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Schöner warten

Der NVR hat die Qualität der Stationen überprüft. St. Jöris bei Eschweiler hat die schönste Station im Umland. Besonders Vandalismus macht dem NVR zu schaffen.

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Foto: pixabay
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Der Nahverkehr Rheinland (NVR) hat auch im vergangenen Jahr einen kritischen Blick auf die Bahnhöfe und Haltepunkte im Verbundgebiet geworfen. Herausgekommen ist der neue Stationsbericht für das Jahr 2019. Darin werden Merkmale wie der Zustand von Sitzgelegenheiten, Abfallbehältern und Vitrinen oder das Vorhandensein eines Wetterschutzes untersucht und bewertet. Auch Sauberkeit und Barrierefreiheit sind Faktoren, die erfasst werden.

Von den 201 Stationen im NVR-Gebiet wurden im Herbst 2019 insgesamt 199 in Augenschein genommen und bewertet. Zwei Stationen der Rurtalbahn (RB 28) (Nörvenich-Binsfeld und Nörvenich-Rommelsheim) wurden aufgrund von Bauarbeiten nicht bewertet.

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160 Stationen landeten in der besten Kategorie – so viele wie nie zuvor. Für NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober belegen die Ergebnisse der Untersuchung, dass sich die konsequenten Kontrollen des NVR bezahlt machen: „Dass die weit überwiegende Mehrheit der Stationen in der besten Kategorie zu finden ist, zeigt, dass den Stationsbetreibern bewusst ist, wie wichtig das Erscheinungsbild und die Ausstattung der Bahnhöfe heutzutage für die Fahrgäste sind. Dem NVR ist daran gelegen, dass sich der Zustand weiter verbessert. Mit der finanziellen Förderung von Umbaumaßnahmen an mehr als 50 Bahnhöfen sind wir daran konkret beteiligt.“

Acht Stationen sind in einem nicht mehr akzeptablen Zustand. Der größte Handlungsbedarf besteht an den Stationen Vettweiß-Jakobwüllesheim und Vettweiß. Sie liegen allerdings beide an der Strecke der Rurtalbahn (RB 28) zwischen Euskirchen und Düren und sind nur eingeschränkt vergleichbar: Auf der Linie wurde erst im Dezember 2019 der Betrieb auch an den Wochentagen wieder aufgenommen. Zuvor hatte es auf der eingleisigen Strecke nur an Wochenenden und Feiertagen Zugverkehr gegeben. Aufgrund der aktuellen Modernisierungsarbeiten an den Stationen der Bördebahn wird bereits bei der diesjährigen Bewertung mit einem besseren Ergebnis gerechnet.

Den dritt- und viertletzten Platz belegen die Stationen Quadrath-Ichendorf und Bergheim (Erft)  an der Linie RB 38.  Auffällig ist, dass die Stationen Bedburg und Duckterath, die 2018 noch in der besten Kategorie waren, nun im roten Bereich gelandet sind. Beide Stationen wurden aufgrund von Vandalismusschäden an mehreren Ausstattungsmerkmalen abgewertet.

In der Gesamtbetrachtung zeigt sich, dass sich diesmal die Funktionalität der Uhren und die Funktionalität der Aufzüge stark verbessert haben. Demgegenüber haben sich das Erscheinungsbild der Aufzüge und die Graffitifreiheit im Zugang besonders verschlechtert. Seit dem Jahr 2018 sind die Erfasser zwei Mal jährlich unterwegs. Während im Herbst die Qualität aller Stationen beleuchtet wird, werden im Frühjahr die 60 Stationen mit der schlechtesten Bewertung aus dem Vorjahr erneut in Augenschein genommen. Hierdurch kann die Behebung der Mängel bereits nach kurzer Zeit überprüft werden. In diesem Frühjahr konnte die Überprüfung aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden.

Für die Bewertung des Erscheinungsbilds wurden sowohl die Zugangsbereiche als auch die Bahnsteige nach einheitlicher Methodik bewertet. Dabei wird nicht nach Verantwortungsbereichen unterschieden: Für die Beseitigung von Mängeln können die Stationsbetreiber aber auch DB Netz, DB Vertrieb, die Kommunen oder auch Private zuständig sein. Zur Erhöhung der Stationsqualität müssen somit alle beteiligten Akteure zusammenarbeiten. Im Dialog mit den Stationsbetreibern konnte im vergangenen Jahr eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität umgesetzt werden. Sicherheitsgefährdende Mängel wurden sofort gemeldet und unmittelbar beseitigt. Rundum zufrieden waren die Tester mit den Bahnhöfen Eschweiler-St. Jöris (100 Prozent) und Honrath (99,71 Prozent). An vielen Stationen sind größere Umbaumaßnahmen geplant, so dass hier von einer deutlichen Verbesserung des Gesamterscheinungsbildes ausgegangen werden kann.

Von den insgesamt 201 Stationen sind inzwischen 172 stufenfrei erreichbar. Innerhalb des Projekts „Zukunft Bahn“ hat sich die DB Station&Service AG das Ziel gesetzt, die Verfügbarkeit von Aufzügen und Rolltreppen deutlich zu erhöhen. Dies soll unter anderem durch eine verbesserte Ersatzteillogistik der Instandhaltungsdienstleister erreicht werden. Die Echtzeit-Daten der Aufzüge und Fahrtreppen sind im Haltestellen-Informations-System des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS) enthalten. Die Anzahl der von Graffiti betroffenen Stationen ist von 33 in 2018 auf 41 in 2019 gestiegen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Bahnhöfe mit einer Unterführung. Oft werden frisch gestrichene Wände in kürzester Zeit erneut besprüht. Verschmutzt ist an vielen Stationen das Gleisbett. Besonders betroffen sind hoch frequentierte Stationen wie beispielswiese einige Bahnhöfe im Kölner Stadtgebiet.


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