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Jülich baut aus

Jülich ist bekannt als Stadt der kurzen Wege. Gemeint ist diese Aussage für Fußgänger, die in der City schnell zum Ziel finden. Gleiches gilt für den Fahrradverkehr, der derzeit eine große Lobby hat. Wer sich dagegen mit dem Auto in und um die Innenstadt bewegt, der muss manchen längeren Umweg in Kauf nehmen. Acht Baustellen an empfindlichen Verkehrsadern sorgen für erhöhtes Staurisiko. Klar ist aber auch: Der Engpass kommt vor dem Verkehrsfluss.

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Foto: Olaf Kiel
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Auf der Merscher Höhe wachsen in natürlicher Folge des entstehenden Brainergy Parks Straßen und Zufahrten in die Landschaft. Das gelingt fast unbemerkt, denn derzeit ist hier durch die Baumaßnahmen am Knotenpunkt „Von-Schöfer-Ring“ in der Schnittstelle zur L241 in Richtung Mersch, der Neusser Straße in Richtung Innenstadt und entlang des Rings in Richtung Fachhochschule ohnehin kein Durchkommen. Die Streckenverläufe sind gekappt. Betroffen sind Pendler, die aus Richtung Titz oder von der B55 kommen – von der A4 aus Richtung Düsseldorf oder A61 in Richtung Köln. Der sogenannte „Baulastträger“ ist hier übrigens Straßen.NRW, die am Sommer auch die Rurbrücke in Angriff nehmen wollten. Da es aber, so ist aus der Stadtverwaltung zu hören, am Kreisverkehr Von-Schöfer-Ring zu Verzögerungen kommen soll, wird sich auch die „Brückenschließung“ verzögern. Dass die Zufahrt zur Stadt Jülich von beiden Seiten gekappt wird, sind also bloße Unkenrufe: Erst wird die Merscher Höhe wieder befahrbar, ehe in den Rurauen die Sperrung erfolgt.

Für die Zeit, wenn die Rurbrücke gesperrt, die Merscher Höhe aber wieder frei befahrbar ist, ist jetzt schon der Boden für die Umgehung bereitet. Lediglich den landwirtschaftlichen Verkehr betroffen haben dürfte der Ausbau der Wirtschaftswege, die von beziehungsweise zum Verkehrsübungsplatz Koslar führen.

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Folgen hat die Baustelle Merscher Höhe aber auch für die Innenstadt. Das erhöhte Verkehrsaufkommen ist vor allem im Jülicher Nordviertel zu spüren. Über die Linnicher Straße läuft jetzt eine „Hauptschlagader“ des Autoverkehrs. Wer in die Innenstadt möchte und ortskundig ist, wählte den Weg über die Berliner Straße – alle übrigen fahren in Richtung Propst-Bechte-Platz.

Dort folgt die nächste Maßnahme und Straßensperre: Kein Durchkommen ist in Richtung City – nur aus Richtung City im Einbahnstraßensystem. Der Verkehr in die Innenstadt wird über die Ellbachstraße geleitet. Wer sich auskennt, reiht sich nicht in die Autoschlange ein, um über die Große Rurstraße zu fahren, sondern wählt den Weg über die Kuhlstraße und Schirmerstraße zur Düsseldorfer Straße. Ein Ende ist hier in Sicht: Am 20. Juni soll die Straße wieder in beiden Richtungen befahrbar sein.
Mit einem Engpass rechnen müssen Menschen, die zum Bahnhof beziehungsweise in Richtung Gewerbegebiet Königskamp möchten: Durch den Neubau der Gastronomie am Schwanenteich kommt es auf der Bahnhofstraße und damit im Kreuzungsbereich Große Rurstraße vermutlich für acht Monate zu Verkehrsbehinderungen. Von drei auf zwei Fahrspuren wird der Autoverkehr geleitet. Mit zwei bis drei Vollsperrungen, so erklärt Florian Hallensleben vom Ordnungsamt der Stadt Jülich, ist in diesem Bereich im Spätsommer und Herbst zu rechnen. Dringend zum Umfahren des Bereichs wird auch den Radfahrern geraten.

Gestört ist derzeit auch die Querverbindung „Adolf-Fischer-Straße“ im Heckfeld. Hier sind Kanalbauarbeiten Ursache für eine Sperrung der Brücke im Kreuzungsbereich Friedrich-Ebert-Straße / Brockmüllerstraße. Wer die Discounter oder Dienstleister rund um Elisabeth- und Margaretenstraße nutzt, sollte diese Strecke meiden. Größere Auswirkungen wird bis August der Neubau eines Mehrfamilienhauses im Heckfeld haben. An der Kreuzung Bergische Straße / Klevische Straße wird für die Arbeiten öfter ein Baukran stehen müssen und den Verkehrsfluss hemmen.

Noch nicht berücksichtigt sind die Tagesbaustellen, die nach Aussagen von Florian Hallensleben vom Ordnungsamt geplant sind und etwa in der St. Mauri Straße in Bourheim und in Hasenfeld wegen Hausbauten zu Behinderungen führen.

Sind diese Maßnahmen abgeschlossen, folgt der Startschuss zur Umsetzung des InHK: Im Herbst sollen die Bauarbeiten am Markt zunächst mit der Verlegung der Leitungen und Kanäle beginnen. Hier ist dann eher der Fahrrad- und Fußverkehr betroffen. „Die Gestaltung des Platzes wird aber erst im nächsten Jahr angegangen“, gibt Planer Bernd Niedermeier einen Ausblick.

Ortskundig? Hier geht es zum Baustellenquiz.

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Dorothée Schenk
HERZOGin mit Leib und Seele. Mein HERZ schlägt Muttkrat, Redakteurin gelernt bei der Westdeutschen Zeitung in Neuss, Krefeld, Mönchengladbach und Magistra Atrium der Kunstgeschichte mit Abschluss in Würzburg. Versehen mit sauerländer Dickkopf und rheinischem Frohsinn.

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