Start Nachrichten Region Bauern aus der Region reisen nach Brüssel

Bauern aus der Region reisen nach Brüssel

Rheinische Bäuerinnen und Bauern demonstrieren heute in Brüssel. Unter ihnen ist auch Landwirt und Kreisbauernschaftsvorsitzender Erich Gussen.

16
0
TEILEN
Der Vorsitzender der Kreisbauernschaft Erich Gussen. Foto: rlv
Der Vorsitzender der Kreisbauernschaft Erich Gussen. Foto: rlv
- Anzeige -

Unter der Überschrift „Green Power statt Green Deal“ haben sich die rheinischen Bäuerinnen und Bauern auf den Weg zur Demonstration nach Brüssel gemacht. Auch der Kreisvorsitzende der Kreisbauernschaft Düren, Erich Gussen, folgt mit mehr als 100 Landwirtinnen und Landwirte aus der Region dem Aufruf des Europäischen Bauernverbandes.

Anlass der Protestaktion sind insbesondere das geplante Mercosur-Abkommen, die aktuelle Ausrichtung des EU-Green Deals sowie die Diskussionen um den zukünftigen EU-Agrarhaushalt. Kritik üben die Landwirtinnen und Landwirte vor allem am Mercosur-Abkommen. Ungeachtet der geplanten Mengen- und Zolldetails sind die Umwelt- und Haltungsbedingungen, unter denen in Südamerika Zucker oder Rindfleisch erzeugt wird, ein Hohn gegenüber europäischen Standards, betonen die Landwirte.

- Anzeige -

Als Beispiel verweist Gussen auf die Entwicklung in Brasilien: Steigende Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln, neue Investitionen in fossile Öl- und Gasprojekte sowie Berichte über frei erhältliche Antibiotika stünden aus Sicht des Berufsstandes im Widerspruch zum europäischen Green Deal. Jüngste Rückrufaktionen von importiertem brasilianischem Rindfleisch nach Bekanntwerden von Hormonrückständen sprächen eine deutliche Sprache.
„Wir scheuen den Wettbewerb nicht“, betont der Kreisvorsitzende. „Er muss jedoch auf gleichen Umwelt- und Sozialstandards beruhen.“ „Wenn europäische Betriebe hohe Auflagen erfüllen müssen, dürfen gleichzeitig keine Produkte importiert werden, die unter wesentlich geringeren Standards erzeugt wurden. Das Mercosur-Abkommen darf nicht zur Gefahr für Verbraucher und Landwirte in Europa werden“, fordert Gussen.

Nicht nur gegen das Mercosur-Abkommen richtet sich der Protest, den die rheinischen Bauern vor die Brüsseler Institutionen tragen. „Auf der einen Seite werden unserer Branche in politischen Sonntagsreden Vereinfachungen und Entbürokratisierung versprochen, auf der anderen Seite setzt die Kommission unbeirrt den Weg des Green Deals fort!“ macht Gussen seinen Ärger deutlich. „Unsere Betriebe brauchen mehr Green Power statt Green Deal. Dazu gehören praktikable Regeln, ausreichend zugelassene Pflanzenschutzmittel und die Möglichkeit einer bedarfsgerechten Düngung, um sichere und bezahlbare Lebensmittel erzeugen zu können.“

Auch bei der Aufstellung des EU-Haushaltes und der Neujustierung der Agrarförderung hakt es aus Sicht des Verbandes in Brüssel und Berlin. „Die geplanten Kürzungen des Agrarbudgets sind das falsche Signal. Wir brauchen einen verlässlichen Finanzrahmen“, macht der Kreisvorsitzende der
Kreisbauernschaft Düren deutlich. Zur Absicherung der Agrarstruktur und für die Entwicklung des ländlichen Raums seien die vorgesehenen Kürzungen aus seiner Sicht nicht tragbar. „Wir werden uns in den gesamten Verhandlungsprozess, der bis ins Jahr 2027 reicht, intensiv einmischen, diese Demo ist der erste Auftakt“ zeigt sich Gussen überzeugt.


§ 1 Der Kommentar entspricht im Printprodukt dem Leserbrief. Erwartet wird, dass die Schreiber von Kommentaren diese mit ihren Klarnamen unterzeichnen.
§ 2 Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.
§ 3 Eine Veröffentlichung wird verweigert, wenn der Schreiber nicht zu identifizieren ist und sich aus der Veröffentlichung des Kommentares aus den §§< 824 BGB (Kreditgefährdung) und 186 StGB (üble Nachrede) ergibt.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here