Start Nachrichten Region „Die größte, lebendigste und inhaltsreichste Konferenz“

„Die größte, lebendigste und inhaltsreichste Konferenz“

Miteinander reden, die Sichtweise des anderen kennen- und verstehen lernen, seinen eigenen Standpunkt überdenken: Darum ging es am Mittwochvormittag, dem zweiten Tag der XV. Deutsch-Russischen Städtepartnerkonferenz. Über 800 Gäste aus Deutschland und Russland waren in den Kreis Düren gekommen, um darüber zu sprechen, wie sie ihre Städtepartnerschaften weiterentwickeln können.

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Einen Berliner Bären brachte Matthias Platzeck, Ministerpräsident a.D. und Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums e.V. für Landrat Wolfgang Spelthahn mit. Foto: Rudi Böhmer
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Im vollbesetzten Konferenzzentrum des Kreises Düren hieß Landrat Wolfgang Spelthahn die Gäste aus beiden Ländern zu einer Podiumsdiskussion willkommen. Unter der Überschrift „Quo vadis deutsch-russische Beziehungen?“ moderierte Walerij Fadeev, Vorsitzender der Gesellschaftskammer der Russischen Föderation, den gut zweistündigen Gedankenaustausch.

Auf deutscher Seite saßen neben der bekannten Journalistin Gabriele Krone-Schmalz Dirk Wiese MdB als Koordinator für die zwischengesellschaftlich Zusammenarbeit mit Russland sowie Peter Franke, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher West-Ost-Gesellschaften. Von russischer Seite waren Michail Schwydkoj, Sonderbeauftragter des Präsidenten der Russischen Föderation für internationale kulturelle Zusammenarbeit, sowie Pawel Sawalny, Vorsitzender der Russisch-Deutschen Parlamentariergruppe der Staatsduma, als Gesprächspartner dabei. Dank der Simultandolmetscher gelang die Verständigung reibungslos.

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Ausgehend von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeiers Feststellung, dass sich beide Länder stark voneinander entfernt hätten, diskutierte die Runde auch die Rolle der Medien bei der Wahrnehmung des jeweils anderen Landes. Einig waren sich die Gesprächspartner, dass direkte Kontakte zwischen den Menschen grundlegend seien für gute Beziehungen der beiden Länder zueinander. Insbesondere junge Menschen, die die Schrecken von Krieg und Gewalt nicht aus eigener Erfahrung kennen, sollten intensiver in den Austausch einbezogen werden. Miteinander im Gespräch bleiben sei das A und O. Bei der abschließenden Fragerunde setzten die Zuhörer zahlreiche weitere Impulse zum Nachdenken.

„Sie haben mit ihrer perfekten Organisation die Latte so hoch gelegt, höher geht es eigentlich nicht mehr. Alles war picobello, Chapeau!“, sagte Matthias Platzeck, Ministerpräsident a.D. und Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums e.V., als er sich am Donnerstagmittag im Konferenzzentrum des Kreises Düren bei Landrat Wolfgang Spelthahn für die Gastfreundschaft des Kreises während der dreitägigen Deutsch-Russischen Städtepartnerkonferenz bedankte. „Die Städtepartnerkonferenz im Kreis Düren ist die bisher größte, lebendigste und inhaltsreichste.“ Weil sich das bereits bis nach Berlin herumgesprochen habe, überreichte er Landrat Wolfgang Spelthahn als Initiator der Konferenz einen kleinen Berliner Bären als Dankeschön.

„Obwohl sich die hohen Politik zurzeit schwertut, haben wir bewiesen, dass wir auf kommunaler Ebene Schritt für Schritt vorankommen“, resümierte Landrat Wolfgang Spelthahn am Ende den Stellenwert der XV. Städtepartnerkonferenz des Deutsch-Russischen Forums.

Zuvor hatten Teilnehmer aus den sieben Arbeitsgruppen dem Plenum ihre Arbeitsergebnisse in Kurzform vorgestellt. Dabei ging es inhaltlich um nachhaltige Stadtentwicklung, Digitalisierung, Strategien für die nachhaltige Entwicklung von Kommunen und Regionen, die Zusammenarbeit in Wissenschaft, Kultur und Sprachförderung, um Inklusion, um Verständigung und Frieden sowie um Medizin und humanitären Zusammenhalt. Da der Jugend die Zukunft gehört, hatte parallel ein Jugendforum stattgefunden. Die Vertreter der vier Arbeitsgruppen erstatteten ebenfalls kurz Bericht.
Angesichts der vielen Impulse aus den Themengruppen sah Matthias Platzeck das Konzept der Volksdiplomatie bestätigt. „Die Bürger setzen ihren Dialog fort, ohne auf die täglichen Schwankungen der hohen Politik zu achten.“ Landrat Wolfgang Spelthahn formulierte das so: „Wir sind uns eben einig, dass wir Freunde sein wollen.“

Den musikalischen Schlusspunkt setzte der Jugendchor „Das kleine Geheimnis“ aus Mytischi, der Partnerstadt des Kreises Düren.

Fotos: Rudi Böhmer


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