Start Stadtteile Jülich Wasserstoffpreis „Hygo“ erstmals vergeben

Wasserstoffpreis „Hygo“ erstmals vergeben

Der Kreis Düren wird nach gelungener Premiere regelmäßig einen Wasserstoffpreis vergeben. Die zu gewinnenden Skulpturen hören auf den hübschen Namen "Hygo", abgeleitet von Hugo, was im Althochdeutschen "der denkende Geist" oder "der Kluge" bedeutet. Hy ist die internationale Abkürzung für Hydrogen und bedeutet übersetzt Wasserstoff, wie Anne Schüssler aus dem Wasserstoffteam des Kreises Düren sagte. Sie führte mit Moderatorin Vera Viehöver durch den Abend, der vom „Jungen Orchester Kreuzau“ musikalisch begleitet wurde.

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Erstmals vergibt der Kreis Düren Wasserstoff-Preise: Nach der Verleihung stellten sich alle Sieger, Jury-Mitglieder und Verantwortliche zum Gruppenbild auf der Bühne der Kulturmuschel im Brückenkopfpark. Foto: Kreis Düren
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Anerkennung, Austausch, Information: Mit diesen drei Worten lässt sich zusammenfassen, warum der Kreis Düren erstmals in drei Kategorien Wasserstoffpreise vergibt. „Wir wollen Menschen und Unternehmen auszeichnen, die an der Zukunft des Landes arbeiten und mit mutigen Schritten vorangehen“ – so beschrieb es Landrat Wolfgang Spelthahn schon im August, als der neue Preis der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Die Auszeichnungen wurden in den Kategorien „Young Researchers“, „Hydrogen Champion“ und „Start Up Innovation“ vergeben. Young Researchers sind junge Forschende, die erste Projekte etabliert haben, nachdem sie sich intensiv mit der Wasserstofftechnik und ihrer Anwendung beschäftigt haben. Eine hochkarätig besetzte Jury mit Prof. Stefan Pischinger (RWTH Aachen), Dr. Christoph Erdmann (Messer Group), Dr. Martin Robinius (Umlaut), Jens Wulff (Geschäftsführer Neumann und Esser), Prof. Wolfgang Marquardt (Vorstandsvorsitzender Forschungszentrum Jülich) und Landrat Wolfgang Spelthahn, war sich einig, in dieser Klasse Nikola Viktorov vom Studententeam Ecogenium auszuzeichnen. Ecogenium ist ein Zusammenschluss aus Studierenden der RWTH Aachen, die ein energieeffizientes Brennstoffzellenfahrzeug entwickeln wollen. Dabei testet das Team unter anderem Elektromotoren, entwickelt Wasserstoffsensoren und einen Prototypen aus Styropor mit dem Ziel, möglichst leichte Fahrzeuge zu entwickeln.
Die Laudatio hielt Dr. Christoph Erdmann, der den Preisträgern bescheinigte, für das Thema Wasserstoff zu brennen und es „erlebbar zu machen“. Weiter betonte er, dass Ecogenium ein Auto an den Start bringen wolle, dass mit so wenig Wasserstoff wie möglich so weit wie möglich kommen wolle.

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Professor Stefan Pischinger hatte zuvor die Bedeutung von studienbegleitender Forschung und ihrer Entwicklung für die Wasserstoffwirtschaft hervorgehoben.

In der Kategorie „Start Up Innovation“ gewinnt die WEW GmbH, die ihren Hauptsitz im Dortmunder Technologiezentrum hat, den ersten Preis. Das Unternehmen ist im vergangenen Jahr gegründet und produziert alkalische Elektrolysestacks. Darunter versteht man einzelne Brennstoff- oder Elektrolysezellen, die als Einheit und elektrisch in Reihe miteinander verschachtelt einen Zellenstapel, der meist mit dem englischen Begriff Stack bezeichnet wird, ergeben. Damit soll die Wasserstoffindustrie in ihrem Wachstum unterstützt werden. Geschäftsführerin ist Dr. Wiebke Lüke, die die Auszeichnung entgegennahm.
Dr. Martin Robinius ordnete die Arbeit und die Bedeutung von Innovation und Start Ups ein: Es sei grundsätzlich eine große Herausforderung, Forschung in wirtschaftliches Handeln umzusetzen. Dies gelinge der WEW, der Neumann-Esser-Geschäftsführer Jens Wulff in seiner Laudatio eine große Leidenschaft für das Thema Wasserstoff bescheinigte.

Bei den „Hydrogen Champions“, also den Unternehmen, die bereits erfolgreich Wasserstoff-Projekte umsetzen und am Markt etabliert sind, gewann die 2010 in Dresden gegründete Sunfire GmbH. Sie gehört mit rund 400 Mitarbeitern in Deutschland und der Schweiz zu den führenden Unternehmen in der Elektrolyseproduktion. Außerdem ist Sunfire auch in der Herstellung von Synthesegas und E-Fuels mit eigenen Anlagen aktiv. Gründer und Geschäftsführer ist Nils Aldag, der in der Kulturmuschel per Video-Botschaft zugeschaltet war und die Initiative des Kreises Düren mit Landrat Wolfgang Spelthahn an der Spitze lobte. Der Kreis Düren gehe beim Thema Wasserstoff entschlossen voran. Dass es im Kreis Düren eine große Übereinkunft gebe, auf H2 zu setzen, betonte auch Prof. Wolfgang Marquardt (Forschungszentrum Jülich. Es brauche Menschen, „die das anschieben, damit daraus eine Bewegung entsteht“. Die Region stehe in dieser Hinsicht zusammen.

Mehrfach wurde am Abend der Preisverleihung betont, dass es eine Herzensangelegenheit von Landrat Wolfgang Spelthahn sei, den Kreis als Modellregion für Wasserstoff zu etablieren. Wegen persönlicher Gründe konnte der Landrat in Jülich leider nicht dabei sein – und so nahm Arwed Gößler, der für den Sunfire-Standort in Solingen verantwortlich ist, den Preis von Dr. Martin Robinius entgegen.


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