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Wegweiser gegen Radikalisierung

Gewaltbereiter Salafismus sollte frühzeitig unterbunden werden. Deshalb müssen Anfragen im Zusammenhang mit extremistischen Erscheinungsformen des Islam ab sofort nicht mehr nach Aachen oder Köln an die dortigen Wegweiser-Beratungsstellen weiter vermittelt werden: In der Bismarktstraße 1 in Düren gibt es nun auch eine Beratungsstelle, an die man sich wenden kann. Das Konzept wurde jetzt im Integrations- und Migrationsausschuss des Kreises Düren vorgestellt. Der Kreis Düren hat erfolgreich an der Ausschreibung des Wegweiser-Programms des Innenministeriums NRW teilgenommen.

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Foto: Archiv PukBSuS
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Das Präventionsprogramm Wegweiser soll mögliche Radikalisierungsprozesse bei Jugendlichen und jungen Heranwachsenden bereits in ihren Anfängen verhindern. Dafür steht Angehörigen und anderen Personen eine konkrete Beratung vor Ort offen, die Hinweise bei Jugendlichen im Hinblick auf Salafismus beobachten und entsprechende Veränderungen an jungen Menschen feststellen. Über Gespräche mit Personen aus dem direkten Umfeld besteht die Möglichkeit, die Betroffenen frühzeitig zu erreichen. Neben der Beratung und Begleitung betroffener Menschen bezieht der Wegweiser das soziale Umfeld mit ein.

In der Beratungsstelle findet man bisher einen Mitarbeiter. Im April folge ein weiterer, eine dritte Stelle soll so bald wie möglich besetzt werden. Für diese Stellen stellt das Innenministerium Nordrhein-Westfalens Fördermittel für die gesamten Projektkosten zur Verfügung.

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Damit der Wegweiser präventiv wirken, sensibilisieren und informieren kann, werden außerdem Beratungen und Fortbildungen für Pädagogische Fachkräfte in Schulen und Jugendhilfen angeboten. Darüber hinaus wird mit muslimischen Gemeinden kooperiert und ein Netzwerk aufgebaut. Ergänzend dazu werden Vorträge in Gremien und bei Veranstaltungen durchgeführt und eine spezifische Online-Beratung aufgebaut.

Im Kreis Düren gibt es inzwischen mehrere Fachkräfte, die präventiv auf verschiedene Radikalisierungsphänomene unter Jugendlichen tätig sind. So gibt es eine Stelle zur Unterstützung des Handlungskonzeptes gegen Rechtsextremismus und Rassismus beim Sozialdienst katholischer Frauen, aber auch das Kommunale Integrationszentrum hat einen Schwerpunkt im Bereich der antirassistischen Arbeit und setzt das Programm „Schule ohne Rassismus“ um. Außerdem hat der Schulpsychologische Dienst eine zusätzliche Landesstelle zur Prävention gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit an Schulen erhalten.

All diese verschiedenen Arbeitsansätze haben ein gemeinsames Ziel: Sie wollen die Bedeutung von Menschenrechten und Demokratie für die Gesellschaft verstärkt in Bildungs- und Jugendarbeit verankern.


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