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WGs für Bienen, Marienkäfer und Co.

Sie sind gerade einmal 21x30 Zentimeter groß und bieten dennoch Platz für 400 bis 500 Bewohner: Die Insektenhotels, die der Kreis Düren im Rahmen seines Klimaschutzprogramms "1000 x 1000: Energie generieren – Energie einsparen" ausgibt. Gebaut und per Hand angefertigt werden sie in den Rurtalwerkstätten in Düren.

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Elf Mitarbeiter der Rurtalwerkstätten in Düren arbeiten seit einigen Wochen fleißig an den Insektenhotels, die im Rahmen des Klimaschutzprogramms des Kreises Düren ausgegeben werden. Jedes Hotel wurde per Hand angefertigt. Foto: Kreis Düren
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Rund 250 Hotels sind in den vergangenen Wochen schon entstanden und warten nur darauf, dass Wildbienen, Solitärwespen, Marienkäfer, Ohrenkneifer und Co. einziehen. Damit dies gelingt, sollten die Hotels ein sonniges Plätzchen bekommen. Denn dort, wo es schön warm ist, fühlen sich auch die Insekten am wohlsten. Außerdem sollte in der Nähe des Hotels auch ein ansprechendes Nahrungsangebot vorhanden sein. „Wir Menschen achten ja auch darauf, dass in der Nähe unseres Wohnortes ein Supermarkt ist“, sagt Mark Jochmann, Fachkraft für Arbeits- und Berufsförderung der Rurtalwerkstätten. Dort, wo Obstbäume, Blühpflanzen wie Kornblumen, Ringelblumen oder Schmetterlingsflieder stehen, ziehen die Insekten am liebsten ein. Aber auch im Herbst und Winter sollten ein paar Nahrungsquellen in Sichtweite zu finden sein. Denn: „Wildbienen fliegen in der Regel nicht allzu weit. Sie suchen in einem Umfeld von etwa 50 bis 300 Meter nach Nahrung“, sagt Mark Jochmann.

In den Hotels befinden sich verschiedene Materialien, denn jedes Insekt hat seine Vorlieben. Elf Mitarbeiter arbeiten an den hölzernen Wohngemeinschaften, die aus Eiche, Buche, Fichte oder Lärche hergestellt werden. Das Material wird zum Teil aus den Schreinereien der Rurtalwerkstätten beschafft und ist somit ressourcenschonend. „Wir führen viele Lochbohrungen durch, die verschieden stark sind. Sie variieren von drei bis achteinhalb Millimeter“, sagt Mark Jochmann. Diese kleinen Höhlen nutzen vor allem die Solitärwespen und Wildbienen. „Sie legen darin Brutkammern an, versehen sie mit Eiern und Nahrung. Dann wird das Loch mit Lehm oder Seidenfäden zugemacht. Irgendwann schlüpfen vorne die männlichen Insekten und warten auf die Damen, die in der Regel in den hinteren Kammern schlüpfen“, erklärt Mark Jochmann. In Tannenzapfen hingegen fühlen sich beispielsweise Raubwespen und Käfer wohl. Späne und Heu sind die Favoriten von Marienkäfern und der Florfliege.

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Für die Mitarbeiter der Rurtalwerkstätten, die in Werk 4 arbeiten, sind die Insektenhotels ein gern gesehenes Produkt. Das weiß auch Teamleiter Markus Heim: „Die Abläufe sind klar definiert, jeder hat seine Aufgabe.“ „Außerdem bietet sie Kontinuität im Arbeitsumfeld. Und das ist sehr wichtig „, sagt Ines Blažević, die sich um das Kundenmanagement und den Vertrieb kümmert.

Zudem ist das Produkt gut für die Natur. Doch warum eigentlich? „Die Insekten sind in den Gärten sehr willkommen, denn sie vernichten ungebetene Gäste wie Läuse. Außerdem bieten sie auch ein Nahrungsangebot für Vögel.“ „Das Insektenhotel ist ein wichtiges Element unseres Klimaschutzprogrammes“, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. Dass es Insekten immer schwerer fällt, geeignete Lebensräume und Nahrung zu finden, ist bekannt. „Mit den Hotels möchten wir einen Beitrag dazu leisten, der Natur etwas Gutes zu tun. Wir freuen uns schon darauf, die Hotels demnächst im gesamten Kreisgebiet zu sehen“, sagt Wolfgang Spelthahn.

Die Insektenhotels werden ab Montag, 3. August für zehn Euro im Amt für Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung in der Moltkestraße 37, 52351 Düren ausgegeben. Die mit den Insektenhotels erzielten Einnahmen wird der Kreis Düren nach Abschluss der Aktion verdoppeln und in die Anlage professioneller, mehrjähriger Blühstreifen im Kreisgebiet investieren. Bei Interesse meldet man sich vor Abholung bei Anne Schüssler (02421/22-1061113) oder Anna Hecker (02421/22-1061114).


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