Hier dauert das Spiel keine 90 Minuten und auch elf Freunde braucht man nicht, aber die Weisheit „das Runde muss ins Eckige“ hat auch auf dem neuen Spielfeld im Brückenkopfpark seine Gültigkeit. Fußballbillard heißt die neue sportlich-spaßige Freiluft-Herausforderung auf dem Parkgelände.
Wo einst der Kletterfelsen in den Jülicher Himmel ragte, wartet nun ein etwas anderer Billardtisch auf Mitspieler. Die Idee zum neuen Spielgerät stammt von Park-Geschäftsführer Axel Fuchs, der mal „irgendwo sowas gesehen hatte“, und ist schon einige Jahre alt. Bevor die Corona-Pandemie zuschlug, entstand der Plan, der nun endlich umgesetzt werden konnte. Der eigentliche Aufbau ging tatsächlich recht schnell vonstatten. „Die Unterkonstruktion haben wir selbst gebaut“, berichtet der Chef vom Dienst, Uwe Mock. Die einzelnen Bauteile wurden, inklusive Rasenteppich, fertig angeliefert und mussten nur noch aufs Gestell gesetzt und zusammengeschraubt werden.
Aus wetterfestem Okoumé-Holz, natürlich aus FSC-zertifiziertem Anbau, ist der überdimensionierte „Soccerpool“-Tisch dafür gemacht, bei Wind und Wetter draußen zu bleiben. 6 mal 3 Meter misst das Spielfeld, die Bälle Größe 4 kommen auch beim herkömmlichen Fußball zum Einsatz. Stilecht als „Halbe“ und „Volle“ eingefärbt, müssen die gigantischen Billardkugeln statt mit dem Queue per Fuß eingelocht werden. Wer zuerst alle Kugeln abgeräumt und abschließend die Schwarze korrekt versenkt hat, hat gewonnen. So weit, so simpel. Und wie fühlt es sich, mit den Füßen Billard zu spielen? Uwe Mock und Andrea Göntgen wagten den Praxistest.
Getreu dem erprobten Motto „Wer baut, der haut“, durfte der Chef vom Dienst als Erster ran. Und stellte schnell überrascht fest, dass es schwieriger ist, als erwartet. Die Bälle, pardon Kugeln, rollen recht gemächlich über das Grün. Per Bande zu spielen, klappt zwar ganz gut, freut sich Kollegin Andrea Göntgen, eingelocht ist die Kugel allerdings noch nicht. Mit Augenmaß und einem gekonnten Schlenzer bringt Mock schließlich den ersten der bunten Bälle im Ziel unter. Für ein erfolgreiches Spiel brauche es wohl einiges Training, bevor Ball- und Fußgefühl stimmen, sind sich beide einig. Vielleicht solle man noch einen Satz kleinere Bälle bereitstellen, überlegt Fußballfan Uwe Mock.
Wer sein Geschick am Ball selbst unter Beweis stellen möchte, hat ab sofort die Gelegenheit dazu. Parkbesucher können den umzäunten kleinen Platz jetzt für eine oder zwei Stunden mieten. Die Kosten liegen bei 25 Euro für die 60 Minuten, zwei Stunden Spielzeit sind für 40 Euro zu haben. Bälle und Spielregeln sind in abschließbaren Kästen direkt am Spielfeld verstaut.
Vom Fußballbillard-Tisch ist es nicht weit zum Minigolf, gleich daneben lädt der Hobbyhorsing-Parcours zu einer ganz anderen Art des Freizeitvergnügens ein und ein paar Meter weiter heißt das Spiel „Disc-Golf“. Angesichts dieser Nachbarschaft drängt sich Uwe Mocks spontane Idee schon fast auf: „Das ist doch perfekt, vielleicht sollten wir einen Mehrkampf anbieten“, überlegt er laut.
