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Zuwachs bei stationären Batteriespeichern

Nicht nur die Zahl der Elektroautos und E-Bikes, auch die Menge der stationär verbauten Batteriespeicher ist in Deutschland in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen. Das zeigt eine umfassende Analyse von JARA-ENERGY, dem gemeinsamen Energieforschungsverbund von Forschungszentrums Jülich und RWTH Aachen.

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Foto skeeze
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„Die Datenlage zu stationären Batteriespeichern war bis jetzt recht lückenhaft. Wir haben Daten aus verschiedenen Studien und Datenbanken vereint, und damit eine solide Datenbasis für aktuelle und zukünftige Studien geschaffen, die einmal jährlich auf den neuesten Stand gebracht werden wird“, erklärt Dr.-Ing. Martin Robinius vom Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK-3) des Forschungszentrums Jülich.

Die gemeinsame Untersuchung von Wissenschaftlern der RWTH Aachen und des Forschungszentrums Jülich zeigt, dass Speicherlösungen mit Batterien für stationäre Anwendungen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Keine andere stationäre Speichertechnologie hat in Deutschland zuletzt mehr Umsatz erwirtschaftet. 2018 übertrafen die Umsätze erstmals die im Bereich der Pumpspeicherkraftwerke, wobei beide Technologien zusammen etwa 75 Prozent des gesamten Marktes für stationäre Energiespeicher abdecken.

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Solarstromspeicher im Trend

„Eine wichtige Rolle für den Zuwachs von Heimspeichern spielt die Photovoltaik. In den letzten fünf Jahren des Beobachtungszeitraums haben sich die Kapazitäten der Solarstromspeicher-Neuinstallationen in etwa verzehnfacht und wir gehen davon aus, dass wir auch in diesem Jahr noch ein solides Marktwachstum analog zum PV-Markt sehen werden. Dennoch machen uns die sinkenden Einspeisevergütungen für PV-Anlagen Sorgen, da mit diesen die Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen abnimmt. Diese sinkende Wirtschaftlichkeit lässt einen Rückgang des PV-Markts im Kleinanlagensegment erwarten“, erklärt Prof. Dirk Uwe Sauer vom Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) der RWTH Aachen.

Insgesamt rund 125.000 Heimspeicher haben die Forscher für das Ende des Jahres 2018 registriert. „Für die Anschaffung spielen vor allem weitere Gründe eine Rolle wie etwa eine größere Unabhängigkeit von Energieversorgern in Erwartung steigender Strompreise und der Wille, einen eigenen Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten“, konstatiert Jan Figgener, Projektleiter am ISEA. Die Experten der RWTH Aachen und des Forschungszentrums Jülich (IEK-3) gehen davon aus, dass der Trend weiter anhält. Bis Ende 2019 sollte eine Kapazität von 1.400 MWh im Heimspeichersegment erreicht worden sein. Das legen neuere Daten für das Jahr 2019 nahe, die in Kürze als Update der Publikation im Journal of Energy Storage (DOI: 10.1016/j.est.2019.101153) erscheinen werden.

Starker Anstieg bei Großbatteriespeichern

Auch bei den Großbatteriespeichern gab es in den letzten Jahren einen starken Anstieg zu verzeichnen. Vorrangige Anwendung ist hier mit 92 Prozent die Stabilisierung der Stromnetze. „Stationäre Batteriespeicher können am schnellsten auf Frequenzschwankungen reagieren. Wir gehen allerdings davon aus, dass die rasante Entwicklung in diesem Bereich bereits einen Sättigungspunkt erreicht hat und sich in den nächsten Jahren in der bisherigen Dynamik nicht weiter fortsetzen wird“, erklärt Dr.-Ing. Martin Robinius vom Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK-3) des Forschungszentrums Jülich.

Großes Potenzial für stationäre Batterien sieht er dagegen in anderen industrielle Anwendungen: etwa in Smart Grids von Unternehmen, die verstärkt auf eine autarke Energieversorgung setzen, oder als Pufferspeicher für die Schnellladung von Elektroautos. Dr. Peter Stenzel (auch IEK-3) Co-Autor der Studie ergänzt: „Wir erwarten, dass dieser Markt in den nächsten Jahren noch deutlich wachsen wird, wenn Unternehmen anfangen, das Potenzial von Batteriespeichern in diesen Anwendungen zu erkennen.“


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