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Höheres Schmerzempfinden

Lara Roxana Mertens forscht am Campus Jülich zu Tumorkrankheit.

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Auch die Kunst bringt ihn zum Ausdruck: Den Schmerzensschrei. Foto: pixabay
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Sind Menschen mit neuropathischen (nervenleidenden) Tumorschmerzen unabhängig ihrer Tumorschmerzen schmerzempfindlicher als gesunde Menschen? Dieser Frage ging FH-Absolventin Lara Roxana Mertens in einer Studie anlässlich ihrer Bachelorarbeit auf den Grund und erzielte dabei neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Hierfür erhielt die Absolventin des dualen Studiengangs Physiotherapie den zweiten Preis des IFK-Wissenschaftspreises. IFK steht für den Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten. Mit dem IFK-Wissenschaftspreis prämiert der Verband herausragende Abschlussarbeiten, die sich mit einem physiotherapeutischen Thema beschäftigen.

Lara Roxana Mertens Bachelorarbeit „Deszendierende Schmerzhemmung bei nozizeptiven und neuropathischen Tumorschmerzen“ wurde in der Kategorie „Bachelorarbeiten – Klinisch/Experimentell“ ausgezeichnet. Sie schrieb sie am Fachbereich Medizintechnik und Technomathematik der FH Aachen am Campus Jülich und der Schule für Physiotherapie des Universitätsklinikums Aachen. In ihrer Arbeit untersuchte sie Probandinnen und Probanden mit einer Tumorerkrankung und verglich die Daten mit bereits vorhandenen Normwerten von gesunden Probandinnen und Probanden: Anhand einer Druckausübung am Daumen maß sie den entstandenen Schmerz. Sie fand heraus, dass Tumorpatientinnen und Tumorpatienten mit neuropathischer Schmerzkomponente schmerzempfindlicher sind als gesunde Menschen. Darüber hinaus sei eine geschlechterspezifische Behandlung ratsam, da weibliche Tumorpatientinnen schmerzempfindlicher seien als männliche. Mertens habe mit ihrer statistisch sauber analysierten Arbeit äußerst relevante Ergebnisse für die Schmerzforschung geliefert, so das offizielle Juryurteil.

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Der Betreuer der Abschlussarbeit Steven Rutten, Lehrbeauftragter für Physio- therapie am Fachbereich 9, ist sehr zufrieden mit dem Preis seiner Studentin: „Diese Auszeichnung macht deutlich, dass wir mit unserem dualen Studiengang auf einem völlig richtigen Weg sind. Es ist möglich, in drei Jahren ein beachtliches Niveau von höchster Qualität zu erreichen. Wir brauchen diese Implementierung der Theorie in die Praxis in der therapeutischen Versorgung so sehr.“ Rutten betreute die Arbeit gemeinsam mit Prof. Dr. Roman Rolke der Klinik für Palliativmedizin des Universitätsklinikums Aachen. Die Arbeit entstand in einer Arbeitsgruppe von Prof. Rolke, welcher Erstgutachter der Arbeit war.

„Wir sind stolz auf unseren wissenschaftlichen Nachwuchs, der mit uns die Physiotherapie für die Zukunft rüstet“, lobte Mark Rietz, stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten (IFK), die Kandidatinnen und Kandidaten, die sich um den diesjährigen IFK-Wissenschafts- preis beworben hatten. Sie alle hätten dazu beigetragen, die Physiotherapie fachlich weiterzuentwickeln, so Rietz.

Erstmalig wurde die Veranstaltung live aus dem Bochumer IFK-Kompetenz- zentrum ins Internet übertragen. Das Video ist nach wie vor über die IFK- Facebook-Seite abrufbar. Die IFK-Wissenschaftspreisträgerinnen und Wissenschaftspreisträger werden ihre Erkenntnisse in den kommenden Ausgaben des IFK-Fachmagazins Physiotherapie vorstellen. Lara Roxana Mertens Artikel erscheint voraussichtlich in der Ausgabe im 4/2021.


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