Start Nachrichten Brauchtum Fast 11hundert Mädels bei der 11. Mädchensitzung

Fast 11hundert Mädels bei der 11. Mädchensitzung

Ein jeckes Feuerwerk zündete Thomas Beys alias „Der Präsident“ in der 11. Auflage seiner Mädchensitzung. Er strahlt: "Die Mädels waren direkt on fire, vom ersten Auftritt von Cologne unplugged und dann ging es durch den ganzen Abend." Die Band heizten den Damen so ein, dass es keine mehr auf den Stühlen hielt. Es herrschte Hochstimmung in der Muschel. "Es war gigantisch!" begeisterte sich der Präsident.

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Foto: Claudia Kutsch
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Eigentlich feierte die Mädchensitzung ein Doppeljubiläum, wie Initiator, Veranstalter und Präsident der KG Övverm Bersch, Präsident der KG Övverm Bersch, Thomas Beys, vorrechnet: „Also, es ist die elfte Mädchensitzung. Die erste war vor elf Jahren. Eigentlich müsste es die zwölfte sein, aber einmal ist sie wegen Corona ausgefallen. In den elf Jahren haben wir uns jetzt hochgearbeitet auf fast 1100 Frauen.“ Angefangen hat alles am 10. November 2014 im „kleinen“ Kulturbahnhof. Schon bald war klar, dass die Halle die feierfreudigen Mädchen nicht mehr beherbergen kann. Der Umzug in die Koslarer Bürgerhalle erfolgte, und dann ging es noch größer: Die Mädchensitzung 2022 war die erste närrische Veranstaltung in der großen Kulturmuschel. Über 700 Frauen feierten diesen Anlass ausgelassen und lauthals – eigentlich wie immer. Mit breitem Grinsen erinnert sich der Präsident daran, denn erst- und einmalig waren auch Herren eingeladen – an den „Katzentisch“. Alle Spitzen der Jülicher Gesellschaften waren natürlich neugierig, wie es sich so in der Muschel feiern würde, und durften als Hinterbänkler dem Treiben folgen. Inzwischen ist die Muschel die gute „närrische Stube“ der Jülicher Jecken – vom Sitzungskarneval bis zum Konfettiball.

Warum denkt sich ein Mann eine Mädchensitzung aus? „Die Idee“, erinnert sich Beys schmunzelnd, „hatte ich tatsächlich nach der Herrensitzung, weil die Premiere 2013 so gut funktioniert hat. ‚Vielleicht mach ich mal eine Damensitzung‘, habe ich Cornel Cremer erzählt, und der ist dann drangeblieben und hat nicht locker gelassen. Wer weiß, was gewesen wäre, wenn Cornel nicht so hartnäckig gewesen wäre.“ Und er weiß auch noch, wer bei der ersten Sitzung zu Gast war: Ingrid Kühne, „Rekordregnerin, sie war siebenmal in den elf Jahren dabei“, wie Thomas Beys nicht ohne Stolz erzählt. In diesem Jahr war ihr Auftritt etwas ganz Besonderes, denn sie feierte auf der Mädchensitzung ihren Geburtstag. Aber nicht nur sie hält dem Präsidenten die Treue. „Cat Ballou waren auf der ersten Sitzung dabei. Damals war die Band noch eine ganz junge, fast unbekannte Truppe. Genau wie Björn Heuser, der auch in den elf Jahren ganz nach oben gekommen ist. Also, wenn man die drei sich anschaut: Die sind genauso gewachsen wie die Sitzung an Zuschauerzahl“, meint Beys augenzwinkernd.

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Mit der immer größer werdenden Location und den damit größeren Bühnen können natürlich auch größere „Acts“ gebucht werden: Man stelle sich das Gedränge auf der KuBa-Bühne vor, wenn die Gardegruppe der Rut-Wiesse-Funken dort hätte Platz finden wollen. Spaß! Das wäre natürlich gänzlich unmöglich gewesen, war aber diesmal als Eisbrecher zum Auftakt dabei: Hier haben sie zum ersten Mal ihren Turniertanz präsentiert.

Für Thomas Beys macht eine gute Mischung die Sitzung aus – und das ist keineswegs bei Männlein und Weiblein gleich: Die Mädchensitzung beginnt mit einem Stand-up des Präsidenten. Es gibt zwei weitere Besetzungen „in der Bütt“ – neben Frau Kühne war es in diesem Jahr Peter Löhmann. Ansonsten dominiert die Musik, weil das Mädchen tanzen und singen muss.

„Die Männer hören gerne zu, die sind mehr auf die Redner aus, wollen lachen, sitzen bleiben und Kölsch trinken. Bei den Mädels könnte man direkt mit der Musik anfangen. Sie stehen direkt auf dem Tisch oder den Stühlen. Männer sitzen dann immer noch da mit verschränkten Armen auf ihrem Popo und denken: ‚Ich will doch eigentlich hier sitzen und erst mal Bier trinken.‘ Das ist der Unterschied. Und hat ja beides was für sich.“

Abtanzen konnten die Mädchen diesmal bei den bereits erwähnten Cologne Unplugged, Stadtrand und Druckluft. Bei „Karnevalsmaus“ tobte der Saal. „Das wird der Hit dieses Jahr“, ist Karnevalskoryphäe Beys überzeugt. Vervollständigt wurde das „Set“ mit dem Gentlemen Ensemble und Klüngelköpp zum Finale.

„Das war kein normaler Donnerstag“, soll ein Bandmitglied gesagt haben. Nach allgemeinem Dafürhalten dürfte das wohl stimmen.

Fotos Claudia Kutsch

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Dorothée Schenk
HERZOGin mit Leib und Seele. Mein HERZ schlägt Muttkrat, Redakteurin gelernt bei der Westdeutschen Zeitung in Neuss, Krefeld, Mönchengladbach und Magistra Artium der Kunstgeschichte mit Abschluss in Würzburg. Versehen mit sauerländer Dickkopf und rheinischem Frohsinn.

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