Start Stadtteile Jülich Big Player interessiert am Brainergy Park

Big Player interessiert am Brainergy Park

Vermarktung der Flächen im Brainergy Park auf dem Campus Merscher Höhe haben begonnen. Einer dieser Interessenten ist das Start-Up Unternehmen „Malta“, das zu einem der jüngsten geförderten Unternehmen aus der Ideenschmiede von „Alphabet Inc.“ gehört, der Konzernmutter von Google. 

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So soll der Brainergy Park Merscher Höhe aussehen, wenn er "besiedelt" ist. Foto: BPJ
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„Jetzt wird es erst richtig spannend“, sagt Frank Drewes als Geschäftsführer des Brainergy Parks lachend. Denn, während die Mitarbeiter des Brainergy-Strukturteams ihre Koffer packen, um aus dem Jülicher Rathaus auf die Fläche des interkommunalen Gewerbegebiets zu ziehen, finden im Hintergrund diverse Gespräche statt. Das Team des Vorzeigeprojekts für erneuerbare Energien verstärkt sich nicht nur um fünf weitere Fachkräfte, sondern es ist im Austausch mit mehreren Big-Playern, die überlegen, mit ihren Projekten nach Jülich zu kommen. „Wir hatten Sorge, dass durch Corona das Interesse einreißt, aber das erleben wir so nicht“, erklärt Drewes weiter. „Hier findet ein außergewöhnliches Projekt im Rahmen der Energiewende statt, das international Beachtung findet. Mehrere große Unternehmen haben ihr Interesse bekundet.“

Einer dieser Interessenten ist das Start-Up Unternehmen Malta, das in der Szene inzwischen aufgrund seines innovativen Ansatzes der Energiespeicherung große Beachtung findet. Der Brainergy Park und das Start-Up teilen sich die Berücksichtigung innerhalb der Fördermittel für den Strukturwandel, beide werden durch das Land NRW finanziell gefördert. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort waren die Malta-Akteure bereits vor rund 18 Monaten auf ihrer Tour von Österreich nach Skandinavien in der Herzogstadt zu Besuch. Seitdem, so sagt Drewes, befinde man sich im regen Austausch.

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Malta gehört zu einem der jüngsten geförderten Unternehmen aus der Ideenschmiede von „Alphabet Inc.“, der Konzernmutter von Google. In der eigenen „Moonshot Factory“, die weltweit unter Experten einfach nur „X“ genannt wird, werden innovative Technologien entworfen und weiterentwickelt. Malta arbeitet daran, eine Batterie für das Stromnetz zu schaffen, in der erneuerbare Energien, zum Beispiel aus Sonne oder Wind, gespeichert und anschließend wieder genutzt werden können. Weltweit hat sich die Breakthrough Energy Coalition finanziell hinter Malta gestellt, in dieser wirken namhafte, finanzstarke Personen, wie zum Beispiel Bill Gates, mit. „Malta könnte hier im Brainergy Park ein Vorzeigeprojekt sein, um auch andere Akteure zu motivieren, zu uns zu kommen“, erklärt der Brainergy-Geschäftsführer.

Frank Drewes, Geschäftsführer der Brainergy Park GmbH. Foto: tee

„Gleichzeitig passt es unheimlich gut in unser Konzept: Mit seiner spannenden Speichertechnologie schafft Malta ein starkes Instrument, um die Energiewende zu gestalten. Dafür stehen auch wir.“ Gleichzeitig, so erzählt Drewes weiter, sei der Standort für den Akteur aufgrund seiner Diversität interessant: Auf der einen Seite, so schildert der Geschäftsführer, werde mit dem Brainergy Park Zukunft geschrieben. Auf der anderen Seite, nur wenige Meter entfernt, zeige ein aktiver Tagebau die Gegenwart und die Vergangenheit. „Diese Vielschichtigkeit verdeutlicht unseren Prozess“, sagt Drewes andächtig. „Für einen Big Player aus Amerika ist das ein spannendes Bild.“

Aber auch deutsche Firmen finden im Brainergy Park eine neue Heimat. Die Fraunhofer Gesellschaft hat bereits vor einiger Zeit zugesagt, im Rahmen der „Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastruktur und Geothermie IEG“ Räumlichkeiten zur Sektorkopplung in Jülich zu bauen. Dafür sind schon die ersten Schritte zurückgelegt worden: Seit dem 1. Januar 2020 ist das „Internationale Geothermiezentrum Bochum (GZB)“ als Kernbaustein in die Fraunhofer-Gesellschaft aufgenommen worden. Dieses wird nun in Bochum und in Aachen/Weisweiler vergrößert. Am Open Distric Hub Research Center in Jülich sollen digitale Lösungen für eine Kopplung von Strom, Wärme und Verkehr entwickelt werden. Auch Fraunhofer wirkt damit als wichtiger Akteur in der Energiewende.

Die ersten Container auf dem Brainergy Park sind bereits platziert. Foto: BPJ

Die Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR), bislang im Technologiezentrum Jülich zu Hause, hat zugesagt, in den Brainergy Park zu kommen, und prägt damit noch deutlicher das Bild eines sich verändernden Zeitalters. Das Rheinische Revier, zu dem die Kreise Düren, Euskirchen, Heinsberg, der Rhein-Erft-Kreis und der Rhein-Kreis Neuss sowie die Städteregion Aachen und die Stadt Mönchengladbach gehören, ist durch die Gewinnung, Verstromung und Veredlung der Braunkohle geprägt. Die ZRR schafft in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Politik und Verbänden Konzepte dafür, die Energiewende und den Klimawandel in dieser besonderen Region zu begleiten. Erst kürzlich hat der Aufsichtsrat der ZRR eine Liste mit 83 Projekten an die Landesregierung übergeben, die innerhalb der Region vom Bund mit insgesamt 15 Milliarden Euro gefördert werden könnten, damit der Ausstieg aus der Kohleverstromung gelingen kann.

„Natürlich klingt das jetzt alles nach großen Protagonisten, die sich bei uns im Gewerbepark ansiedeln. Wir wünschen uns aber auch, dass sich kleine Handwerksbetriebe oder Firmen zu uns trauen“, betont Drewes. „Wir möchten die kommunale Daseinsvorsorge nicht vergessen, denn so ein Projekt wie der Brainergy Park lebt von der Mischung.“ Auch Betriebe mit fünf oder weniger Mitarbeiter seien willkommen, schildert der Geschäftsführer und ergänzt: „Ein heterogener Branchenmix ist nicht nur in der Krise das Geheimrezept für eine gesunde Entwicklung.“


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