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Platz an der Theke?

Heino Bücher erinnert sich und die HERZOG-Leserschaft an die verloren gegangene Kneipenlandschaft in Jülich.

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Foto: Stadtarchiv Jülich
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Als ich vor einiger Zeit, es ist noch nicht lange her, einmal meinte, als das Thema Kneipen und Gaststätten zur Sprache kam: „Ich erinnere mich, dass es früher nach dem Krieg an die 40 Kneipen und Wirtschaften in der Stadt Jülich gab, ohne Ortsteile natürlich“, holte meine Aussage mich jetzt ein, und ich wurde gebeten, diese doch einmal aufzuzählen. Hier nun der Versuch. Wo fange ich an, wo höre ich auf?

Kommt man von Mersch aus in die Stadt, war auf der Merscher Höhe als erste die Gaststätte Meisenberg, früher Wirtz. Dann folgte auf der Neusser Straße „Zum Treppchen“. Von Stetternich kommend Lütgenau auf der Römerstraße. Entlang der Großen Rurstraße waren Stadtschänke Ningeljö am Schwanenteich, dann Willi’s Bistro, El Toro, Fuchsbau, Löwenbräu, heute Parkplatz, abgerissen wegen tektonischer Störung durch Rhein-Braun. Martinse Will, die Kneipe neben dem ehemaligen Kino (Name?), Braustübel, Hexenturm, Haus Hesselmann, Langen an der Aachener Landstraße. Am Walramplatz? Jetzt die Kölnstraße: Mellers Köbes (heute Sport Wirtz), Kratz. Dann in der Düsseldorfer Straße Winnikes, Zur Zitadelle, Stadthallenschänke, Bastei am Propst-Bechte-Platz, Heitzer auf der Linnicher Straße. Am Markt die Marktschänke, Kaffeepöttchen, Fassbänder und Turmschänke in der Kleinen Rurstraße. Weinstube und Franziskaner sowie Alte Post in der Baierstraße. Zum Einhorn (Lafos) in der Poststraße. Kaiserhof und Bahnhofsgaststätte in der Bahnhofstraße. Nicht vergessen will ich den Viktoriasaal mit Schänke. Weiter zu nennen sind „Bei Lore“ und Esser (Rochusstraße) im Heckfeld und noch immer „in“ die Pulvermühle. Dann das Fässchen in der Bongardstraße.

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Später hinzu kamen Nordschänke, Musketiere, Lynch’s Pub in der Artilleriestraße, beim Griechen in der Stiftsherrenstraße (früher Hochstein), Rossini Ecke Bongard-Bauhofstraße, Pinocchio und Fleur in der Kleinen Kö.

Eine Kneipe möchte ich auf keinen Fall vergessen. Sie stand quasi mitten in den Trümmern dort, wo heute das große Wohnhaus „Am Aachener Tor“ steht. Eine 1-Raum-Kneipe, die auch uns junge Leute magisch anzog. Dort fühlten wir uns wohl bei Bersch’s Reem. Sie war immer voll, und viele tranken nach Feierabend noch schnell ein Bierchen auf dem Heimweg. Manche waren auch schon am Morgen da und blieben dann am Abend etwas länger!

Leider sind viele der obengenannten Wirtschaften nicht mehr da. Einige haben neue Besitzer, zum Beispiel zugezogene Mitmenschen, die ihre heimische Küche mitbrachten und anbieten.

Unsere Küche ist so gut wie nicht mehr vorhanden. Leider! Ein echter Mangel.

Nach bestem Wissen und Gewissen habe ich Kneipen und Gaststätten aufgezählt und bitte um Verzeihung, wenn ich die eine oder andere vergessen habe.


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