Das Pasqualini-Zeitsprung-Festival vom 1. bis 3. August ist letztlich der Anlass für die Stadt Jülich, von einem Provisorium auf eine eigene Veranstaltungssicherung umzusteigen: Nach dem jüngsten Beschluss des Stadtrates werden außerplanmäßig 73.500 Euro für die Anschaffung von 70 sogenannten HTS Stahlsperren im Haushalt zur Verfügung gestellt.
Bislang hat sich die Stadt Jülich bei Großveranstaltungen – etwa dem Kunsthandwerkerinnen-Markt mit bis zu 30.000 Besuchern – an den Zufahrtsbereichen durch die Platzierung von Wassercontainern, größeren städtischen Fahrzeugen oder Fahrzeugen Dritter beholfen. Der Aufwand war sehr hoch, wie der Verwaltungsvorlage zu entnehmen ist, und sei immer ein Kompromiss gegenüber dem Einsatz zertifizierter Sicherheitselemente.
Künftig könnten durch die stadteigenen mobilen Terror- / Durchfahrtsperren Gäste sowohl im Innenstadtbereich als auch in den Stadtteilen, die die mobilen Elemente leihen können, entsprechend geschützt werden. Durch die modulare Bauweise könnten die Elemente außerdem flexibel auf die jeweilige Situation angepasst werden.
Eine kurze Diskussion hatte sich im Rat darüber entsponnen, dass die Verwaltungsvorlage zu spät in das Ratssystem für die Fraktionen eingespielt worden sei und angesichts der hohen Summe längerer Bedenk- und Beratungsbedarf fehle. Außerdem wurde die Notwendigkeit der hohen Ausgaben in Frage gestellt. Hendrik Vollrath (UWG JÜL) formulierte wörtlich: „Wir müssen mit einem gewissen Restrisiko leben. Ich finde es überflüssig.“ Bürgermeister Axel Fuchs widersprach und verwies auf die verpflichtenden Sicherheitskonzepte für Großveranstaltungen. Wer eine Gefahr kennen und nicht nachweisen könne, alles getan zu haben, um diese Gefahr möglichst abzuwenden, sei rechtlich belangbar. „Ich stehe dann vor dem Kadi, nicht Sie“, unterstrich Fuchs. Marco Johnen (CDU) stimmte zu: „In der heutigen Zeit muss man sich damit beschäftigen.“