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Dörfliche Welt zwischen den Revolutionen

Drei Jahre lang hat Alexander Holz Materialien aus zahlreichen Archiven, etwa dem Stadtarchiv Jülich, dem Pfarrarchiv St. Martinus Barmen und den Archiven des Hauses Overbach und Schlosses Kellenberg zusammengetragen, um das Buch über die Bürgermeisterei Barmen in der Zeit vom „Aufbruch in die Moderne“ zu vollenden.

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Ausschnitt aus dem Buchtitel von Alexander Holz.
Ausschnitt aus dem Buchtitel von Alexander Holz.
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Das Thema behandelt in der Phase zwischen der Französischen und Deutschen Revolution (1789-1848). „Keine andere Epoche der europäischen Geschichte veränderte die Gesellschaft stärker als diese Zeit“, sagt der Autor. Beginnend mit der Großen Revolution in Paris erreichte die Menschen ein Wandel, der den Grundstein für unser modernes Bewusstsein markiere. 

Es finden sich in Barmen, Floßdorf und Merzenhausen verschiedene Schicksale, vom einfachen ungebildeten Ackerer bis zum frankophilen Aristokraten. Sie alle wurden von Ideen erfasst: Die einen von einem national-liberalen Geist, der sie in den Kampf gegen Napoleon drängte, die anderen von einer demokratiekritischen Haltung, die von Erlebnissen der Schreckensherrschaft der Jakobiner in Paris geprägt war. Wieder andere zeigten eine Gegenwartsverachtung und trauerten der vergangenen Zeit hinterher, die unwiederbringlich verloren war. Während einige den Untergang der alten Zeit beklagten, feierten ihn andere. Es war eine Zeit der großen Träume und des großen Leids. Eine Zeit der Aufbruchsstimmung und der traurigen Realitäten. Noch nie vereinigte eine Phase in der Geschichte der Menschheit soviel Zukunftserwartungen mit gegenwärtigem Leid wie die Jahre nach 1789.

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Wie gingen die Menschen im Rurtal mit den Herausforderungen der neuen Zeit um? Wie standen sie diesen gegenüber? Es finden sich wie in unserer heutigen Gesellschaft auch 1794 Opportunisten, Karrieristen und Idealisten in der Bürgermeisterei Barmen. Auch finden sich Anhänger Napoleons, die den Untergang des Empire schadlos überstanden haben und sogar bei den Preußen, die 1815 die Rheinlande übernahmen, weiter politische Ämter ausübten, als hätte es den französischen Kaiser niemals gegeben. Auch finden sich Idealisten, die 1840 von Fortschritt träumen und dafür bitter bezahlen. Sie wünschen sich eine Demokratie, schauen hoffnungsvoll nach Frankreich hinüber und müssen mit ansehen, wie die Revolution 1848 doch scheitert.

„Die Motivation zu diesem Buch war es, die Geschichte für gegenwärtige Generation lebendig zu zeigen. Geschichte ist kein abgeschlossener Prozess, sondern definiert unsere Gegenwart“, betont Alexander Holz. Es versucht in seinem Buch, dem Leben in Barmen, Floßdorf und Merzenhausen ein Gesicht zu geben. Eine vergangene Zeit sollte vor dem geistigen Auge wiederauferstehen, und mit diesem Auge kann dann beispielsweise bei einem Spaziergang durch die Ortschaften womöglich vieles neu oder anders gesehen werden. Vergangenes wird lebendig, und viele Gebäude, Straßenzüge und Straßennamen erscheinen in einem anderen Licht. Geschichte als Bereicherung der Gegenwart ist der Wunsch, der die Arbeit an diesem Buch motiviert und begeistert hat. 

Erhältlich ist das Buch beim Autor selbst (02461-8018877), der DORV-Laden in Barmen und der Buchhandlung Fischer, Kölnstraße 9 in Jülich.
Alexander Holz: Aufbruch in die Modern. Die Geschichte der rheinischen Bürgermeisterei Barmen zwischen Revolution und Tradition (1789 – 1848), 256 Seiten mit 187 Abb, 24,- Euro.


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