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FIT auf dem Markt und in Grammatik

Das FerienIntensivTraining (FIT) im PZ des Mädchengymnasiums Jülich geht nun nach zwei Wochen intensivem Deutschlernen zu Ende und die Schülerinnen und Schüler, die ihre Sprachkenntnisse verbessern wollten, schauen auf erfolgreiches Lese, Sprech- und Schreibtraining zurück. Das Mädchengymnasium und die Fachoberschule für Ernährung (FOS) sind die einzige Schule in der Gegend, die das Training in den Sommerferien angeboten haben. Bei den Anmeldezahlen hat man gemerkt, dass der Bedarf und die Nachfrage nach einem solchen Programm sehr hoch sind.

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Lektüre raus und los geht´s - Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des FIT lesen sich gegenseitig deutsche Texte vor. Foto: Jana Gehlhaar
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Lernen in den Ferien und das soll auch noch Spaß machen? Da hilft nur der Wille und den brachten die Jugendlichen mit, die mit Ziel, die deutsche Sprache beherrschen zu können, im PZ des Mädchengymnasiums engagiert ins „Trainingslager“ gingen. Sie haben sich im wahrsten Sinne „fit machen“ lassen.

Auf dem Programm des Trainings stand: viele deutsche Texte lesen und Arbeitsblätter bearbeiten. Dabei waren die Teilnehmer besonders enthusiastisch und wissbegierig, stellten viele Fragen und halfen sich gegenseitig. An den meisten Tagen werden die Jugendlichen nach ihrem Leistungsniveau in Deutsch eingestuft und in zwei Gruppen eingeteilt. Timo Ochsenbruch ist zurzeit Referendar am Mädchengymnasium Jülich für die Fächer Deutsch und Spanisch und übernimmt die Gruppe der etwas Schwächeren. Alissa Cremer, die momentan ihren Bundedesfreiwilligendienst an der Schule absolviert, betreut die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die schon bessere Deutschkenntnisse haben. Die vorbereitende Fortbildung konnten die beiden zum Glück rechtzeitig vor der Pandemie absolvieren.

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Aber das heißt nicht, dass es nur sturen Frontalunterricht gegeben hat. Ganz im Gegenteil: Es gab einiges zu erleben. Beim FIT konnten die Teilnehmer Jülich kennen- und beschreiben lernen. In kleinen Gruppen haben sie zum Beispiel kurze Präsentationen über die Brückenkopf-Park-Lieblinge vorbereitet und ihren Mitschülern vorgestellt. Auch eine Stadtrallye mit kleinen Aufgaben hat ihnen Jülich spielerisch näher gebracht. Das Training soll den Teilnehmern besonders helfen Alltagssituationen zu meistern, wie auf dem Wochenmarkt Obst und Gemüse zu kaufen. Meist wird also im ersten Lernblock am Morgen theoretisch auf eine praktische Umsetzung des Gelernten am Nachmittag hingearbeitet. Nach einem langen Arbeitstag durften sich die Schülerinnen und Schüler auch ein wohlverdientes Eis gönnen. Auch der Welt-Laden hat einige Fair-Trade Produkte vorgestellt und die Möglichkeit geboten mit den Produkten an die eigene Kultur anzuknüpfen. Einen schönen Abschluss bietet dann am letzten Tag des Trainings der Ausflug zum Schokoladenmuseum und dem Dom in Köln.

Hier hat jeder sein Bestes gegeben. Dabei sind manche von ihnen gerade einmal knapp einen Monat in Deutschland und kommen aus Ländern, die ein völlig anderes Schriftsystem haben. Dafür sind ihre Sprachkenntnisse schon sehr ausgeprägt. Unterstützende Begriffserklärungen, zum Teil auch mal in der Muttersprache, sind untereinander dabei selbstverständlich. Weiß jemand mal nicht wie ein Wort ausgesprochen wird oder was es bedeutet, helfen die anderen sofort. Besonders in der zweiten Woche, merkt Referendar Timo Ochsenbruch, dass sich die Jugendlichen untereinander wohler fühlen und mehr Interaktion stattfindet. „Die Schüchternheit bricht langsam auf“, erklärt er. Die Atmosphäre unter den Jugendlichen ist mittlerweile sehr entspannt und freundschaftlich. Auch außerhalb des Programms haben sich wohl schon Freundschaften gebildet, die über den Unterricht hinausgehen und soziale Kontakte ermöglichen. Die Sicherheit zu sprechen wächst dadurch enorm.

Das FerienIntensivTraining war in Jülich eine absolute Multi-Kulti-Veranstaltung. Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren, die aus Ägypten, China, Singapur, Eritrea, Brasilien, Syrien und der Ukraine kommen, werden hier tolle Chancen auf eine gelingende Integration, das Meistern von Alltagssituationen und einen aussichtsvollen Bildungsweg geboten. Einige der Teilnehmerinnen sehen sogar für sich die Möglichkeit ihr Fachabitur an der FOS, die im Moment kurzfristig noch Schülerinnen aufnimmt, zu machen.


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