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Merscher Kapellengeschichte verkapselt

Traditionell feiert die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Mersch/Pattern am ersten Augustwochenende ihr Kapellenfest. Diesmal war es ein besonderes: Das zehnjährige Bestehen des kleinen Gotteshauses wurde mit Alt-Propst Heinrich Bongard und einer heiligen Messe gefeiert. Das dies erst der Anfang des Festes sein würde machte während der Andacht schon das verdächtige Tellerklappern und Anfachen des Grilles deutlich. Gemeinsam mit dem Kapellenfest wird auch der Schützenkönig gefeiert. Die Würde trägt in diesem Jahr Gerd Felder.

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Brudermeister Heinz Breuer (l) und sein Vize Gerd Wolff versenken die Zeitkapsel im Altar der Sebastianuskapelle. Fotos: Dorothée Schenk
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Die kleine Sebastianuskapelle am Maarplatz in Mersch ist nicht nur für die Dorfbewohner ein Anziehungspunkt: Radwanderer machen hier Rast und auch Autofahrer halten an, zünden in der schmucken Kapelle eine Kerze an. Darauf wies Brudermeister Heinz Breuer in seinem Rückblick bei der Festmesse an der Kapelle hin und erläuterte damit die Bedeutung des Ortes als Herzstück von Mersch und über die Ortsgrenzen hinaus.

„Mit dem Bau dieser Kapelle haben wir gezeigt, was es heißt, als Gemeinschaft zusammen zu halten und für ein Projekt gemeinsam einzustehen“, sagte Breuer und betonte, wie der Bau zum Zusammenwachsen der Merscher beitragen hat. Nach 2378 Arbeitsstunden hatte sie Pfarrer i.R. Hermann Frey 2009 eingesegnet. „Yes we can“, sei der Wahlspruch des amerikanischen Präsidenten Barak Obama bei seinem Amtsantritt 2009 gewesen – dem Jahr des Kapellenbaus – und dieses Beispiel hat der Brudermeister sicher mit Bedacht gewählt, gilt es sicher doch auch für die Sebastianusschützenbrüder, unter deren Regie der Bau des kleinen Gotteshauses gelungen ist. Und das alles in Eigenleistung und mit Hilfe von Sponsoren – also ohne öffentliche Gelder. Besondere Erwähnung fand Willi Plum, der die Wiederbelebung der Schützenbruderschaft St. Sebastianus 2005 angestoßen hatte, Ideengeber der Kapelle war und – wie man heute sagen würde – pfiffig im „Fundraising“, also Sponsorenfinden, war. Praktisch ist auch, wenn der zweite Brudermeister Gerd Wolf heißt und eine Bauunternehmung hat. Der gesamte Arbeitsaufwand auf dem Platz wird auf rund 150.000 Euro beziffert.

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Und, so erfuhr die versammelte Gemeinde, es blieb nicht bei dem Kapellenbau: Eine Fachwerkhütte und der Quellstein folgten, nach dem schweren Herbststurm 2014 wurde der Maarplatz wieder hergerichtet und eine Bank wurde gemeinsam mit der katholischen Frauengemeinschaft Mersch aufgestellt. Damit die Geschichte nicht verloren geht, haben die Schützenbrüder eine „Zeitkapsel“, die schon eher dem Umfang nach ein kleiner Zeittresor ist, mit Dokumenten und Fotografien rund um den Bau der Kapelle und zur Sebastianus-Bruderschaft zusammengestellt. Das Behältnis segnete Seelsorger Bongard ein, damit er nach der Messfeier in den Altar eingelassen und versiegelt werden konnte.


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