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Der Bürgermeister und die „Bufdis“

Soziale, kulturelle sowie bildende Einrichtungen der Stadt Jülich werden von Bundesfreiwilligendienstlern, liebevoll „Bufdi“ genannt, unterstützt. Wer sind die jungen Leute, die freiwillig einen Dienst im Sinne des Gemeinwohls absolvieren? Was sind ihre Beweggründe? Bürgermeister Fuchs lud ins Rathaus ein und erkundigte sich persönlich.

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Dezernentin Doris Vogel, (M, oben) und Caudia Tonić-Cober (sitzend) mit Bundesfreiwilligendienstlerinnen und Bundesfreiwilligendienstler der städtischen Einrichtungen. Foto: Stadt Jülich
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„Wie habt Ihr Euch die Stadtverwaltung vorgestellt? Langweilig und verstaubt?“ lacht Bürgermeister Fuchs. „Ja, vielleicht ein bisschen“, hört er leise aus den Reihen. Während der Vorstellungsrunde teilen die Bufdis ihre Erfahrungen und Eindrücke der ersten Wochen in ihren Einsatzstellen mit. „Ich habe in der Stadtverwaltung bereits ein Praktikum gemacht und Verwaltungsluft geschnuppert. Verstaubt ist hier gar nichts“, so Luca, die für ein Jahr das Sozialamt mit Schwerpunkt Flüchtlingshilfe unterstützen wird. „Das Besondere für mich ist, dass ich von Beginn an ebenbürtig behandelt werde“, erzählt Nathalie, die den Bundesfreiwilligendienst in der Stadtbücherei absolviert.

Die Musikschule besetzt in diesem Jahr erstmalig eine Stelle im Bundesfreiwilligendienst. Fee bewarb sich aus der Ferne. Sie absolvierte während des Bewerbungsverfahrens noch das Austauschjahr in den USA. Das Vorstellungsgespräch mit der Musikschule wurde über WhatsApp-Videokonferenz über den großen Teich geführt. „Was mir ausgesprochen gut gefällt ist, dass ich die Kollegen in der Verwaltungsarbeit und die Dozenten mit musikalischem Bildungsauftrag unterstützen darf. Zwei unterschiedliche Bereiche an einer Arbeitsstelle. So wird es nie langweilig“.

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Maxime hat die BFD-Stelle im städtischen Jugendheim „Gleis 13“ nahezu zeitgleich mit dem Leiter Laurent Müller angetreten. „Herr Müller ist ein sehr kollegialer Chef. Wir steuern das Gleis 13 gemeinsam, das tut gut“. Alle nicken bei Maximes treffender Aussage. „In der Schule steht das „wir“ im Vordergrund. Gleichsam vom Lehrer- und OGS-Team als auch von den Kindern werden wir akzeptiert und fühlen uns geschätzt,“ sagt Jan, Bufdi an der Promenadenschule Jülich. Seine Kollegin Jelena berichtet in der Runde über die innige Bindung, die innerhalb kürzester Zeit zu den Kindern entstanden ist. „Diese Akzeptanz und die Übertragung verantwortungsvoller Aufgaben lässt mich meine Arbeit sehr ernst nehmen“.

Axel Fuchs im Gespräch mit den „Bufdis“ im großen Ratssaal der Stadt Jülich. Foto: Stadt Jülich

Warum sich die Bufdis für das Jahr entschieden haben, hat ganz unterschiedliche Gründe: ´Meinen Berufswunsch „Lehrerin“ möchte ich vor Studienbeginn unter die praktische Lupe nehmen oder ´Mein Kopf braucht Pause vom Büffeln, ich investiere meine Zeit gerne in das praktische Jahr und nutze den Dienst als Orientierungshilfe für meinen Beruf` wird aus dem Reihen berichtet.

Dezernentin Doris Vogel legt den jungen Menschen ans Herz, die Freude und den Spaß an der Arbeit als höchsten Maßstab für die Berufswahl zu setzen. „Wir beschäftigen junge Menschen, die durch das praktische soziale Jahr einen Einblick in die vorgesehene weitere berufliche Laufbahn gewinnen möchten. Die Praxiserfahrung im Vollzeitjob hilft Ihnen, richtungsweisende Berufsentscheidungen zu treffen. Es kam es auch schon vor, dass Bufdis aufgrund der Praxiserfahrung von ihrem ursprünglichen Berufswunsch abwichen und ein ganz neues Berufsfeld wählten.“

Axel Fuchs ist ganz angetan von den sehr aufgeschlossenen neuen Kollegen. “Toll, dass ihr bei uns seid. Wir brauchen Euch“, meint er auch in Anspielung auf den Corona-Ausnahmezustand, den die Gesellschaft aushalten und mittragen muss. Jetzt werde einmal mehr der Grundsatz des Bundesfreiwilligendienstes in den Vordergrund gestellt: Miteinander und Füreinander zum Wohle der Gemeinschaft.

Wer neugierig geworden ist, kann sich bei Claudia Tonić-Cober melden, die individuell über einen möglichen Einsatz im Bundesfreiwilligendienst berät. Kontaktaufnahme ist unter Telefon 02461 63 268 oder per Mail [email protected] möglich.

Folgende städtische Einsatzstellen werden mit Bundesfreiwilligendienstlern besetzt:
Amt für Familie, Generationen und Integration, Sozialamt, Stadtmarketing, Musikschule, Stadtbücherei, Kulturhaus/Museum, VHS Jülicher Land, Gemeinschaftsgrundschulen Nord und Ost, Promenadenschule, Katholische Grundschule KGS, Gemeinschaftsgrundschule Koslar. Die Grundschulen werden im Schulbetrieb als auch im Betrieb der Offenen Ganztagsschulen unterstützt.

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Stadt Jülich
Hightech auf historischem Boden - Jülich ist eine Stadt mit großer Vergangenheit. Mit über 2000 Jahren gehört sie zu den Orten mit der längsten Siedlungstradition in Deutschland. In der historischen Festungsstadt und modernen Forschungsstadt, die sich auch mit den Schlagworten „Stadt im Grünen“, „Einkaufsstadt“, Renaissancestadt“, „Herzogstadt“ und „kinder- und familienfreundliche“ Stadt kennzeichnen lässt, leben heute ca. 33.000 Menschen.

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