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Was ist Soziale Schuldnerberatung?

Die Schuldnerberatungsstellen im Kreis Düren feiern ihr 25-jähriges Bestehen. Seit der Gründung 1994 unterstützten die Beraterinnen und Berater Personen bei ihrem Weg aus der Schuldenfalle.

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Foto: Arne Schenk
Foto: Arne Schenk
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Im Kreis Düren ist jeder achte Erwachsene überschuldet – im bundesweiten Durchschnitt ist dies jeder zehnte. Überschuldung liegt vor, wenn Einkommen und Vermögen nicht ausreicht, um die Lebenshaltungskosten und fälligen Rechnungen trotz Reduzierung des Lebens­standards über einen längeren Zeitraum zu begleichen. Angst vor Gläubigerschreiben, Konto- oder Lohnpfändungen, drohende Wohnungslosigkeit, Scham und ein Leben am Rande des Existenzminimums zeigen eine soziale Notlage.

Die Schuldnerberatungsstellen helfen Menschen, die überschuldet sind oder von der Überschuldung bedroht sind. Dabei verfolgt die Soziale Schuldnerberatung einen ganzheitlichen Ansatz. Ziel ist, die finanzielle und die persönliche Lebenssituation zu verbessern. Neben dem Abbau der Überschuldung steht die Bewältigung der sozialen und psychischen Folgen im Fokus. Wichtig sind das Erkennen der Ursachen der finanziellen Krise und das Aufzeigen von Handlungsalternativen, um eine weitere Überschuldung zukünftig zu vermeiden. Die Ratsuchenden erhalten Unterstützung bei der Entwicklung einer finanziellen und persönlichen Lebensplanung. Hierbei werden ihre individuellen Möglichkeiten berücksichtigt und gefördert.

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Im vertraulichen Beratungsgespräch werden die möglichen Lösungswege aufgezeigt. Die Sicherung der Existenzgrundlage und die finanzielle Stabilität haben absoluten Vorrang. Das ist die Basis für die gemeinsame Entwicklung und Umsetzung des Entschuldungskonzepts.
Das Hilfsangebot der Schuldnerberatungsstellen umfasst z.B. Haushalts- und Budgetberatung zur Unterstützung des Umgangs mit knappen Mitteln, Gläubigerermittlung, Überprüfung von Forderungen, Aufklärung über Sozialleistungsansprüche, Durchsetzung von Pfändungsschutz, Unterstützung beim Erhalt der Wohnung/Energieversorgung sowie Hinweise auf andere Beratungs- und Hilfsmöglichkeiten. Hierbei werden Schuldenberater*innen bei Bedarf gegenüber Dritten tätig (Ämter, Behörden, Gläubigern, Gerichten, etc.).
Berater*innen helfen den Ratsuchenden bei Verhandlungen über Vergleiche, Ratenzahlungen oder Stundungen. Sofern ein Insolvenzverfahren angestrebt wird, beraten und unterstützen sie bei der Vorbereitung, Beantragung und im weiteren Verlauf dieses komplexen Verfahrens.

Die Beratung ist für Ratsuchende kostenlos. Voraussetzung für eine erfolgreiche Schulden­beratung ist die Bereitschaft der Klienten über sich und ihre Schulden zu sprechen und bei der Schuldenregulierung mitzuwirken.

Weitere Aufgaben der Schuldnerberatung sind, die strukturellen Ursachen von Überschuldung aufzuzeigen und gesellschaftspolitische Veränderungen einzufordern, u.a. durch Gremien- und Netzwerkarbeit sowie Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit.

Im Kreis Düren gibt es folgende Beratungsstellen:
Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Jülich
Schirmerstraße 1a, 52428 Jülich
Telefon: 02461 / 9756-0
www.kkrjuelich.de

Schulden- und Insolvenzberatungsstelle der Evangelische Gemeinde zu Düren
Wilhelm-Wester-Weg 1, Eingang B, 52349 Düren
Telefon: 02421 / 188-130
www.schulden-insolvenzberatung-dueren.de


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