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Schweigen der Eltern als Erbe der Kriegsenkel

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Regelmäßig veranstaltet die EEB eine literarische Vesper

„Und du wirst nie genügen…“ – Das Erbe der Kriegsenkel: Was das Schweigen der Eltern mit uns macht ist das Thema der nächsten Literarischen Vesper der Evangelischen Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich. Die Diplom-Pädagogin und Buchhändlerin Eva Behrens-Hommel setzt sich mit dem Thema anhand des Buches „Das Erbe der Kriegsenkel“ von Mathias Lore am Freitag, 5. April, 17.00 Uhr im Jülicher Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Düsseldorfer Straße 30, auseinander.

Und du wirst nie genügen…“, so erleben die heute 40- bis 65-Jährigen manchmal ihr persönliches „In die Welt gestellt sein“. Als Kriegsenkel geht Matthias Lohre dieser Frage persönlich nach. Der Journalist blickt in seinem Buch über seine Familienbiographie hinaus und findet allgemein gültige Antworten auf Mechanismen, die so oder so ähnlich in allen deutschen Familien wirksam waren und sogar noch sind. Von Tilman Moser über Theodor W. Adorno, Norbert Elias, Erich Fromm bis Daniel Goldhagen und Guido Knopps TV-Serien wird seit den 60er Jahren bis heute über die Auswirkungen von verhinderter Bindung, verweigertem Vertrauen und unzulässigem Selbstbewusstsein geforscht und publiziert. Und trotz alle dem wird die Verbindung zu den eigenen Eltern nicht gesehen: mangelnde Selbsterkenntnis, diffuse Schuldgefühle oder unerklärliche Ängste sind die Hypotheken, die aus der hartnäckigen Verweigerung zum Dialog aufgebürdet wurden. Oder war es nicht Verweigerung, sondern schlicht Unvermögen?

Die nie verarbeiteten traumatischen Erlebnisse ihrer Eltern haben bei Kriegsenkeln zu mangelndem Selbstwertgefühl, extremen Schuldgefühlen und diffuser Angst geführt. Ihnen hat sich eine Katastrophe eingeprägt, die sie selbst nicht erlebt haben. Den etwa 40- bis 64-Jährigen eröffnet sich heute die letzte Chance, die Seelentrümmer ihrer Familien-Vergangenheit aufzuspüren. Matthias Lohre zeigt an seinem ermutigenden Beispiel, wie echte Versöhnung gelingen kann. Wie die Erlebnisse und Traumata der Kriegskinder ihre Töchter und Söhne trotz des wachsenden Wohlstands der 60er und 70er Jahre prägten. Versöhnung ist selbst nach dem Tod der Eltern möglich: als Versöhnung mit dem verletzten, kindlichen Ich. Das Thema ist beispielhaft für viele Menschen der Jahrgänge 1955 bis 1975 und ein großes gesellschaftspolitisches Thema. Matthias Lohre gelingt mit seinem Buch „Das Erbe der Kriegsenkel“ nicht nur die Selbsterkenntnis, sondern auch die Aussöhnung und er weist seinen Lesern einen Ausweg.

In der Pause wird eine abendliche Vespermahlzeit gereicht. Inklusive dieser Vespermahlzeit ist eine Gebühr von 7,50 Euro zu entrichten. Die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich bittet als Veranstalterin aus organisatorischen Gründen um Anmeldungen. Eine kurzfristige Teilnahme ist aber auch möglich. Auskunft und Anmeldung sind zu richten an die Ev. Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich, Tel. 02461 99 660 oder per E-Mail an [email protected]

Details

Datum:
5.4.2019
Zeit:
17:00
Eintritt:
€7,50
Kategorien:
,

Veranstalter

Evangelische Erwachsenenbildung im Kirchenkreis Jülich
Telefon:
02461 9966-0
E-Mail:
eeb@kkrjuelich.de
Website:
http://kkrjuelich.de/index.php?id=18

Veranstaltungsort

Dietrich-Bonhoeffer-Haus
Düsseldorfer Straße 30
Jülich, NRW 52428 Deutschland
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Telefon:
0246154155
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