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Mehr als erste Hilfe

Ob blutender Finger, plötzlicher Schwindel oder größerer Unfall auf dem Schulhof – die Schülerschaft am Jülicher Gymnasium Zitadelle kann sich auf ihren hauseigenen Schulsanitätsdienst seit Jahren verlassen.

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Große Freude bei allen Beteiligten am Gymnasium Zitadelle angesichts der frisch etablierten Kooperation. Foto: Britta Sylvester
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Jeden Dienstag in der 7. Stunde treffen sich die rund 30 Schülerinnen und Schüler der AG und proben für den Ernstfall. „Wir machen vor allem Rollenspiele und üben, wie man am besten mit Patienten umgeht“, erklärt einer der jüngeren „Sanis“. Großes Lob für die engagierten Ersthelfer gibt es von Schulleiterin Dr. Edith Körver für den ohnehin schon „sehr coolen, souveränen“ Umgang mit Notfallsituationen. Nun erreicht die Professionalisierung der „Sanitäts-AG“ eine neue Stufe: Die Schule hat mit den Nachbarn vom Jülicher Krankenhaus eine offizielle Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ein fast schon überfälliger Schritt angesichts der räumlichen Nähe, befanden Lehrkräfte und Krankenhaus-Personal einstimmig.

Melanie Landen als betreuende AG-Lehrerin freut sich über die Möglichkeit, ihren Schützlingen durch die neue Kooperation einen noch intensiveren Einblick in die Arbeit von Rettungs- und Pflegekräften bieten zu können. „Wir sind der erste Schritt in der Rettungskette“, hatten es Hanna und Jonas stellvertretend für die „Schul-Sanis“ ausgedrückt. Wie es hinter den Krankenhaustüren weitergeht, können die Schülerinnen und Schüler demnächst hautnah erleben.

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Angelina Gröbel, eine von drei freigestellten Praxisanleiterinnen im Krankenhaus, ist die Begeisterung über den neuen Kooperationspartner förmlich anzusehen: „Wir freuen uns sehr über das Interesse der jungen Leute.“ Und ergänzt dann schnell: „Sie dürfen sich gerne jederzeit bei uns melden, ob für Praktika oder bei Fragen.“ Keine Frage, engagierten und interessierten Nachwuchs für die Pflege, aber auch die weiteren medizinischen Berufe im Jülicher Krankenhaus zu gewinnen, kann gewissermaßen als Fernziel der nun beschlossenen Zusammenarbeit betrachtet werden.
Schülerinnen und Schülern berufliche Perspektiven aufzuzeigen, ist auch die Absicht der sogenannten Berufsfelderkundungstage, BFE-Tage genannt, die Katja Dreikluft regelmäßig am Gymnasium Zitadelle organisiert. Wenig verwunderlich, dass sie den neuen Kooperationspartner als echte Gewinn betrachtet: „Informationen von Fachleuten sind toll!“ Schließlich würde man als Laie vieles gar nicht wissen, so etwa, welche Vielzahl an Berufen in einem Krankenhaus ausgebildet würde.

Angelina Gröbel und ihre Kolleginnen Marion Hommens, Gerda Schmitz und Sandra Phillippi haben sich einiges einfallen lassen, um interessierten Schülerinnen und Schülern einen möglichst intensiven, praxisnahen Einblick in ihren Arbeitsalltag zu gewähren. Verschiedene Stationen der „Krankenhaus-Rallye“ führen quer durchs Haus, praktische Aufgaben wie Blutdruck oder Sauerstoffsättigung ermitteln, sind inklusive.
Das dürfte ganz im Sinne von Lehrerin Melanie Landen sein, deren Motto es ist „so viel Theorie wie nötig und gaaaanz viel Praxis“ mit den Sanis zu üben. So gibt es beispielsweise einmal im Jahr einen Ausbildungstag, bei dem an unterschiedlichsten Stationen für Einsätze geübt wird. Dabei gilt das Prinzip „Lernen durch Lehren“, denn die Erfahreneren helfen den „Frischlingen“, üben mit ihnen und erklären. Während der wöchentlichen AG-Stunde geht es häufig etwa um die richtige Ansprache von Verletzten oder darum, jemanden zu beruhigen. Ein guter Ansatz, wie Praktikerin Angelina Gröbel bestätigt: „Feingefühl und Empathie im Umgang mit Patienten sind besonders wichtig.“

Praktische Schulungen für das gesamte Kollegium, aber auch pädagogische Ganztagsveranstaltungen zum Thema Lehrkräftegesundheit, und auch die regelmäßigen Erste-Hilfe-Kurse sollen künftig ebenfalls die frisch beschlossene Zusammenarbeit mit Leben füllen.

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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