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Gemeinschaft gebacken bekommen

Jülich hat nicht nur eine reiche Geschichte und eine lebendige Kultur, sondern auch einen eigenen Hochschulcampus und eine aktive Studierendenszene. Teil dieser Studierendenszene ist seit fast 50 Jahren die Katholische Studierendengemeinde, kurz KSG. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem Namen?

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Fotos: Arne Schenk und Andrea Eßer
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Die KSG ist keine religiöse Vereinigung in diesem Sinne. Sie richtet sich auch nicht ausschließlich an katholische oder christliche Studierende. Willkommen ist jeder. Das betont der Leiter der KSG Niclas Delheid. Seit ziemlich genau einem Jahr ist dieser nun verantwortlich für die Studierendengemeinde. Gut aufgenommen habe er sich gefühlt, als er die Geschicke letztes Jahr im Herbst von seinen Vorgängern Simon Hesselmann und Alexander Peters übernommen hat. Delheid sieht die KSG vor allem als Ort, wo die Studierenden ohne jeglichen Missionierungsgedanken gemeinschaftlich Freizeit gestalten können. Der Kalender ist dabei proppevoll: Von Darts über Jam Sessions bis hin zu Länder- oder Filmabenden ist alles dabei, und natürlich werden in der Adventszeit auch Plätzchen gebacken. Der Termin sei immer recht beliebt. „Aber natürlich bin ich auch Ansprechpartner, wenn einer der Studierenden über religiöse Themen sprechen möchte,“ so sagt Niclas Delheid im Gespräch. Vor allem für viele afrikanische Studierende habe der christliche Glaube noch einen ganz anderen Stellenwert in ihrem Leben. Schön wäre aber, dass es wenig Berührungsängste gäbe und die Hemmschwelle ins Gespräch zu kommen völlig unabhängig von der Religion so niedrig sei.

„Wenn jemand mal das Gefühl hat, den Boden unter den
Füßen zu verlieren, dann komm zu uns.“

Die KSG sieht sich als Ort, wo der Lernraum Hochschule zu einem schönen Lebensraum und Treffpunkt der gelebten Gemeinschaft werden kann, offen für Studierende aller Fachrichtungen oder Glaubensrichtungen. Manchmal auch um Familie zu ersetzen, leben doch viele internationale Studierende weit entfernt von ihrer eigenen. Das Thema Vereinsamung sei auch nach Corona immer noch ein Thema.

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Dank vieler Partner und Unterstützer könne man mal eine Cola kostenlos anbieten, und es gebe Dank eines kleinen Fonds die Möglichkeit, in Geldnot geratene Studierende zu unterstützen. Wohnraum ist teuer, und gerade zum Anfang des Semesters kämen da einige Kosten zusammen. Da sei es schön, dass man recht unbürokratisch helfen könne, so Niclas Delheid. Am wichtigsten ist aber der Gemeinschaftsgedanke und die Toleranz. Das merkt man im Gespräch immer wieder. Die Studierenden haben sich bei der KSG zu einem Team zusammengefunden. Bis zu einem gewissen Grad also auch Hilfe zur Selbsthilfe.

Das nächste große Projekt ist nun ein Adventskalender via Social Media. Diesen bietet die KSG dieses Jahr zum zweiten Mal an. Es ist eine Kooperation mit dem Delta T, Incas und dem Fachschaftsrat der FH Aachen, Campus Jülich. Jeden Tag gibt es ein kleines Angebot oder einen Gedankenanstoß. Das sei letztes Jahr gut angenommen worden, und er erhoffe sich, dass der Campus dadurch auch noch mehr zusammenwachse, erzählt Niclas Delheid. Auch eine Vernetzung mit der Stadt und / oder der Nachbarschaft sei erstrebenswert. Dazu stünde man schon in Kontakt mit Sylvia Karger von der Caritas und auch mit dem Pastoralteam der Gemeinde Heilig Geist. Erste Überlegungen gingen in Richtung eines Buddy Programms. Aber auch Yoga Kurse oder ein Krabbelcafé könne er sich als zukünftige Angebote vorstellen. Wenn der Tag nur nicht immer nur 24 Stunden hätte, schmunzelt Delheid zum Schluss.

Wer sich vorstellen kann, die Arbeit der KSG zu unterstützen, kann dies am besten durch eine Spende in den Fonds für notleidende Studierende tun. Aber auch für andere Ideen sei man offen.
Andrea Eßer

Link zur KSG inkl. Spendenkonto

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Andrea Eßer
In Jülich geboren und dann nach der Schule ab in den Süden zum Studium der Wortjonglage. Nach einer abwechslungsreichen Lehrzeit mit den Prominenten dieser Welt, überwog das Heimweh nach dem schönen Rheinland und Jülich im Speziellen. Deckname Lottofee, liebt ihre Familie, Süßigkeiten, Kaffee, alles Geschriebene und Torsten Sträter. Anfällig für sämtliche Suchtmittel (nur die legalen natürlich). Hat schon mal eine Ehrenurkunde gewonnen und ihre erste Zeitung bereits mit zehn Jahren herausgegeben. Hauptberuflich strenger Händchenhalter eines Haufens vornehmlich junger Männer. Der Tag hat notorisch zu wenige Stunden für alle Pläne und kreativen Vorhaben, die meiste Zeit etwas verwirrt.

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