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Porträtgemälde bereichern die Ausstellung „Weltreich und Provinz“.

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Die Porträtgemälde von Anna von Palandt und Rutger von der Horst in der Ausstellung „Weltreich und Provinz. Die Spanier am Niederrhein 1560–1660“ im Pulvermagazin des Museums Zitadelle Jülich. Foto: Stadt Jülich / Bernhard Dautzenberg
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Das Museum Zitadelle Jülich zeigt seit Mitte Mai die Ausstellung „Weltreich und Provinz. Die Spanier am Niederrhein 1560–1660“, die gemeinsam mit dem Städtischen Museum Schloss Rheydt Mönchengladbach erarbeitet wurde und die anschließend noch im LVR-Niederrheinmuseum Wesel zu sehen sein wird. Umso mehr freut sich das Museum Jülich über zwei weitere bedeutende Leihgaben, die von nun an die Ausstellung bereichern. Es handelt sich um die Porträtgemälde von Rutger von der Horst (1519–1582) und seiner Ehefrau Anna von Palandt (1508/16–1585) aus dem Besitz des Fördervereins Schloß Horst e.V. Gelsenkirchen. Horst gilt als eines der bedeutendsten Renaissance-Schlösser Westfalens mit direkten Bezügen zur Jülicher Schloss-Architektur. Grund für die Präsentation der Gemälde in der Ausstellung „Weltreich und Provinz“ sind aber andere historische Bezüge:

Rutger von der Horst stand in kurkölnischen Diensten, war zeitweilig Amtmann von Rheinberg und später Marschall im Vest Recklinghausen. Gemeinsam mit seinen Brüdern und anderen Adeligen hatte er Anteile an einer Salzcompagnie in Friesland. Deren Aktivitäten wurden durch den Spanisch-Niederländischen Krieg negativ tangiert, sodass sich die Adeligen mit einem Protestschreiben an Herzog Alba wandten. Rutger und seine Frau tragen auf den Porträts die typische Hofmode des dritten Viertels des 16. Jahrhunderts, als der spanische Hof auch hier in Europa den Trend setzte. Die Gemälde werden Joost vom Hoffzugeschrieben, der vermutlich aus den Niederlanden stammte und als Joist de la Court in den Horster Bautagebüchern nachweisbar ist.

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Die Gemälde stehen für die zahlreichen kulturellen Austauschprozesse, die trotz der kriegerischen Ereignisse der Zeit möglich waren beziehungsweise durch die Fluchtbewegungen tatsächlich befördert wurden.

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Stadt Jülich
Hightech auf historischem Boden - Jülich ist eine Stadt mit großer Vergangenheit. Mit über 2000 Jahren gehört sie zu den Orten mit der längsten Siedlungstradition in Deutschland. In der historischen Festungsstadt und modernen Forschungsstadt, die sich auch mit den Schlagworten „Stadt im Grünen“, „Einkaufsstadt“, Renaissancestadt“, „Herzogstadt“ und „kinder- und familienfreundliche“ Stadt kennzeichnen lässt, leben heute ca. 33.000 Menschen.

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