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Bei Anruf Hilfe

Seit Anfang April ist die Wildtierhotline im Kreis Düren wieder geschaltet. Lena Steffens hat sich mit den Jülicher Ansprechpartnern – Jonathan Keck und Nina Philipp – unterhalten.

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Taube
Foto: Ida Chaineux
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Immer wieder finden Tierfreunde hilflose Wildtiere in der Natur. Normalerweise steht der Tierschutzverein bereit, verletzten oder auch geschwächten Tieren zu helfen. Es sollte jedoch Allen bewusst sein, das nicht jedem Tier die nötige Hilfe angeboten werden kann. Dabei sind die Mitarbeiter der Wildtierhotline ausgebildete Tierpflegekräfte, die zur professionellen Beratung der Anrufer Auskunft geben können und dabei genau wissen, was zu tun ist und wie und wo dies am besten gelingt.

Zwei Mitarbeiter des Brückenkopf-Parks sind in Jülich zuständig für die Wildtierhotline, Jonathan Keck und Nina Philipp. Die zweite Koordinierungsstelle liegt beim Tierschutzverein für den Kreis Düren e.V. Es hat seine Gründe, weshalb die Wildtierhotline nur von April bis September geschaltet ist: Es ist die Hauptjahreszeit, wenn Jungtiere auf die Welt kommen und es auch die meisten Probleme gibt.

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Ob ein Tier wirklich Hilfe braucht, erkennt man daran, ob es verletzt ist, hilflos irgendwo liegt, hechelt oder auch wenn es leiden muss. Kann das Tier jedoch noch weglaufen oder wegfliegen, benötigt es keine Hilfe, so erläuterte es Jonathan Keck. Nina Philipp berichtete dazu, dass manche Leute auch für Tiere anrufen, welche nur an einer Stelle liegen. Das gilt beispielsweise für Rehkitze. Dies sei gerade bei Rehen aber normal, denn es kommt viel mehr auf das Verhalten der Tiere an. Auch gibt es leider nicht genügend Kapazitäten, um allen hilflosen Geschöpfen zu helfen.

Wie oft Anrufe eingehen, kommt auf den Zeitpunkt an, so erläuterte es Jonathan Keck. Denn im April liegt die Zahl der Anrufe bei zwei bis drei Stück in der Woche. Ab Mai steigt sie jedoch schon an und liegt dabei bei zwei bis drei pro Stunde. Täglich summieren sich die Anfragen auf 16 bis 30 Anrufe.

Jonathan Keck schildert, wie es nach einem Anruf weitergeht: ,,Die zuständigen Mitarbeiter versuchen in Kooperation mit Aufnahmestationen oder Ehrenamtlern die Tiere zu vermitteln. Wenn die Möglichkeit jedoch aus verschiedenen Gründen nicht besteht, müssen wir den Leuten freundlich mitteilen, dass man nicht überall helfen kann und auch nicht muss. Denn es gehört schließlich auch zum Kreislauf der Natur, wobei man den Tieren auch Stress und Leid ersparen kann.“

Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob es eine Option wäre, bei der Kreisjägerschaft anzurufen, wenn man ein verletztes Wildtier sieht? Nina Philip erläutert dazu, dass dies teilweise sogar Pflicht sei. Etwa dann, wenn man ein „jagdbares Wild“ beispielsweise aus der Natur holen will, muss man dazu die Erlaubnis des zuständigen Jägers einholen, weil das Wild sozusagen ihm „gehört“.

Generell muss man jedes jagdbare Wild ob Wildschwein, Tauben oder Krähen melden. Um Säugetiere, wie Füchse, kümmern sich die Jäger im Normalfall. Erstaunlich ist, dass die meisten Anrufe für Tauben eingehen. Tatsächlich aber auch für die kleinen Vögel, wie Singvögel. Deren Rettung sei besonders schwierig, erfordere sehr viel Mühe und viel Zeit. Pflege- und Aufnahmestellen für Singvögel sind obendrein rar.

Die Wildtierhotline des Kreis Dürens, die es bereits seit 3 Jahren gibt, ist seit dem 1. April immer bis Ende September täglich von 7 bis 20 Uhr unter der Rufnummer 0800 / 0060993 erreichbar.


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