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Weltweite Anerkennung für den BPASS®

Nach der nationalen Anerkennung 2016 hat das regionale Kompetenzzentrums für Barrierefreiheit EUKOBA mit seinem Jülicher Vorsitzenden Patrick Dohmen „noch eine Schippe draufgelegt“: Jüngst wurde ihnen in Wien der Zero Projekt Award 2018 für sein Erhebungssystem BPASS® überreicht. Die Verleihung fand bei den Vereinten Nationen in Wien vor über 500 Experten und Führungskräften, darunter Politiker und Könige, statt und wurde live in die ganze Welt übertragen.

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Foto: Jörg Farys | AG Urban
Foto: Jörg Farys | AG Urban
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Ähnlich wie der Energieausweis eine Aussage darüber trifft, welche Energieeffizienz ein Gebäude besitzt, beabsichtigt gleiches der BPASS für die Barrierefreiheit, erklärt Patrick Dohmen, der den BPASSes mit entwickelt hat. Bei dem, was im allgemeinen Sprachgebrauch als „barrierefrei“ bezeichnet wird, ist im Regelfall die Zugangsmöglichkeit für Rollstuhlfahrer in Betracht gezogen, unterstreicht Dohmen. Dabei gibt es andere Bevölkerungsgruppen wie Blinde, Taube, Geistig Behinderte, Kleinkinder, Frauen mit Kinderwagen oder ältere Menschen, denen aus völlig unterschiedlichen Gründen ein Zugang erschwert wird.
Bei dem BPASS gibt eine Effizienzskala mit sieben farblich unterschiedlichen Balken von rot über gelb bis grün Auskunft über Grad und Umfang Barrierefreiheit. Damit lassen sich nicht nur Gebäude untersuchen, sondern auch Dienstleistungen. Neben der Skala sind die Symbole der Zielgruppen zu finden, so dass sich differenziert Aussagen über die jeweilige Gruppe treffen lassen. So können die betrachteten Gebäude oder Dienstleistungen beispielsweise restlos barrierefrei für Rollstuhlfahrer sein, aber nur bedingt für geistig Behinderte oder gar nicht für Blinde.

„Viel wichtiger ist unser Bestreben, bei der Umsetzung von Barrierefreiheit auch ländliche Regionen wie unsere LEADER Region Rheinisches Revier zwischen Inde und Rur endlich ins Bewusstsein der Verantwortlichen in Berlin zu rücken“, unterstreicht Patrick Dohmen. Er bedauert, das der BPASS regional noch nicht umgesetzt ist. „Barrierefreiheit ist nicht nur ein urbanes Thema“, betont Dohmen. Umso mehr freut es den gebürtigen Jülicher, der seinen „Amtssitz“ mit Eukoba in Aachen hat nun die internationale Anerkennung des BPASS®.

Foto: Andi Weiland
Foto: Andi Weiland
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Das Zero Project der Essl Foundation identifiziert jedes Jahr die besten Lösungen und Innovationen für Menschen mit Behinderung und setzt sich mit seiner Arbeit für eine Welt ohne Barrieren ein. Diese besondere Auszeichnung erhalten nur solche Innovationen, die nachweislich den Alltag und die Rechte von Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft verbessern.

Insgesamt gab es 372 Nominierungen aus 76 Ländern aus denen im Juni 2017 in zwei Abstimmungsrunden durch eine Fachjury und ein globales Netzwerk von 4.000 Experten und Führungskräften aus dem Behindertenbereich insgesamt 68 innovative Lösungen darunter 3 aus Deutschland, ausgewählt wurden. Der BPASS® wurde für seinen gesamtgesellschaftlichen Prüfansatz ausgezeichnet, der Barrierefreiheit vom kleinen Kind bis zum Greis, abgebildet in elf Nutzergruppen, betrachtet und als einziges System auf der Welt in der Lage ist, die barrierefreie Infrastruktur von Städte und Gemeinden für alle Nutzergruppen verständlich und übersichtlich darzustellen und sichtbar zu machen. Besonders wurden die Vielfalt der Prüfinhalte und die individuell für jedes geprüfte Objekt erstellten Handlungsempfehlungen bei der Entscheidung für die Auszeichnung hervorgehoben. So kann der BPASS® Kommunen nachhaltig auf dem Weg zu einer in sich geschlossenen barrierefreien Service- und Infrastrukturkette begleiten.

Das Zero Project gibt es seit 2008 und wird von der Essl Foundation initiiert. Es konzentriert sich auf die Rechte von Menschen mit Behinderungen weltweit und ist ein, in der Fachwelt anerkanntes Netzwerk, welches die innovativsten und effektivsten Lösungen für die Probleme, mit denen Menschen mit Behinderungen konfrontiert werden, identifiziert. Hauptaufgabe des Zero Projekt ist es, die Umsetzung des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN CRPD) zu unterstützen und sich für eine Welt ohne Barrieren einzusetzen.


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