erzeugen. Das besondere Design der Wasserstoff-Brennkammer sowie das spezielle Micro-Mix-Brennverfahren (MMX), das von dem emeritierten Professor der FH Aachen Dr. Friedemann Suttrop bereits in den 1990er Jahren erfunden wurde und seit 2004 unter der Führung von Prof. Funke immer weiterentwickelt und optimiert wird, bilden dabei die Basis.

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Viele herkömmliche Brennverfahren setzen auf wenige große Flammen. Beim MMX kommen dagegen sehr viele kleine Flammen zum Einsatz. Die Forschenden haben bei dem Design der Brennkammer darauf geachtet, dass sich das Gas darin optimal mit der zugeführten Luft vermischen kann. Durch diese Miniaturisierung der Mischzone und der optimierten Durchmischung von Brenngas und Luft entstehen bei der Verbrennung von Wasserstoff erheblich weniger Stickoxide. „Die ausgezeichneten Projekte zeigen das Diversifizierungs- und Zukunftspotenzial von gasförmigen Energieträgern“, betonte Prof. Dr. Frank Behrendt, Leiter der Jury und des Fachgebiets Energieverfahrenstechnik und Umwandlungstechniken regenerativer Energien der Technischen Universität Berlin.

Stellvertretend für Prof. Funke nahmen Prof. Dr. Peter Dahmann, Dekan des Fachbereichs Luft- und Raumfahrttechnik, und Dr. Johannes Mandelartz, Leiter des Innovationstransfers der FH Aachen, den Preis in Berlin entgegen. Beide beglückwünschten Prof. Funke und sein Team zu diesem Erfolg. „Der entwickelte Micro-Mix-Brenner ist ein aktiver Beitrag zur Erzeugung emissionsarmer und erneuerbarer Energien“, sagte Dr. Mandelartz. An der FH Aachen wurde das Projekt bereits 2021 mit dem Forschungspreis ausgezeichnet.

Über 50 Projekte hatten sich in den vier Kategorien „Anwendungsorientierte Forschung“, „Nachhaltige Erzeugung“, „Intelligente Infrastruktur“ und „Effiziente Anwendungstechnik“ um den Preis beworben. Das Projekt „H2-Micro Mix-Brenner“ konnte sich am Ende in der letztgenannten Kategorie durchsetzen. Es wird von einem Forschungsverbund der Kawasaki Heavy Industries, Ltd. (KHI), B&B Agema, dem IKDG der RWTH Aachen und der FH Aachen seit über zehn Jahren vorangetrieben.


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