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Rheinische Bauern in Alarmstimmung

Anlässlich der in dieser Woche stattfindenden Agrarministerkonferenz in Mainz bringen die Bauern im Rheinland ihre Empörung über das von der Bundesregierung beschlossene Agrarpaket zum Ausdruck. „Die Flut der Vorschriften, die durch das Agrarpaket auf die landwirtschaftlichen Familienbetriebe einprasselt, gefährdet unsere Existenz“, betont Erich Gussen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Düren. Zahlreiche Landwirte waren am heutigen Donnerstag in Mainz fahren, um ihren Unmut gegen diese Politik zu demonstrieren.

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Der Vorsitzender der Kreisbauernschaft Erich Gussen. Foto: rlv
Der Vorsitzender der Kreisbauernschaft Erich Gussen. Foto: rlv
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Ob Aktionsprogramm Insektenschutz, Tierwohl-Label, Mittelumschichtung in die zweite Säule oder das seit Monaten diskutierte neue Düngepaket: Die Bauern im Rheinland sind ungehalten über die Ignoranz und die fachliche Inkompetenz, mit der ordnungsrechtliche Maßnahmen für alle Bereiche des Wirtschaftens auf Hof und Feld von der Politik rücksichtslos vorangetrieben werden, fasst der Vorsitzende die aktuelle Stimmung zusammen.

Die Fassungslosigkeit wird nicht nur in sozialen Netzwerken und auf Versammlungen deutlich. Zahlreiche Bauern in ganz Deutschland – so auch im Rheinland – folgen derzeit dem Aufruf des Bloggers Bauer Willi, mit dem Aufstellen von grünen Kreuzen überall in der Feldflur auf die Lage der Landwirtschaft aufmerksam zu machen. Die Aktion richtet sich gegen die steigende Auflagenflut, überzogene Bürokratie, Dumpingpreise für Essen, gegen ungebremsten Flächenverbrauch und die unfaire Handelspolitik. Dahinter steckt im Kern die Frage nach der Zukunft der von bäuerlichen Familienbetrieben getragenen Landwirtschaft im Rheinland.

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Erich Gussen bringt den steigenden Frust der Bauern auf den Punkt: „Es muss endlich Schluss sein mit dem maßlosen Aktionismus gegen die Landwirtschaft.“ Er kündigte an, dass der Berufsstand in Kürze dazu ein deutliches Zeichen setzen werde. „Geht es so planlos und praxisfern weiter wie bisher, wird man nur ein Ziel erreichen: Dass die regionale Landwirtschaft verschwindet und Nahrungsmittel in Zukunft aus dem Ausland kommen. Das trifft am Ende nicht nur die Bauern, sondern schadet der gesamten Gesellschaft.“

Er werde sich konsequent gegen eine Ausdehnung des Ordnungsrechtes und für das mit der Politik in Nordrhein-Westfalen über viele Jahre erfolgreich entwickelte Prinzip der Kooperation einsetzen. Die Bauern im Rheinland seien bereit, den längst begonnenen Veränderungsprozess im Sinne von Klima-, Umwelt- und Naturschutz weiter voran zu bringen. Voraussetzung dafür seien allerdings Respekt und Anerkennung für das, was die Landwirtinnen und Landwirte Tag für Tag für die Gesellschaft leisteten.


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