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Mädchen und die Technik in der Rübe

Beim „Girls Day“ geht es darum, den Mädchen Berufe zu zeigen, die nicht typisch „weiblich“ sind. Was das ganze aber mit Zuckerrüben zu tun hat, das haben die Jugendlichen in der Zuckerfabrik Jülich selbst in Erfahrung bringen können.

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Foto: Jana Zantis
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„Und mit dieser Brille sehen wir dann den Zuckergehalt der Rübe.“ Moment, wie bitte? Martin Vesper, Geschäftsführer von Pfeifer und Langen, erklärt den jungen Besucherinnen wie eine sogenannte HoloLense funktioniert und wo sie in der Zuckerfabrik Jülich eingesetzt wird. Beim diesjährigen „Girls Day“ haben sich acht Mädchen für einen Besuch bei der Zuckerfabrik entschieden und waren laut eigenen Aussagen ganz erstaunt von der technischen Vielfalt. „Ich habe nicht gewusst, dass es hier so viele verschiedene Bereiche gibt. Und so viel Technik! Es hat echt Spaß gemacht. Ich mag Technik sehr gerne und dass man heute so viel damit experimentieren konnte, war wirklich schön“, berichtet ein Mädchen.

Die anwesenden jungen Damen waren zwischen elf und fünfzehn Jahre alt und durfte neben einer Werksführung auch drei Versuchsräume besichtigen. In den Räumen konnten sie selbst aktiv werden und experimentieren, wobei man im ersten Raum einen „Deep Racer“ programmiert hat und auch fahren lassen konnte. Der „Deep Racer“ ist ein kleiner Roboter, der autonomes Fahren simulieren sollte. Damit solle verdeutlicht werden, dass auf dem Werksgelände der Fabrik das autonome Fahren von beispielsweise Gabelstaplern bereits Alltag sei.

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Nun zurück zu der HoloLense, welche im zweiten Versuchsraum ausprobiert werden konnte. Bei einer HoloLense handelt es sich um eine Mixed-Reality-Brille, mit welcher man in seiner jeweiligen Umgebung digital interagieren kann. Die Brille helfe in diesem Fall dabei, Informationen über die Beschaffenheit der Zuckerrüben zu erhalten. Beispielsweise erfährt man durch das Gerät, wie hoch der Zuckeranteil ist, wie die Düngung ausfiel und auch weitere spannende Infos für Agrarwissenschaftler. Bei diesem Verfahren werden viele unterschiedliche Berufe angesprochen, darunter Jobs im Bereich der Messtechnik, der Agrarwissenschaft, der Verfahrenstechnik, der Mechatronik und der Datenvisualisierung. Ein breites Spektrum zum Entdecken für die Mädchen also.

Martin Vesper erläutert, dass es extremst wichtig sei, Naturstoffe digital erfassen zu können, auch mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Denn nur so sei eine Zusammenarbeit verschiedener beruflicher Bereiche und Firmen über die ganze Welt verteilt möglich. Der Geschäftsführer verdeutlicht anhand eines Beispiels, wie dringend man an Nachhaltigkeit, aber auch an der Sicherung der Lebensmittelversorgung arbeiten müsse. Da im Schnitt circa 2 Tonnen Boden pro Hektar durch Erosionen im Jahr verloren gehe und da die Bevölkerung stetig wachse, sei es essentiell, sich um die Lebensmittelsicherung zu kümmern.

Die Mädchen haben ebenfalls die Chance, bei der Qualitätsprüfung eines Zuckerpäckchens teilzunehmen. Mit beeindruckender Technik wird mit einer 360 Grad Umdrehung die Packung fotografiert und die Bilder werden in ein dreidimensionales Modell umgewandelt. So lassen sich Produkte auch vermessen und rein optisch überprüfen.
Die Zuckerfabrik Jülich bietet viele unterschiedliche Berufe, die man auf den ersten Blick nicht mit dem Lebensmittel- und Agrarsektor in Verbindung bringen würde.

Den Besucherinnen des Girls Days wurden also nicht nur verschiedene Berufsfelder demonstriert, sondern ihnen wurde auch ein Blick hinter die Kulissen gewährt. Und vielleicht werden sich die Jugendlichen wirklich eines Tages mal mit der Rübentechnik befassen.


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