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Aus für eine „Weihnachtsinstitution“?

Am heutigen Montag, 5. Dezember, ist internationaler Tag des Ehrenamtes. Ein Grund, näher hinzusehen. Das „Team Heiligabend“ war 35 Jahre "im Dienst". Nun sind die Ehrenamtlichen in die Jahre gekommen. Es fehlt Nachwuchs.

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Das Team "Weihnachten für Alleinstehende" ist ausgezeichnet, aber in die Jahre gekommen. Foto: Dorothée Schenk
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Die Feier „Weihnachten für Alleinstehende“ – eine Institution in Jülich, für die es im Jahr 2019 noch die SPD-Auszeichnung „Klippe“ für besonderes soziales Engagement gab, wird es wohl ab diesem Jahr in der bisherigen Konstellation nicht mehr geben.

Das „Team Heiligabend“ – so wird die Gruppe der Ehrenamtler, die sich um diese Feier gekümmert haben, liebevoll genannt – kann dieses Engagement nun nach 35 Jahren aus verschiedenen Gründen nicht mehr leisten. So wurde der Entschluss für das „Aus“, zumindest in der bisherigen Konstellation, nach der letzten Versammlung verkündet. Auch Corona, das gerade für ältere Menschen ein Risiko darstellen kann, spiele hier eine Rolle, wissen Renate und Helmut Windelschmidt, die sich immer mit viel Engagement um das Fest und das Team gekümmert haben.

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Ein Aufruf im Pfarrbrief der Gemeinde Heilig Geist, neue Engagierte zu finden, hatte keine Resonanz gezeigt, berichtet Pastoralreferentin Barbara Biel. Josef Jansen hatte als Kaplan in Sankt Rochus damals das Projekt ins Leben gerufen, das aber schnell in der Ökumene ankam, indem es im Dietrich-Bonhoeffer-Haus der evangelischen Kirchengemeinde Jülich Einzug hielt.

Es ist ein allgemeines gesellschaftliches Phänomen, dass Ehrenamtler aufgrund ihres Alters aus ihren Tätigkeiten scheiden müssen. Ähnliches gilt auch für den Seniorenbesuchsdienst. Hier seien die mithelfenden engagierten Menschen zum Teil so alt, dass sie sich selbst besuchen könnten, heißt es aus dem Pfarrbüro Heilig Geist. Und das trifft es auf den Punkt: Für die, die sich immer um andere gekümmert haben, ist dann vielleicht niemand da.

Doch jetzt steht erst mal Weihnachten vor der Türe. Die sozialen Einrichtungen in Jülich, die sich bisher immer sehr rührig um alle gekümmert haben, die gesellschaftlich alleine oder am Rande stehen, werden sich hinter verschlossenen Türen noch einmal zusammensetzen und beraten. Und Jülich wäre nicht Jülich, wenn der Funke Hoffnung, dass es irgendwie weitergeht, nicht die Runde machte. Dr. Thomas Kreßner, Vorsitzender des Christlichen Sozialwerkes Jülich e.V, jedenfalls habe „Weihnachten für Alleinstehende“ auf die Tagesordnung des nächsten Treffens der Kooperationspartner für das Café Gemeinsam in Jülich gehoben, sagt er und sieht die besondere Bedeutung des Themas.

Deshalb auch hier noch mal der Aufruf, dass Helfer für das Team Heiligabend dringend gesucht werden. Denn die braucht es dafür. Kontaktstelle kann hier das Café Gemeinsam sein, das Christliche Sozialwerk oder die Pfarreien. Unklar ist derzeit noch, wie es weitergeht.


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