Start Magazin Geschichte/n Ein Stück Eisenbahngeschichte am alten Bahnwartehäuschen

Ein Stück Eisenbahngeschichte am alten Bahnwartehäuschen

Damit ein wichtiges Stück Eisenbahngeschichte nicht in Vergessenheit gerät, informiert jetzt eine große Informationstafel mit Texten und alten Archivbildern am ehemaligen Bahnwartehäuschen über eine wichtige historische Etappe.

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Foto: privat
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„Kirchberg: Ein Dorf – zwei Bahngesellschaften!“ so lautet der Titel einer Infotafel mit Texten und alten Bildern, die über eine Zeit informiert, als dort am Eingang Kirchbergs noch Züge vorbeiratterten und Menschen nach Ederen oder Aachen pendelten – je nachdem ob sie mit der Kreis- oder der Bundesbahn unterwegs waren. Das neue Schild ist ein Gemeinschaftsprojekt der Dorfgemeinschaft Zukunft Kirchberg e.V. und dem Verein zur Pflege des heimatlichen Brauchtums Kirchberg e.V. Beide Vereine hatten zur Einweihung eingeladen.

Mittlerweile pendeln am alten Bahnwartehäuschen der Jülicher Kreisbahn in erster Linie Radfahrer und genießen die Örtlichkeit: Für sie hat die Dorfgemeinschaft Zukunft Kirchberg das ehemalige Bahngelände zu einer Art Oase umfunktioniert, mit Waldsofa, Sitzgruppen und jetzt mit einem Informationsangebot: Die nagelneue große Infotafel ist jetzt außerdem Teil des historischen Rundwanderwegs Kirchberg, der fast taggleich vor drei Jahren von der Dorfgemeinschaft eingeweiht worden war.

Vereinsvorsitzender AndreasNogga begrüßte die Gäste zur Eröffnung. Foto: privat
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„Das Herz des Platzes soll nun die neue Infotafel sein“, eröffnete Andreas Nogga, Vorstandsmitglied des Dorfvereins Zukunft Kirchberg e.V., die von Sonne und Regen durchzogene Veranstaltung. Gemeinsam mit zahlreichen Gästen gab die Einweihung des neu erweiterten Informations- und Rastplatzes Gelegenheit zum Austausch mit An-Grillen. Aber vor allem war dies auch die Gelegenheit, allen Beteiligten ihren Dank auszusprechen: „Es war schön und interessant, an der Tafel zu arbeiten, weil wir viel über die Geschichte der Bahn gelernt haben. Das ging nur, weil wir enorm viele Helfer hatten, mit denen uns die Mitglieder des Eisenbahn-Amateur-Klubs Jülich in Kontakt gebracht hatten“, sagte Nogga, dankbar. Neben Guido von Büren vom Museum Zitadelle, Susanne Richter vom Stadtarchiv Jülich und Klaus Wölfle vom Eisenbahn-Amateur-Klub dankte er auch den anderen Helfern, auch aus dem Dorfverein, für ihre Unterstützung.

Besonders interessant sei, dass das Bahnwartehäuschen auch bereits als Filmkulisse gedient habe, so Nogga. Der Schauspieler Uwe Friedrichsen habe bei dort gedrehten Szenen mitgespielt, erinnerte auch Wölfle an vergangene Zeiten und zeigte ein paar alte Fotos. Mit einem alten ausrangierten Schienenwagen hätte der Eisenbahn-Amateur-Klub Jülich seit 1981 noch zwei Jahrzehnte lang Sonderfahrten auf den Schienen gemacht, die entlang des Bahnwartehäuschens führten, so der Hobby-Eisenbahner. Sowohl Osterhase als auch Nikolaus seien wechselweise manchmal mit an Board gewesen, erinnert er an die beliebten Familienfahrten. Endgültig stillgelegt wurde die Strecke erst 1999.

„In den siebziger und achtziger Jahren war das Thema Eisenbahn abseits vom allgemeinen Interesse“, weiß der Eisenbahninteressierte Roland Keller, der ein Foto für die Tafel beigesteuert hatte. Dass das Thema heute wieder lokale Wertschätzung erfahre, findet er gut. Für die Mitglieder des Dorfvereins Zukunft Kirchberg war die Einweihungsfeier ein Beweis dafür, was Mitglieder eines Dorfes gemeinsam bewegen können, wenn viele an einem Strang ziehen, getreu ihrem Motto des Dorfvereins: „Zukunft gestalten, Geschichte erhalten“.

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Sonja Neukirchen
M.A. Politikwiss./Soziologie (Uni Bonn 1998), Mitglied im Deutschen Fachjournalistenverband DFJV. Geborene Jülicherin, bekennende Rheinländerin. Versucht das Leben deshalb nicht zu ernst zu nehmen. Schreibt gerne von Menschen, Macht und Mäusen.

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