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Der „Wilde Müllkippen“-Fall

Eine Stadt am Heiligen Abend. Viele empörte Anwohner und ein Polizeieinsatz. Das mag sich anhören wie die neueste Folge einer bekannten Krimiserie, die wöchentlich über Millionen Fernsehgeräte in ganz Deutschland flimmert. Doch handelt es sich hier um ein Abfallverbrechen in direkter Nähe.

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Foto: Gaby Hager
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Am 24. Dezember 2019 erwartete die Polizei und zahlreiche Spaziergänger keine schöne Bescherung, als sie auf dem Feldweg zwischen Bourheim und Kirchberg einen zehn Kubikmeter drei große Haufen Bauabbruchmaterial fanden. Mitarbeiter des Bauhofes und dem Bauverwaltungsamt Jülich nahmen sich einige Tage später dem Vergehen an und starteten ihre Suche nach dem Schuldigen.

Auf Grund der Zusammensetzung und Lage der Materialien konnten Vermutungen über ein mögliches Motiv und den Tathergang angestellt werden. Die Abfallberaterin der Stadt Jülich, Ulrike Caspar, berichtet über den Fall. Aus Erfahrung könnten die Materialien einem Abriss zugeordnet werden. Darunter befand sich laut Ulrike Caspar alles, „was man zum Hausbau braucht“. Auch eine Entsorgung über Dritte könne nicht ausgeschlossen werden.

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Dank einer regen Bürgerbeteiligung konnte der Umweltsünder letztendlich ausfindig gemacht werden. Die Hinweise führten bis nach Hückelhoven. Ein Mann, der sein Haus verkauft hatte, erkannte seine Sachen wieder und alarmierte sofort die zuständige Behörde. Daraufhin begann die Suche mit einer heißen Spur. Der Hausverkäufer leitete die Beamten zu der neuen Hausbesitzerin weiter. Diese gab an, jemanden mit dem Wegfahren des Abfalles beauftragt zu haben.

Die gesuchte Person stand als Zeuge zur Verfügung und konnte letztendlich zur Lösung des Falles beitragen. Er hatte die Arbeit einem Freund überlassen, der in der Umgebung des Tatortes wohnt. Im Januar 2021 erhob der Kreis Düren ein Bußgeld, das zusätzlich zu den von der Stadt Jülich angegebenen Beseitigungskosten von dem Schuldigen bezahlt werden musste.

Schlussendlich hat sich das illegale Abladen von Müll für den Täter nicht gelohnt. Die Entsorgung kostet normalerweise circa 260 Euro, die notwendige Entsorgung durch die Stadt machte die Angelegenheit ganze 1600 Euro kostspieliger als nötig. Der Fall wurde erst vor kurzer Zeit abgeschlossen.

Ulrike Casper appelliert an die Bürgerschaft Jülichs, sich über die richtige Entsorgung von Abfällen zu informieren. Dies ist möglich über die Website der Stadt Jülich: www.juelich.de/abfallundumwelt

 


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